Inhalt - Arnoldsche
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Yamaguchi Chinnosuke (1842-?) war (laut<br />
dem Tokyo meiko kagami und Jonas) der<br />
Enkel des Tomochika I. Auch sein gô war<br />
Chikuyôsai. Er lebte 1879 in Tokyo<br />
Koishikawa-ku Sugamo Kagochô 35 (nach<br />
einer anderen Quelle in Ikebukuro Ohara).<br />
Ab 1863 führte er den Namen Tomochika<br />
III. Er schuf Netsuke und ab 1878 fast ausschließlich<br />
okimono für den Export.<br />
Die Tomochika-Werkstatt arbeitete vorwiegend<br />
in Elfenbein. Als Sujets dienten<br />
historische, japanische und chinesische<br />
Personen und Figuren aus dem Alltag.<br />
Laut Ueda spezialisierte sich Tomochika<br />
auf das Thema ashinaga tenaga und ließ<br />
sich von Hokusai manga inspirieren. Zudem<br />
fertigte er Geisterdarstellungen. Tier-<br />
Netsuke der Tomochika-Werkstatt, wie<br />
shishi und Zodiak-Tiere, sind konventionell.<br />
Tomochika I war der Begründer eines Typus<br />
genrehafter Figurendarstellungen, der<br />
zum Merkmal dieser Werkstatt wurde. Die<br />
Personen zeichnen sich durch die genaue<br />
Wiedergabe der verschiedenen Gewandstücke<br />
(kosode, haori, obi) aus. Die fein<br />
gravierten Muster entsprechen der Mode<br />
des frühen 19. Jahrhunderts. Die Stoffe der<br />
Männer-Gewänder sind mit kleinen Ornamenten<br />
überzogen – bestehend entweder<br />
aus drei parallelen Strichen, drei Punkten<br />
im Dreieck oder vier Punkten als Raute.<br />
Die Frauengewänder sind mit asanoha,<br />
stilisierten Wellen, Kiefernadelbüscheln<br />
oder Blüten geschmückt. Frisuren, Tabaktaschen<br />
mit Pfeifenfutteral und Fächern<br />
galt besondere Aufmerksamkeit.<br />
Tomochika-Figuren sind auch an ihren<br />
charakteristischen Köpfen zu erkennen:<br />
ausgewogen ovale Gesichter, die nicht so<br />
überlängt sind wie bei →Joryû, schmale,<br />
gebogene Augen, lange Nasen mit breiten<br />
Nasenflügeln, leicht lächelnde Münder mit<br />
tief liegenden Mundwinkeln.<br />
Den Stil der drei Tomochika auseinanderzuhalten<br />
ist nicht möglich. Auch die Signaturen<br />
können weder vom Duktus noch von<br />
der Form der Reserve her, in der sich die<br />
Signatur befindet, einem der Schnitzer<br />
zugeschrieben werden. Möglich jedoch ist<br />
eine Einteilung in frühe, mittlere und späte<br />
Arbeiten. Kompakte Stücke mit expressiven<br />
Gesichtern und guter Patina sowie<br />
Holz-Netsuke müssen in die erste Hälfte<br />
des 19. Jahrhunderts datiert werden und<br />
könnten also von Tomochika I. stammen.<br />
In der Zeit von ca. 1840 bis 1870 entstanden<br />
die lieblichen, genrehaften Figuren,<br />
deren erzählerische Details die Europäer<br />
begeisterten. Von ca. 1870 bis ca. 1890 datieren<br />
die kleinen okimono und die sehr<br />
kleinen Netsuke mit figürlicher Darstellung<br />
auf einer flachen Standplatte. Manche<br />
dieser späten Arbeiten tragen die Signatur<br />
Chikuyôsai und das Siegel Tomochika.<br />
Tomofusa<br />
187<br />
Im Sôken kishô von 1781 wird ein Hata<br />
Tomofusa erwähnt. Er stellte nurimono<br />
(Lack)-Netsuke her. Von Tomofusa sind<br />
bisher keine Netsuke bekannt. Da er ein<br />
Lackmeister war, wird er wohl kaum Elfenbein-Netsuke<br />
geschnitzt haben. Wahrscheinlich<br />
handelt es sich hier um eine<br />
nachträglich auf ein altes Stück angebrachte<br />
Signatur.<br />
Tomoharu (tätig ca. 1850-1870)<br />
391<br />
Tätig in Edo/Tokyo<br />
310