7 | 2008 - Schiffahrt und Technik
7 | 2008 - Schiffahrt und Technik
7 | 2008 - Schiffahrt und Technik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG AN MAIN & DONAU<br />
Immer häufi ger legen Schiffe von der südlichen Donau in Ennshafen an<br />
| Bilder: Otto Steindl<br />
Neues Info-Zentrum, Ausbau <strong>und</strong><br />
fortschreitende Internationalisierung<br />
Ennshafen<br />
setzt Offensivkurs<br />
fort<br />
Auf einer Pressekonferenz am 3. Oktober haben Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl als Eigentümervertreter <strong>und</strong> Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Ennshafen Oberösterreich GmbH, B<strong>und</strong>esrat Gottfried Kneifel <strong>und</strong> Christian Steindl, Geschäftsführer<br />
der Ennshafen GmbH Zahlen <strong>und</strong> aktuelle Pläne <strong>und</strong> Entwicklungen bekannt gegeben.<br />
Die Verlagerung internationaler Güterströme in Richtung Südosteuropa<br />
bringe die Binnenschifffahrt auf der Wasserstraße Donau wieder<br />
ins Spiel. Da etwa zwischen dem Schwarzmeerhafen Constantza <strong>und</strong><br />
Bukarest derzeit nur eine eingleisige Schienenverbindung besteht, wachse<br />
der Umschlag am oberösterreichischen Donauhafen weiterhin kräftig: Seit<br />
Jahresbeginn wurde im Containerumschlag ein Plus von 14 % gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum verzeichnet, wie die Vertreter des Ennshafens berichteten.<br />
„Für das heurige Jahr erwarten wir ein zehnprozentiges Plus oder<br />
r<strong>und</strong> 200.000 TEU“, so Steindl.<br />
Das Transportpotenzial der höchstens zu 15 % ausgelasteten Donau sowie<br />
den akuten Mangel an Straßen- <strong>und</strong> Schieneninfrastruktur in den neuen<br />
EU-Mitgliedsstaaten Rumänien <strong>und</strong> Bulgarien will der Ennshafen nutzen:<br />
Aufgr<strong>und</strong> hoher Nachfrage ist der Ausbau der noch verfügbaren Flächen am<br />
Hafenbecken West für wasseraffi ne Betriebe ab Frühjahr 2009 geplant. Die<br />
Kaianlagen sollen ebenso wie die beiden Mattengleise um 360 m verlängert<br />
werden, um weitere Möglichkeiten zur Ganzzugabfertigung bereitzustellen.<br />
„Durch die Errichtung des Kai 21 stehen nochmals 2,7 ha Ansiedelungsfl äche<br />
für Umschlagsbetriebe zur Verfügung“, ergänzte Kneifel. Auch werde<br />
derzeit die Schaffung einer Containerschiffslinie von Ennshafen nach Rumänien<br />
intensiv geprüft. Im laufenden Jahr trafen bereits r<strong>und</strong> 40 Leercontainerschiffe<br />
aus Budapest <strong>und</strong> Bratislava ein. Auch trimodal sei der<br />
Ennshafen in Zukunft besser aufgestellt, berichtete Kneifel: „Die vorhandene<br />
Anbindung an die innerösterreichischen Hauptverkehrslinien wird<br />
durch den bereits gestarteten Bau der B 309 samt Erschließung des Industriegebietes<br />
Steyr <strong>und</strong> einer zusätzlichen Autobahnanbindung ergänzt.“<br />
■ Kpt. Otto Steindl | CG<br />
Christian Steindl, Viktor Sigl <strong>und</strong> Gottfried Kneifel präsentieren<br />
aktuelle Ergebnisse<br />
Ennshafen plant Europäisches<br />
Wasserstraßen-Informationszentrum<br />
Im Logistikzentrum Ennshafen wird bis Sommer 2009 ein<br />
„Europäisches Wasserstraßen-Informations- <strong>und</strong> Schulungszentrum“<br />
(ISZ) eingerichtet. Das Gestaltungskonzept<br />
haben die Beteiligten fertiggestellt, nun läuft die Realisierung.<br />
Zielgruppe sind neben der breiten Öffentlichkeit<br />
insbesondere Reedereien, Schifffahrtsunternehmen, Logistikfi<br />
rmen <strong>und</strong> angehende Transportfachleute. „Nur wer<br />
die Vorteile der Binnenschifffahrt als kostengünstige <strong>und</strong><br />
vor allem umweltverträgliche Alternative zu Transit-Lkw<br />
<strong>und</strong> Eisenbahn kennt, wird die naturgegebene Wasserstraße<br />
Donau verstärkt nutzen“, bekräftigte Wirtschaftslandesrat<br />
Viktor Sigl. Den Kern des ISZ soll eine permanente, mit<br />
interaktiven Kommunikationsmitteln ausgestattete Dauerausstellung<br />
auf 400 qm bilden. Die Finanzierung erfolgt<br />
aus Mitteln des Nationalen Aktionsplanes Donauschifffahrt<br />
(NAP) <strong>und</strong> einem EU-Förderprojekt. In diesem Jahr kamen<br />
bereits 12.000 Besucher zu Exkursionen in den Hafen.<br />
■ Steindl | CG<br />
66 | 7|<strong>2008</strong>