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Science Scorecard - Abschlussbericht Bochum

Wissen messen, Regionen gestalten – Eine Analyse der Wissenschaftsstadt Bochum.

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Stadtentwicklung und Regionalentwicklung unterscheiden sich in vielfacher Hinsicht, doch können<br />

die Funktionsräume regionaler Innovationssysteme unterschiedlich groß sein. Deswegen ist<br />

die <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong> prinzipiell räumlich skalierbar. Untersucht werden sowohl Städte als auch<br />

Regionen. Eine <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong> ist eine Darstellungsform, in der die Ergebnisse der regionalen<br />

Untersuchungen zusammengefasst werden.<br />

Um beschreiben zu können, wie lokale und regionale Bezüge zwischen Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Gesellschaft funktionieren, müssen sie beobachtet und analysiert werden.<br />

Aus dem Kreis der über 50 Städte, die sich zwischen 2005 und 2013 beim Stifterverband<br />

um den Titel Stadt der Wissenschaft bewarben, haben 13 Städte und Regionen<br />

ihr Interesse bekundet, die <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong> praxisnah mit dem Stifterverband zu entwickeln.<br />

Diese Grundgesamtheit setzt sich zusammen aus sieben Einzelstädten und sechs Regionen, die<br />

sich um größere Städte gruppieren. Sie sind die Informationsquelle und die Untersuchungsgebiete<br />

der <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong>. An diesen 13 Standorten wurden Expertenworkshops mit Vertretern<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtverwaltungen durchgeführt. Das dabei gesammelte<br />

Informationsmaterial ist ebenso wie strategische Dokumente, Studien und Datenbestände aus<br />

den jeweiligen Bereichen Grundlage der Analyse. Ziel ist eine Konzeptentwicklung, die auf qualitative<br />

und quantitative Daten zurückgreift und einen Erkenntnisgewinn sowohl für die Wissenschaft<br />

als auch für die Akteure beinhaltet. Unterschiedliche Interessenschwerpunkte sollen<br />

durch eine Darstellungsmethode aufgegriffen werden, die eine Erschließung der Ergebnisse aus<br />

unterschiedlichen Blickrichtungen ermöglicht. Die Balance zwischen wissenschaftlicher Qualität<br />

und praktischer Anwendbarkeit wird durch den intersektoralen und interdisziplinären Beirat des<br />

Projekts sichergestellt.<br />

ENTWICKLUNG SCIENCE SCORECARD<br />

Aus dem Wettbewerb »Stadt der Wissenschaft« zog die Lübecker Wissenschaftsmanagerin Dr.<br />

Iris Klaßen 2013 den Schluss, dass es in Städten und Regionen mehr Anlässe zu Vernetzung und<br />

Formen der Darstellung geben müsse, um wissenschaftsorientierte Regionalentwicklung voranzutreiben.<br />

Aus den über 50 Bewerbern des Wettbewerbs folgten ihr, wie oben bereits geschildert,<br />

13 Städte und Regionen, die gemeinsam mit dem Stifterverband die <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong><br />

entwickelten.<br />

Im 18-monatigen Konsultationsprozess mit zwei Workshops je Region, vier Netzwerktreffen und<br />

bilateralem Austausch entstanden die Grundzüge der <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong> sowie die Auswahl der<br />

qualitativen und quantitativen Faktoren. Begleitet wurde das Projekt durch einen multidisziplinären<br />

und intersektoralen Beirat, bestehend aus:<br />

- Prof. David B. Audretsch, Ph.D., Indiana University,<br />

- Dr. Elke Becker, Deutsches Institut für Urbanistik,<br />

- Dr. Christof Eichert, Herbert-Quandt-Stiftung,<br />

- Franz-Reinhard Habbel, Deutscher Städte- und Gemeindebund,<br />

- Dr. Iris Klaßen, Wissenschaftsmanagement Lübeck,<br />

- Prof. Dr. Ulf Matthiesen, Humboldt-Universität Berlin,<br />

- Dr. Christian Rammer, ZEW Mannheim.<br />

Die <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong> im engeren Sinne besteht für jede Region aus vier Teilen. Mit der Region<br />

auf einen Blick werden wenige Kennzahlen zusammengestellt, um einen ersten Eindruck von<br />

der Stadt/Region zu geben. In den Zielen zeigen sich die selbst definierten Handlungsfelder der<br />

regionalen Akteure, die diese miteinander, ggf. moderiert durch den Stifterverband, festgelegt<br />

haben. Die Region im Profil umfasst die 23 quantitativen Faktoren, die für die Bereiche Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und Region den jüngsten Entwicklungsstand darstellen. Schließlich bildet die<br />

Region in Aktion insgesamt 17 Prozesse und Ansätze ab, die die fünf Bereiche Strategie, Austausch,<br />

Kooperation, Kommunikation und Fachkräftesicherung beschreiben. Alle Informationen<br />

sind auf unterschiedlichen Aggregationsebenen einzusehen, wobei kein Gesamtranking entsteht<br />

und auch die detaillierten Informationen jeder Stadt beziehungsweise Region nur dieser selbst<br />

zugänglich sind.<br />

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