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Science Scorecard - Abschlussbericht Bochum

Wissen messen, Regionen gestalten – Eine Analyse der Wissenschaftsstadt Bochum.

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B. <strong>Bochum</strong> in Aktion<br />

Die <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong> berücksichtigt neben einer quantitativen Erfassung des Status quo auch<br />

aktuelle Entwicklungen und Aktivitäten vor Ort. Die Handlungsfelder der wissenschaftsorientierten<br />

Stadt- und Regionalentwicklung sind vielfältig und von Stadt zu Stadt beziehungsweise<br />

von Region zu Region unterschiedlich. In der Diskussion mit den Akteuren haben sich jedoch<br />

fünf Felder (beziehungsweise Ausprägungen) herauskristallisiert, die ortsunabhängig als relevant<br />

und gestaltbar angesehen werden. Diese Parameter werden bezeichnet als politische Strategie,<br />

intersektoraler Austausch, Kooperation, Kommunikation und Fachkräftesicherung, die im Folgenden<br />

für die Wissenschaftsstadt <strong>Bochum</strong> beschrieben werden 7 .<br />

POLITISCHE STRATEGIE<br />

<strong>Bochum</strong> schneidet im Bereich der Strategieentwicklung überdurchschnittlich ab, weil es in den<br />

letzten Jahren ganz gezielt die Wissenschaft zum Partner in der Stadtentwicklung gemacht hat.<br />

Im Gegensatz zu den meisten Wissenschaftsstandorten hat sich in <strong>Bochum</strong> eine Programmatik<br />

entwickelt, die Stadt und Wissenschaft konsequent zusammendenkt. Mit einem Ratsbeschluss<br />

ausgestattet, ist die Einrichtung von UniverCity <strong>Bochum</strong> als Netzwerk, Austauschplattform und<br />

Initiator gelebter Stadtentwicklung mit Wissenschaft ein großer Schritt, um <strong>Bochum</strong> nach innen<br />

und außen als Wissenschaftsstadt zu positionieren. Es ist noch zu früh, Bilanz zu ziehen, doch<br />

zeigt sich bereits jetzt, dass dem Strukturwandel nur mit konkreten Ansätzen und in die Zukunft<br />

gerichteten Ideen begegnet werden kann.<br />

2014 wurde im Rahmen von Hörsaal City, einer zentralen Vorlesungsreihe der RUB, ein Semester<br />

lang das Thema »<strong>Bochum</strong> 4.0 – Zukunft einer Stadt im Wandel« unter öffentlicher Beobachtung<br />

und Beteiligung der Bevölkerung behandelt. Dieses niedrigschwellige Angebot kann als diskursive<br />

Bürgerbeteiligung, die Bürger in die relevanten Prozesse einbindet, angesehen werden.<br />

INTERSEKTORALER AUSTAUSCH<br />

Ein Wissenschaftsstandort prosperiert, wenn sich Netzwerke bilden, der Austausch der Akteure<br />

über Disziplinen- und Sektorengrenzen hinweg gelingt, wenn Kreative Freiräume finden und<br />

Gründungen möglich sind. In allen Wissenschaftsstädten und -regionen ist es daher ein Anliegen,<br />

die Akteure möglichst so miteinander ins Gespräch zu bringen, dass es zu intensivem Wissensaustausch<br />

und schließlich zu Kooperationen und Wertschöpfung kommt.<br />

In <strong>Bochum</strong> sind die Akteure im intersektoralen Austausch ausgesprochen rege. Der Parameter<br />

intersektoraler Austausch bezieht sich auf die intersektorale Netzwerkbildung sowie auf die Förderung<br />

zur Gründung wissensintensiver Unternehmen und die Förderung der Kreativwirtschaft.<br />

Bedeutend im Austausch zwischen Universität und Wirtschaft sind die definierten Kompetenzbranchen<br />

Gesundheitswirtschaft, IT-Sicherheit, Produktionswirtschaft, Energie- und Klimaschutz,<br />

Ressourceneffizienz sowie Kreativwirtschaft. Nicht in allen Bereichen sind die Netzwerke<br />

jedoch so eng wie beispielsweise im Gesundheitscampus NRW, im Netzwerk NRW-Units zum<br />

Thema IT-Sicherheit oder im Innovationscluster Produktionswirtschaft. Hier zeigt sich bereits,<br />

dass die räumliche Nähe zu anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen die<br />

Vernetzung auch über die Grenzen <strong>Bochum</strong>s hinaus begünstigt.<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sind ebenfalls eng miteinander verzahnt. Dabei spielt die<br />

Stadt mit UniverCity <strong>Bochum</strong> eine zentrale Rolle, in deren Lenkungskreis (Leitungsebene) und<br />

Koordinierungskreis (operative Ebene) sich die Hochschulen mit der Stadt, der IHK und dem<br />

Bergbau-Museum austauschen. Darüber hinaus sind es vor allem soziale Veranstaltungen wie die<br />

<strong>Bochum</strong>er Stadtgespräche, die Vorlesungsreihe Hörsaal City, der IHK-Jahresempfang oder der<br />

Hochschulball, die die Akteure in <strong>Bochum</strong> zusammenbringen. Auch für den Austausch unter den<br />

7 Die einzelnen Aktivitäten und Prozesse wurden von den Partnern vor Ort ausgewählt und beschrieben. Diese Selbsteinschätzung<br />

beinhaltet eigene Schwerpunktsetzungen (mehr dazu im Abschnitt Methode & Indikatoren).<br />

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