Bedeutung des C-reaktiven Proteins im Rahmen maligner ...
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4. Diskussion<br />
42<br />
Patienten, die an einem Nierenzellkarzinom erkrankt sind, weisen eine eingeschränkte<br />
Überlebenszeit, insbesondere bei fortgeschrittenen Tumoren, auf. Eine Heilung ist hier selten<br />
möglich. Ziel palliativer Therapieansätze sollte – neben einer rein supportiven Behandlung –<br />
die Verlängerung der Überlebenszeit sein. Ob eine aktive Intervention bei fortgeschrittenen<br />
Malignomen Erfolg versprechend ist, kann oft erst retrospektiv beurteilt werden. So ist es<br />
hilfreich, sich prognostischer Faktoren zu bedienen, mit deren Hilfe Überlebenszeit und<br />
Prognose <strong>des</strong> Patienten abgeschätzt werden können. Des Weiteren ist die Überlegung<br />
anzustellen, welche Rolle dieser Marker in der Pathogenese und Entwicklung <strong>des</strong> malignen<br />
Tumors besitzt. Ist es möglich, diesen Sachverhalt zu klären, so ergeben sich hieraus<br />
mögliche Ansatzpunkte für eine bessere palliative oder sogar kurative Therapie der<br />
jeweiligen Krebserkrankung.<br />
In Anlehnung an die Tatsache, dass zahlreiche Studien [Masuda et al., 1998; Atzpodien et al.,<br />
2003; Cassamass<strong>im</strong>a et al., 2005] eine postoperative Erhöhung der CRP-Spiegel <strong>im</strong> Blut von<br />
Patienten mit erneuter Tumorprogression zeigten, lässt sich spekulieren, ob es eine positive<br />
Korrelation zwischen CRP-Wert und Ausmaß <strong>des</strong> Tumors (Stadium, Metastasen) gibt und<br />
der Tumor der Herkunftsort erhöhter Plasma-CRP-Werte ist. Es stellt sich die Frage nach<br />
einem Zusammenhang zwischen lokalen und invasiven tumorösen Prozessen und dem<br />
Vorkommen <strong>des</strong> Akut-Phase-<strong>Proteins</strong> <strong>im</strong> Plasma.<br />
Ziel dieser Arbeit war der Nachweis einer CRP-Synthese durch Tumorzelllinien und<br />
Nierenzellkarzinome; der Korrelation zu Plasma-CRP-Werten untersuchter Patienten vor und<br />
nach einer Tumornephrektomie galt dabei besonderes Augenmerk.<br />
4.1 Präoperative Plasma-CRP-Werte<br />
Bei den meisten der hier untersuchten Patienten bestand ein mit dem Tumorleiden<br />
einhergehender erhöhter CRP-Plasmawert (> 5 mg/l). Diese CRP-Erhöhung war klinisch<br />
nicht auf einen Infekt (Fieber, Schüttelfrost, Husten, Dysurie) zurückzuführen und die<br />
Patienten befanden sich in einem befriedigenden Allgemeinzustand, welcher nicht gegen die<br />
Durchführung einer Tumornephrektomie sprach.<br />
Die präoperativen CRP-Plasmaspiegel zeigten eine signifikante Korrelation zum<br />
Tumorstadium [TNM-Klassifikation gemäß UICC, Guinan et al., 1997]. Diese Befunde<br />
passen gut zu Daten aus der Literatur, die zeigten, dass besonders Patienten mit<br />
fortgeschrittenen Tumoren hohe CRP-Plasma-Werte aufweisen, die vermutlich als