Bedeutung des C-reaktiven Proteins im Rahmen maligner ...
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Es konnten viele verschiedene Liganden mit unterschiedlicher Bindungsaffinität für CRP<br />
eruiert werden, zum Beispiel endogene Faktoren wie apoptotische Zellen [Gershov et al.,<br />
2000], Chromatin, DNA, Histone [Du Clos et al., 1988], Fibronektin, VLDL und LDL, aber<br />
auch exogene Liganden wie Bakterien, Pilze und Agarose [Kolb-Bachofen, 1991].<br />
Phosphocholine besitzen die größte Bindungsaffinität zu CRP und sie kommen, außer in<br />
Lipopolysacchariden von Bakterien und anderen Mikroorganismen, auch an der Außenseite<br />
vieler biologischer Membranen als polare Gruppe von Lezithin und Sphingomyelin vor<br />
[Volanakis, 2001]. Dabei erfordert die Bindung von CRP das Vorhandensein von<br />
Lysolezithinen oder das Wirken <strong>des</strong> in der Leber produzierten Enzyms Phospholipase A2<br />
(PLA2), welche in der Lage ist, Phospholipide zu hydrolysieren. Die Wirksamkeit der<br />
humanen PLA2 ist dabei auf Phospholipide der inneren Zellmembranen begrenzt, so dass sie<br />
erst durch den Austausch (Flip-Flop) der Phospholipide zwischen innerer und äußerer<br />
Zellmembran zum Einsatz kommen kann. Das Enzym erzeugt Lysophosopholipide,<br />
einschließlich Lysolezithin, wodurch eine Bindung <strong>des</strong> CRP an Phosphocholin der<br />
Zelloberfläche ermöglicht wird. Nach Martin et al. findet der Membran-Flip-Flop in<br />
apoptotischen Zellen statt [Martin et al., 1995]. Die Abhängigkeit in der Bindungsspezifität<br />
<strong>des</strong> CRP macht die <strong>Bedeutung</strong> als Akut-Phase-Protein deutlich. Das Protein interagiert mit<br />
geschädigten oder strukturell veränderten Zellen, nicht jedoch mit normalen Zellen<br />
[Volanakis, 2001].<br />
Abbildung 1:<br />
Modell eines monomeren<br />
CRP-Moleküls in Bindung<br />
mit einem<br />
Phosphorylcholin-Rest<br />
(PCh)<br />
Dargestellt sind außerdem<br />
die beiden für die spezifische<br />
Bindung essentiellen<br />
Aminosäuren Phe66 und<br />
Glu81 sowie die beiden<br />
komplexierten Ca ++ -Ionen<br />
(schwarze Punkte).<br />
(nach Volanakis, 2001)