Bedeutung des C-reaktiven Proteins im Rahmen maligner ...
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1.3 Nierenzellkarzinom<br />
1.3.1 Inzidenz, Einteilung, Pathologie<br />
7<br />
Das früher als hypernephroi<strong>des</strong> Karzinom bezeichnete Nierenzellkarzinom (RCC = renal cell<br />
carcinoma) ist die in der Niere am häufigsten vorkommende maligne Neoplasie. Mit einem<br />
Anteil von 3 % an allen malignen Geschwülsten liegt die Inzidenz in Deutschland bei 14000<br />
Neuerkrankungen pro Jahr (USA 36000), wobei das Verhältnis von Männern zu Frauen 2:1<br />
beträgt. Bevorzugt werden RCC zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr diagnostiziert.<br />
Es handelt sich bei Nierenzellkarzinomen um eine heterogene Gruppe von Tumoren<br />
epithelialen Ursprungs, die histologisch und morphologisch klassifiziert werden. Der<br />
klarzellige Karzinomtyp, der sich durch ein klares glykogenhaltiges Zytoplasma auszeichnet,<br />
stellt mit 60 % der Fälle das häufigste Entartungsmuster dar. Von den prox<strong>im</strong>alen<br />
Tubulusepithelzellen ausgehend, wächst er sowohl azinär als auch sarkomatoid und besitzt<br />
gewöhnlich eine Deletion auf Chromosom 3. Vermutlich ist für das Entstehen <strong>des</strong> RCC der<br />
Verlust eines Tumor-Suppressorgens verantwortlich. Dem gleichen Ursprungsort entstammen<br />
die selteneren (Häufigkeit 5 – 15 %) papillären, auch chromophil genannten Karzinome,<br />
<strong>des</strong>sen Zytoplasma als eosinophil bzw. basophil <strong>im</strong>poniert und vorwiegend in<br />
tubulopapillären Mustern wächst. Oft kommen sie multifokal vor und zeigen eine Trisomie<br />
von Chromosom 7 oder 17. Aus den Sammelrohren hervorgehende Karzinomtypen wie das<br />
chromophobe Karzinom mit seinem feinnetzigen, nicht transparenten Zytoplasma (Häufigkeit<br />
5 – 10 %), aber auch das vom Ductus-Bellini-Typ (Häufigkeit < 1 %), zeigen variable<br />
Wachstumsmuster. Letztere treten gehäuft bei jüngeren Patienten auf und verhalten sich<br />
äußerst aggressiv. Auch hier kommen verschiedenste Chromosomenverluste innerhalb der<br />
Tumorzytogenetik vor.<br />
1.3.2 Diagnostik, Überlebenszeit, Therapie<br />
Oft fallen Nierentumoren als radiologischer Zufallsbefund <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> einer renalen<br />
Sonographie auf. Die weiterführende bildgebende Diagnostik, wie die Computertomographie<br />
oder die Magnetresonanztomographie, erhärten den Verdacht, wobei die intraoperative<br />
histopathologische Untersuchung eines Schnellschnittes die Diagnose endgültig sichert. Erst<br />
bei Vorliegen größerer Tumoren treten klassische Symptome wie der Flankenschmerz oder<br />
eine tastbare Raumforderung auf. Eine Hämaturie findet sich bei Einbruch <strong>des</strong> Tumors in das<br />
Hohlsystem.