Science Scorecard - Abschlussbericht Bochum
Wissen messen, Regionen gestalten – Eine Analyse der Wissenschaftsstadt Bochum.
Wissen messen, Regionen gestalten – Eine Analyse der Wissenschaftsstadt Bochum.
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I. EINFÜHRUNG<br />
Das Forschungsprojekt <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong> im Stifterverband analysiert die Entwicklung von 13<br />
deutschen Wissenschaftsstädten und -regionen. Betrachtet werden Indikatoren und regionale<br />
Prozesse, die Aufschluss über die Voraussetzungen und Ansätze der wissenschaftsorientierten<br />
Stadt- und Regionalentwicklung geben. Im Zusammenspiel von quantitativen und qualitativen<br />
Aussagen entsteht so ein differenziertes Regionalprofil, das beratend für Strategie- und Investitionsentscheidungen<br />
in der Regionalentwicklung eingesetzt werden kann. In Kapitel I wird kurz die<br />
Herangehensweise erläutert, die Stadt <strong>Bochum</strong> vorgestellt und die zusammengefassten Ergebnisse<br />
in Form der <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong> dargestellt 1 .<br />
A. Hintergrund der Studie<br />
Wissenschaft und ihre Einrichtungen sind wichtige Standortfaktoren. Sie beschäftigen Menschen,<br />
bieten (Aus-)Bildung an und schaffen Wissen, das regional und überregional rezipiert wird.<br />
Doch nicht allen Städten und Regionen gelingt es gleichermaßen, Wissenschaft für wirtschaftliches<br />
Wachstum und gesellschaftliche Innovation zu nutzen.<br />
Mit wissenschaftsorientierter Stadt- und Regionalentwicklung ist die gezielte Gestaltung der<br />
Rahmenbedingungen für Innovationen in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in einer<br />
Region bzw. in einer Stadt gemeint. Es ist ein Prozess der Anerkennung, Integration und Förderung<br />
von Wissensproduktion und Wissensrezeption als bedeutende Standortfaktoren durch die<br />
Akteure aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Stadt- und Regionalentwicklung<br />
mit Wissenschaft umfasst<br />
- den Status quo der regional verflochtenen Wissenschafts- und Wirtschaftsbeziehungen<br />
als Innovationssystem. Neben Organisationen und Strukturen der Wissensproduktion und<br />
-rezeption sind dabei auch die Menschen als Träger von Wissen Gegenstand der Beobachtung,<br />
- die Strategieentwicklung der regionalen Akteure, die in Abgrenzung oder Ergänzung zu<br />
anderen Entwicklungspfaden auf Wissen und Wissenschaft als Standortfaktor setzen,<br />
- spezifische Organisations- und Interaktionsformen, die gekennzeichnet sind durch Auflösung<br />
hierarchischer Beziehungen, intersektorale Vernetzung und interdisziplinären Austausch.<br />
Die Vielfalt und Dezentralität der beteiligten Akteure in einer Stadt bzw. Region macht wissenschaftsorientierte<br />
Stadt- und Regionalentwicklung zu einer Governance-Aufgabe.<br />
An dem Projekt <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong> beteiligen sich die Städte Bielefeld, <strong>Bochum</strong>, Darmstadt,<br />
Lübeck, Münster, Potsdam und Regensburg sowie die Regionen Braunschweig-Wolfsburg,<br />
Chemnitz, Dresden, Halle-Saalekreis, Kaiserslautern-Westpfalz und Ulm gemeinsam mit dem<br />
Schwabenbund und Neu-Ulm. Weitere Ausführungen zur Herangehensweise und Methodik finden<br />
sich im Anhang.<br />
1 In der vorliegenden Studie werden Berufs-, Amts-, Herkunfts- und Gruppenbezeichnungen zur besseren Lesbarkeit in<br />
ihrer maskulinen Form verwendet.<br />
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