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7 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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nerverkehr mit Binnenschiffen wieder Fahrt aufgenommen. „48 % der<br />

Container, die das Logistik- <strong>und</strong> zugleich Binnenschifffahrtsland Nr. 1<br />

in Deutschland, Nordrhein-Westfalen (NRW), erreichen, kommen mit<br />

dem Binnenschiff, das sind mehr als mit dem Lkw (46 %)“, so Günter<br />

Kozlowski, Staatssekretär im Verkehrsministerium NRW. 40 Mio. t Massengüter<br />

erreichen das B<strong>und</strong>esland jährlich aus den ARA-Häfen mit<br />

dem Binnenschiff, <strong>und</strong> das wird im Zuge der steigenden Kohleimporte<br />

für die Energieerzeugung noch zunehmen. „Deshalb darf es nicht bei<br />

dem „Allgemeinplatz“ bleiben ´Binnenschifffahrt ist wichtig´“, betonte<br />

Kozlowski <strong>und</strong> verwies auf das neue Hafenkonzept des Landes.<br />

Weltwirtschaftliche Megatrends<br />

nutzen dem Binnenschiff<br />

In der abschließenden Podiumsdiskussion verwies Prof. Dr. Gerd Aberle<br />

auf die „weltwirtschaftlichen Megatrends, die der Binnenschifffahrt<br />

einen Drive geben“. Dazu gehörten die Energiepreisentwicklung <strong>und</strong><br />

die Energieverknappung ebenso wie die Umweltsituation <strong>und</strong> die Kapazitätssituation.<br />

„Der Druck der Verhältnisse spricht für die Binnenschifffahrt“,<br />

so Aberle. Im bestehenden Netz mit den vorhandenen Kapazitätsreserven<br />

könnte mit vergleichsweise geringen Investitionen ein<br />

enormer Produktivitätsgewinn erzielt werden, wobei es auf eine speziell<br />

auf Engpasssituationen orientierte Planung <strong>und</strong> Finanzierung ankäme.<br />

Prof. Dr. Hubert Weiger, Präsident des BUND e. V., wertete seine Teilnahme<br />

an der Debatte des Parlamentarischen Abends als Beginn eines<br />

vertiefenden Dialogs. Die Binnenschifffahrt hätte unbestreitbare Vorteile,<br />

die der BUND nicht in Frage stelle. Er forderte, zum Dialog zu<br />

kommen, bevor sich Konfl ikte verfestigen würden. Weiger plädierte für<br />

fl exiblere Lösungen, z. B. bei der Anpassung der Schiffe an die Flüsse,<br />

für eine fl ussbezogene Debatte zur Binnenschifffahrt <strong>und</strong> zu Umwelt-<br />

<strong>und</strong> Naturschutz. „Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten des Dialogs<br />

mit der Aufgabe, die Verkehrsträger zu verknüpfen“, betonte Weiger.<br />

Mit dem Hinweis: „Dass, was Flussbau heute in Bezug auf den Naturschutz<br />

leisten kann, wird zu wenig kommuniziert“, warb auch BDB-<br />

Präsident Dr. Gunther Jaegers für den Dialog. „Genau hier müssen wir<br />

umkehren, neu miteinander reden <strong>und</strong> konstruktiv Lösungen entwickeln<br />

zusammen mit den Naturschutzverbänden“, so Jaegers.<br />

Binnenschifffahrt braucht weitere<br />

politische Unterstützung<br />

Trotz der insgesamt positiven Entwicklung brauche das Gewerbe<br />

nach Ansicht von Jaegers noch mehr politische Unterstützung. Dazu<br />

gehöre die weitere Optimierung der Förderung abgasärmerer Motoren<br />

in der Binnenschifffahrt, z. B. durch Ausweitung des Anwendungsbereiches<br />

der Förderrichtlinie ebenso wie die Förderung der In-<br />

7|<strong>2008</strong><br />

| Bild: Teßmann<br />

Diskussionsr<strong>und</strong>e des Parlamentarischen Abends(v.l.n.r.): Karl-Heinz Ehrhardt, Geschäftsführer Magdeburger Hafen GmbH; Prof. Dr. Gerd Aberle, Universität Gießen; Dr.<br />

Gunther Jaegers, Präsident des BDB E. V.;Dr. Jörg Kürschner, MDR (Moderation); Annette Faße, MDB; Renate Blank, MdB; Prof. Dr. Hubert Weiger, Präsident des BUND e. V.<br />

vestitionen in neuen bzw. modernisierten Schiffsraum. „Nach wie vor<br />

stellt die schwache Eigenkapitalseite der deutschen Unternehmen in<br />

der Binnenschifffahrt eines der größten Wettbewerbsprobleme dar“.<br />

Verbandspräsident Dr. Gunther Jaegers mahnte mit Nachdruck ein<br />

Innovationsprogramm der B<strong>und</strong>esregierung für die Binnenschifffahrt<br />

an, mit dem zunächst folgende Ziele erreicht werden sollten:<br />

■ Verbesserung der Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit des<br />

Binnenschiffsverkehrs,<br />

■ Weitere Erhöhung der Umweltverträglichkeit <strong>und</strong><br />

■ Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Binnenfl otte.<br />

Jaegers verwies darauf, dass in den Niederlanden ein solches Programm<br />

zu einer nachhaltigen Förderung insbesondere des kleinen<br />

Mittelstandes in der Binnenschifffahrt geführt habe.<br />

■ Dr. Günter Teßmann | Dü<br />

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