03.03.2016 Aufrufe

WORKBOOK

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

der Arbeit in der Weinbar ums Eck gleich die Nudeln und die Sugo<br />

fürs Abendessen mitnehmen, stellt das auch ganz andere Anforderungen<br />

an den Point of Sale im Einzelhandel.“ Es geht darum,<br />

nachfolgende Bedürfnisse des Kunden weiterzudenken und für<br />

diese eine Lösung zu finden. Also nicht nur den Verkauf von Nahrungsmitteln,<br />

sondern zugleich deren Zubereitung als gleichwertiges<br />

Kundenbedürfnis zu begreifen, das in der Verantwortung des<br />

Handels liegt.<br />

Informieren, Inspirieren, Erwerben und Konsumieren sind infolge<br />

dessen miteinander korrespondierende und ineinandergreifende<br />

Elemente, die auf unterschiedlichen<br />

Ebenen und an verschiedenen Orten<br />

stattfinden können. Die Aufgabe des<br />

LEH besteht vor allem darin, die verschiedenen<br />

Schnittstellen zum Kunden<br />

zu nutzen, um Orientierung zu<br />

bieten. Denn der zeitgestresste Kunde<br />

ist von der bestehenden Angebotsvielfalt<br />

zunehmend überfordert.<br />

Er wünscht sich eine kluge Vorauswahl<br />

– sowohl, was die Information<br />

als auch das Angebot anbetrifft:<br />

kuratiertes Einkaufen. Am ehesten<br />

kommen diesem Bedürfnis die<br />

Discounter mit ihrem reduzierten<br />

Sortiment und die hochpreisigen<br />

Bio-Supermärkte mit ihrer klaren<br />

Gesundheitsausrichtung entgegen<br />

wie z.B. Whole Foods Market in den<br />

USA und Großbritannien mit seinem<br />

„Healthy-Eating-Konzept“ (www.<br />

wholefoodsmarket.com/healthyeating).<br />

Reales Einkaufserlebnis<br />

und digitale Services sind dabei eng<br />

miteinander verwebt. Die Website<br />

von Whole Foods bietet Kunden<br />

„gesunde“ Einkaufsorientierung,<br />

liefert schnelle Tipps und vielfältige<br />

Rezepte. Wer will, kann unter dem<br />

Stichwort „learn more“ auch tiefer einsteigen. Über die Inszenierung<br />

der Waren am POS wird deutlich, worum es beim Angebot<br />

von Whole Foods eigentlich geht: um die Verführung zu gesundem<br />

Genuss.<br />

sauce at the wine bar around the corner after work home with<br />

us for dinner, that also places completely different demands on<br />

the retail point of sale”. It’s about anticipating customers’ future<br />

needs and finding a solution for them. Not just selling food, but<br />

also understanding its preparation as an equally valid need on<br />

the part of the customer that falls within the retailer’s area of<br />

responsibility.<br />

This makes information, inspiration, acquisition and consumption<br />

corresponding and intertwined elements that can take place at<br />

different levels and in different places. The main challenge facing<br />

retailers is to use the various<br />

interfaces with the customer to<br />

offer orientation. This is because<br />

the growing demands on their time<br />

mean customers are increasingly<br />

overwhelmed by the variety on offer.<br />

They want smart selections to<br />

be made for them in advance, in<br />

terms of both information and the<br />

products on offer. Curated shopping,<br />

if you will. This need is most<br />

closely met by the discounters with<br />

their reduced range of products, as<br />

well as expensive organic supermarkets<br />

such as Whole Foods Market<br />

in the US and UK with its Healthy<br />

Eating concept (www.wholefoodsmarket.com/healthy-eating).<br />

In this<br />

case, real shopping experiences<br />

and digital services are strongly<br />

interconnected. The Whole Foods<br />

website offers customers guidance<br />

for “healthy” shopping, with simple<br />

tips and varied recipes. There is<br />

also an option for those who want<br />

to “learn more”. The presentation of<br />

the goods at the POS makes it clear<br />

what the intention is behind the<br />

products offered by Whole Foods:<br />

enticing people into healthy indulgence.<br />

Gesunder Genuss als Qualitätsausweis<br />

Natürlich gelten für eine Bio-Supermarktkette wie Whole Foods<br />

andere Regeln. Doch wer hätte gedacht, dass ausgerechnet<br />

ein Unternehmen wie McDonalds als erster Gastronomiebetreiber<br />

eine Nährwerttabelle ausweist, seine Kunden als Qualitäts-<br />

Scouts zu den Lieferanten schickt und McGyms (Spiellandschaften)<br />

integriert, um Kinder zu mehr Bewegung zu animieren.<br />

Das Streben nach einem gesunden Lebensstil ist kein Exklusivanspruch<br />

einer begüterten Öko-Klientel, sondern der Wunsch<br />

der breiten Masse. Wer sich als Lebensmittelhändler dieser Herausforderung<br />

nicht stellt, wird in Zukunft keinen Erfolg haben.<br />

Heute finden sich in den Supermärkten Handelsmarken, die sich<br />

vor allem über einen günstigeren Preis positionieren. In Zukunft<br />

werden sich vor allem solche finden, die über ihre Gesundheitsqualität<br />

Orientierung bieten. Wohlgemerkt mit dem Motivator Spaß<br />

und Genuss. Elemente, die in der heutigen Handelslandschaft viel<br />

zu sehr vernachlässigt werden. Oder wann haben Sie zuletzt im<br />

Supermarkt Spaß und Vergnügen empfunden? Hierfür braucht es<br />

notwendigerweise ein anderes Rollenverständnis des Personals.<br />

Aus Verkäufern werden Ernährungsratgeber mit Charme, Witz<br />

und Charakter. So wie ein Koch durch das Front-Cooking in der<br />

Gastronomie heute Darstellerqualitäten benötigt, erweitern sich<br />

auch die Anforderungen an die Mitarbeiter im LEH.<br />

Healthy indulgence as a mark of quality<br />

A chain of organic supermarkets like Whole Foods is of course<br />

governed by different rules. But who would have thought that a<br />

company like McDonalds would be the first restaurant operator<br />

to display a table of nutritional values, send its customers to suppliers<br />

as quality scouts, and integrate McGym play areas into its<br />

restaurants to get children moving more.<br />

The quest for a healthy lifestyle is not an exclusive pretension<br />

of wealthy purchasers of organic food, but rather a desire of the<br />

broader masses. Food retailers who do not face up to this challenge<br />

are doomed to fail. Today we find retail brands in supermarkets<br />

that mainly position themselves by means of more affordable<br />

prices. In the future we will mainly find brands that offer<br />

orientation with respect to their health qualities. Albeit with fun<br />

and indulgence as a motivator – two elements that are neglected<br />

far too much in the current retail landscape. Or when did you last<br />

have fun or experience pleasure in a supermarket? This will inevitably<br />

require the personnel to have a different understanding of<br />

their role. Instead of sales staff they will need to be dietary advisors<br />

with charm, wit and personality.<br />

The demands placed on food retail employees are increasing in<br />

the same way that a cook working as a front-of-house chef needs<br />

certain theatrical qualities.<br />

→<br />

255

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!