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Bedeutung des C-reaktiven Proteins im Rahmen maligner ...

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prognostisch ungünstiges Zeichen zu werten sind. Verschiedene Autoren konnten einen<br />

Zusammenhang zwischen präoperativem CRP-Wert und der Ausdehnung sowie dem<br />

malignen Potential von bösartigen Tumoren darstellen [Wu et al., 1996; Wigmore et al.,<br />

2001; Earlam et al., 1996]. Nozoe et al. studierten 127 Patienten mit kolorektalem Karzinom<br />

und fanden eine signifikant höhere Inzidenz an Lebermetastasen, Peritonealkarzinomatose,<br />

vergrößerten Lymphknoten und intravaskulärer Invasion bei Patienten mit präoperativ<br />

erhöhten CRP-Werten <strong>im</strong> Vergleich zu denen mit niedrigeren Werten [Nozoe et al., 1998].<br />

Wigmore et al. (2001) untersuchte die CRP-Plasma-Spiegel von Patienten (n = 202) mit<br />

kolorektalem Karzinom vor und nach der Operation [Wigmore et al., 2001]. Hierbei ergab<br />

sich bei 36 % der Patienten ein präoperativer CRP-Wert von 10 mg/l oder mehr, welcher<br />

postoperativ bei nur noch 5 % der operierten Patienten erhöht war. Es lässt sich auch hier<br />

vermuten, dass der pr<strong>im</strong>äre Tumor in direkter oder indirekter Form an der CRP-Produktion<br />

beteiligt ist.<br />

Einige Studien zeigten eine Abhängigkeit <strong>des</strong> CRP-Wertes von der Tumorlast. Es bestanden<br />

höhere CRP-Spiegel bei Patienten mit Metastasen als bei denen in lokalisierten Stadien<br />

[Huang et al., 2001; O´Gorman et al., 2000; Barber et al., 1999]. Ebenso zeigten sich positive<br />

Korrelationen zwischen Volumen der Lebermetastasen bei kolorektalen Karzinomen und den<br />

Serum-Werten von IL-6. Einige Studien versuchten zu belegen, dass eine zunehmende<br />

Tumormasse mit einer vergesellschafteten Zunahme an Tumornekrose und Entzündung<br />

einhergehe, die die erhöhten Plasma-CRP-Werte widerspiegeln würden [McMillan et al.,<br />

1995; Wu et al., 1996; O´Gorman et al., 2000; Wigmore et al., 2001]. Dies unterstreicht<br />

unsere Beobachtungen, die eine Abhängigkeit zwischen Tumorstadium und CRP-<br />

Plasmawerten zeigten. Die Tumormasse ist jedoch vermutlich nicht der einzige Faktor, der<br />

auf den CRP-Spiegel Einfluss n<strong>im</strong>mt. Zum einen kann ein Beitrag der Leber an einer CRP-<br />

Produktion nicht ausgeschlossen werden (IL-6-Steigerung <strong>im</strong> Plasma der Patienten, [Yoshida<br />

et al., 2002]), zum anderen bestehen jeweils unterschiedliche inflammatorische<br />

Veränderungen <strong>im</strong> Tumor, die <strong>im</strong> Weiteren noch näher erläutert werden.<br />

Ob eine Zytokin- und/oder CRP-Produktion durch den pr<strong>im</strong>ären Tumor selbst stattfindet oder<br />

die CRP-Plasmaspiegel eine inflammatorische Antwort darstellen, die mit dem Tumor<br />

assoziiert ist, ist eine Frage größten Interesses. Nierenzellkarzinome mit inflammatorischer<br />

Begleitreaktion wurden als besonders aggressive Formen mit schlechter Prognose erkannt<br />

[Oya et al., 2003; Oya et al., 2003]. Die Transkription von CRP wird sowohl durch Zytokine<br />

wie IL-6 und IL-1, aber auch durch Komplementkomponenten und Steroidhormonen<br />

induziert. Dabei binden die Transkriptionsfaktoren der hepatischen CRP-Expression an

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