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Bedeutung des C-reaktiven Proteins im Rahmen maligner ...

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1.1.2 Funktion<br />

3<br />

CRP ist ein höchst sensitiver Marker entzündlichen und geschädigten Gewebes. Aufgrund der<br />

vielseitigen Bindungsmöglichkeiten für CRP besitzt es eine Abräumfunktion, die in der<br />

Literatur anschaulich als „Straßenfeger“ beschrieben wird [Robey und Jones, 1986]. Die<br />

hauptsächliche Funktion <strong>des</strong> Moleküls besteht darin, pathogene und geschädigte Zellen zu<br />

erkennen und deren El<strong>im</strong>ination durch Rekrutierung <strong>des</strong> Komplementsystems und<br />

phagozytierender Zellen zu initiieren.<br />

Das CRP-Molekül zeigt eine enge Interaktion mit dem Komplementsystem [Volanakis 2001].<br />

CRP aktiviert durch Bindung an C1q und eine daraus resultierende Konformationsänderung<br />

den klassischen Komplementweg, wobei nur jeweils eine Seite pro Pentamer C1q binden<br />

kann [Agrawal et al., 2001]. Nach Bindung an C1q kommt es kaskadenartig zur Aktivierung<br />

der C3-Konvertase, welche C3 zu C3b spaltet, und damit eine Bindung an Pathogene<br />

ermöglicht. Spezifische Komplementrezeptoren auf Phagozyten erkennen C3b und initiieren<br />

die Opsonierung von Pathogenen und die Entfernung von Immunkomplexen. Eine<br />

Opsonierung von Pathogenen, wie Bakterien oder Zellen, durch CRP hat die Phagozytose<br />

sowohl durch Makrophagen als auch durch neutrophile Granulozyten zur Folge. Innerhalb der<br />

Komplementkaskade ist CRP jedoch nicht in der Lage, den über eine C5-Spaltung erreichten<br />

Membranangriffskomplex zu induzieren [Jewell et al., 1993]. Dies liegt an der gleichzeitigen<br />

Interaktion von CRP mit dem Faktor H, einem natürlich vorkommenden Inhibitor <strong>des</strong><br />

Komplementsystems. CRP wirkt in diesem Zusammenhang demnach nicht zwingend<br />

proinflammatorisch oder membranschädigend [Gershov et al., 2000; Volanakis, 2001; Bhakdi<br />

et al., 2004]. Diese Funktion <strong>des</strong> CRP unterstreicht seine herausragende <strong>Bedeutung</strong> für die<br />

Akut-Phase-Reaktion, in der es pr<strong>im</strong>är um Gewebeerhaltung und -rekonstitutionierung und<br />

weniger um Gewebezerstörung geht.<br />

1.1.3 Stellenwert in der medizinischen Diagnostik<br />

Als unspezifischer Entzündungsmarker eignet sich das CRP besonders gut zum Nachweis<br />

einer Akut-Phase-Reaktion. Die mittlere CRP-Konzentration bei Gesunden beträgt 0,8 mg/l<br />

(Referenzwert < 5 mg/l); sie kann jedoch unter St<strong>im</strong>ulation sehr schnell über mehr als 500<br />

mg/l (10000-fach) ansteigen. Schon innerhalb von 48 Stunden kann ein Max<strong>im</strong>alwert erreicht<br />

sein, ebenso rasch kommt es wieder zu einer Normalisierung <strong>des</strong> CRP-Wertes. Die Plasma-<br />

Halbwertszeit von 19 Stunden bleibt unter allen Bedingungen konstant und zeigt, dass der<br />

einzig entscheidende Faktor der zirkulierenden CRP-Konzentration die Syntheserate ist.

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