Science Scorecard - Abschlussbericht Bochum
Wissen messen, Regionen gestalten – Eine Analyse der Wissenschaftsstadt Bochum.
Wissen messen, Regionen gestalten – Eine Analyse der Wissenschaftsstadt Bochum.
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V. SCIENCE SCORECARD:<br />
ANSATZ UND METHODE<br />
A. Ansatz<br />
WAS IST EINE SCIENCE SCORECARD?<br />
Die <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong> ist eine Darstellungsform, mit der Strategien zur Standortentwicklung mit<br />
Wissenschaft und wissenschaftlichen Einrichtungen analysiert und entwickelt werden können.<br />
Sie ist eine systemische Herangehensweise und berücksichtigt eine Vielzahl von Akteuren, Teilprozessen<br />
und Zielen, deren Komplexität eine ganz eigene Herangehensweise erfordern. Quantitative<br />
und qualitative Daten werden erfasst und interpretiert, um Potenziale und Er folge der<br />
wissenschaftsorientierten Stadt- und Regionalentwicklung vor Ort zu erfassen. Mit der <strong>Science</strong><br />
<strong>Scorecard</strong> werden unter anderem strategische Ansätze, Transferaktivitäten, regionale Netzwerke,<br />
aber auch Willkommenskulturen und die regionale Sichtbarkeit der Wissenschaft beschreiben.<br />
Die <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong> hilft Städten und Regionen, sich gezielt mit den Themen und Akteuren<br />
der Wissenschaft zu entwickeln. Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaften bringen<br />
sich gemeinsam in den Analyseprozess ein. Regionale Profile, Prozesse und Maßnahmen werden<br />
verglichen und Entwicklungspfade für die jeweiligen Standorte identifiziert. Die Ausrichtung als<br />
Wissenschaftsstandort wird für alle Beteiligten transparenter und lässt sich dadurch bewusst und<br />
gemeinschaftlich weiterentwickeln und kommunizieren.<br />
KONZEPT SCIENCE SCORECARD<br />
Die <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong> ist ein Instrument zur Untersuchung wissenschaftsorientierter Stadt- und<br />
Regionalentwicklung, also der gezielten Gestaltung der Rahmenbedingungen für Innovationen<br />
in Wirtschaft und Wissenschaft in einer Region beziehungsweise einer Stadt. Es ist ein Prozess<br />
der Anerkennung, Integration und Förderung von Wissensproduktion und Wissensrezeption<br />
als bedeutende Standortfaktoren durch die Akteure aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft<br />
und Wissenschaft.<br />
Wissenschaftsorientierte Stadt- und Regionalentwicklung meint in der Praxis dreierlei. Erstens<br />
steht sie für die Empirie regionalbezogener Wissenschafts- und Wirtschaftsbeziehungen wie beispielsweise<br />
im Rahmen der regionalen Innovationssysteme (Cooke). Es geht um Organisationen,<br />
Netzwerke und Menschen, die regional verdichtet Wissen entstehen lassen und es austauschen<br />
(Florida 2012). Zweitens ist Regionalentwicklung mit Wissenschaft eine Strategie beziehungsweise<br />
eine Vision regionaler Akteure, die in Abgrenzung oder Ergänzung zu anderen Entwicklungspfaden<br />
auf Wissen und Wissenschaft als Standortfaktor setzen (u.a. Glaeser 2011). Schließlich<br />
steht wissenschaftsorientierte Stadt- und Regionalentwicklung für einen besonderen Modus<br />
der Zusammenarbeit, der gekennzeichnet ist durch die Auflösung hierarchischer Beziehungen,<br />
intersektorale Vernetzung und interdisziplinären Austausch. Sie ist eine Governance-Aufgabe.<br />
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