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Bedeutung des C-reaktiven Proteins im Rahmen maligner ...

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subkutanen IL-2-Immuntherapie unterzogen wurden. Casamass<strong>im</strong>a et al. (2005) assoziierte<br />

erhöhtes Fibrinogen und CRP mit einer schlechten Prognose, was die Überlebenszeit dieser<br />

Patienten angeht [Casamass<strong>im</strong>a et al., 2005]. Mit einem hohen Grad an Signifikanz wurde<br />

CRP als der wichtigste unabhängige Faktor zur Beurteilung der Prognose <strong>des</strong> Patienten<br />

postuliert.<br />

Der Nachweis von Akut-Phase-Proteinen und Zytokinen bei Patienten, die malignen<br />

Krankheitsprozessen unterliegen, wirft die Frage auf, welche <strong>Bedeutung</strong> diese als<br />

Tumormarker oder Risikofaktor für das pathophysiologische Geschehen haben. Klee und Go<br />

definierten den idealen Tumormarker als eine bei allen Patienten mit dem spezifischen<br />

Tumor einheitlich positiv getestete Substanz, die normalerweise nicht <strong>im</strong> Blut präsentiert ist<br />

und deren Konzentration proportional zur Größe oder Aktivität <strong>des</strong> Tumors ist. Gleichzeitig<br />

war festzustellen, dass noch kein idealer Tumormarker gefunden wurde [Klee und Go, 1982].<br />

Auch CRP wird dem Anspruch eines idealen Tumormarkers bei weitem nicht gerecht, stellt<br />

es in der Medizin doch den Prototyp eines unspezifischen Entzündungsmarkers dar. Dennoch<br />

macht die Tatsache, dass viele Studien bei der Untersuchung von Patienten mit malignen<br />

Krankheitsprozessen erhöhte CRP-Spiegel finden [Terada et al., 1990 gynäkologische<br />

Malignome; Jablonska et al., 1997 Mundhöhlenkarzinom; Erlinger et al., 2004 kolorektales<br />

Karzinom], die Behauptung glaubwürdig, dass CRP als ein Marker für Proliferation und<br />

Entwicklung <strong>des</strong> Tumors in Betracht kommt. Beispielhaft kann dafür ein Fallreport von<br />

Nozoe et al. (2000) herangezogen werden, indem ein Tumorrezidiv eines<br />

Ösophaguskarzinoms jeweils mit erhöhtem CRP-Spiegel und die Reduktion <strong>des</strong> Tumors<br />

durch therapeutische Intervention mit einem Rückgang <strong>des</strong> CRP-Wertes einhergingen<br />

[Nozoe et al., 2000]. Ähnliche Ergebnisse erzielten Terada et al. (1990) bei der Beobachtung<br />

von Patienten mit gynäkologischen Malignomen. Auch hier reflektierte der CRP-Spiegel <strong>im</strong><br />

Blut den Status der Erkrankung [Terada et al., 1990].<br />

Die Hypothese, CRP als Risikofaktor für die Entstehung von Malignomen zu verifizieren,<br />

wird durch die Rolle chronischer Entzündungen bei der Entstehung von Kolonkarzinomen<br />

und die strenge Assoziation erhöhter CRP-Konzentration und der Entwicklung <strong>des</strong><br />

Kolonkarzinoms unterstützt [Erlinger et al., 2004]. Durch Einnahme von Aspirin und<br />

NSAIDs kann das Risiko von Kolonkarzinomen reduziert werden [Baron et al., 2003;<br />

Sandler et al., 2003]. Interessanterweise wurde bei Krebspatienten durch eine kurze<br />

Ibuprofen-Applikation eine signifikante Senkung der Plasma-CRP-Werte erreicht [Preston et<br />

al., 1995; McMillan et al., 1999]. Dieser Zusammenhang lässt auf zukünftige interventionelle<br />

Möglichkeiten <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> der Krebsbehandlung hoffen.

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