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Science Scorecard - Abschlussbericht Bochum

Wissen messen, Regionen gestalten – Eine Analyse der Wissenschaftsstadt Bochum.

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zu begegnen und damit nach innen und außen sichtbar zu sein. Vor allem die international agierenden<br />

Wissenschaftseinrichtungen und ihre Wissenschaftler fördern dabei die internationale<br />

Bekanntheit <strong>Bochum</strong>s. Gerade hier ist die regionale Zusammenarbeit wie die Universitätsallianz<br />

mit ihren Auslandsbüros (ConRuhr), die Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr oder die Global<br />

Young Faculty 9 hilfreich. <strong>Bochum</strong> als Wissenschaftsstandort ist in Zusammenarbeit mit den<br />

anderen Akteuren im Ruhrgebiet stärker als in Konkurrenz zu ihnen. Internationale Kampagnen<br />

in diese Richtung gibt es bisher nicht.<br />

FACHKRÄFTESICHERUNG<br />

Trotz sehr unterschiedlicher demografischer Prognosen teilen die Wissenschaftsstandorte die<br />

Gewissheit, dass sich in der Zukunft die personellen Ressourcen in Wirtschaft und Wissenschaft<br />

verknappen werden. Neben der Alterung der Bevölkerung ist es vor allem die gesteigerte Mobilität<br />

der jungen Menschen, die gezielte Verbesserungen auch weicher Standortfaktoren zur Fachkräftesicherung<br />

notwendig macht. Im Rahmen der <strong>Science</strong> <strong>Scorecard</strong> stehen dafür die Bereiche<br />

Bildung und Standortattraktivität, in denen die Akteure in <strong>Bochum</strong> bereits überdurchschnittlich<br />

erfolgreich sind.<br />

Eine der größten Fachkräfteressourcen ist die Alterskohorte unter 35 Jahren, die im Zuge ihrer<br />

Bildungskarrieren ihre Arbeitsmarktpotenziale entwickelt. Aus- und Weiterbildung ist daher<br />

nicht nur Aufgabe, sondern gleichzeitig auch Ziel der Akteure in <strong>Bochum</strong>. Im Bereich Ausbildung<br />

wird bereits frühzeitig mit Angeboten wie der Jungen Uni RUB, dem Alfried Krupp-Schülerlabor,<br />

dem Innovationszentrum Schule-Technik <strong>Bochum</strong> oder dem Forum Studienorientierung auf die<br />

Schüler und Absolventen in der Stadt zugegangen. Mit acht Hochschulen ist <strong>Bochum</strong> im Bildungs-<br />

und Ausbildungsbereich sehr gut ausgestattet, trotzdem müssen die Unternehmen und<br />

Forschungseinrichtungen über die Grenzen <strong>Bochum</strong>s hinaus rekrutieren.<br />

Im Bereich der Weiterbildung existiert in <strong>Bochum</strong> eine Vielzahl von Angeboten verschiedener<br />

Akteure, wobei die EBZ und weiteren Fachhochschulen beispielhaft für die Vielfalt und<br />

Anschlussfähigkeit der Ausbildungen an den regionalen Fachkräftebedarf stehen. Mit der Akademie<br />

der Ruhr-Universität, der EBZ-Akademie und den vielen dualen Studiengängen der EBZ<br />

sowie der Volkshochschule mit dem Runden Tisch Weiterbildung seien nur einige genannt. Die<br />

Unternehmen in der Region haben die Möglichkeit, ihr Personal berufsbegleitend zu qualifizieren<br />

und im Zusammenspiel mit den Hochschulen gezielt Angebote zu entwickeln. Dieser Aspekt<br />

könnte in der Zukunft noch weiter ausgebaut werden.<br />

In wirtschaftlich prosperierenden und wissenschaftlich exzellenten Regionen werden zunehmend<br />

die Bemühungen intensiviert, auch Arbeitnehmer, Studierende und Wissenschaftler aus<br />

anderen Regionen und Ländern anzuziehen. Nicht nur, aber auch dafür braucht es Maßnahmen,<br />

die die Willkommenskultur und Familienfreundlichkeit konkret in den Blick nehmen. Im<br />

Bereich der Willkommenskultur – also einer positiven Grundhaltung gegenüber anderen sowie<br />

deren praktischer Umsetzung – ist <strong>Bochum</strong> bereits sehr aktiv. Das Akademische Förderwerk 10<br />

(AKAFÖ) ist einer der zentralen Akteure, die für und mit allen <strong>Bochum</strong>er Hochschulen Willkommenskultur,<br />

beispielsweise mit den Formaten Study Buddy und Becoming Friends, praktisch<br />

umsetzen. Darüber hinaus betreibt die RUB ein eigenes Welcome Center und auch die Stadt<br />

<strong>Bochum</strong> steht neuen <strong>Bochum</strong>ern mit dem Kommunalen Inklusionszentrum zur Seite. Die RUB<br />

betreibt zweisprachige Kinderhäuser und ein Welcome-Büro, das gezielt internationale Wissenschaftler<br />

betreut. Auch ist Willkommenskultur Teil der Mission von UniverCity, auf die sich die<br />

Akteure der Wissenschaftsstadt <strong>Bochum</strong> geeinigt haben. Die UniverCity <strong>Bochum</strong> ist mit ihren<br />

Hochschulen außerdem Unterzeichner der Charta der Vielfalt. Die EBZ befindet sich derzeit<br />

im Diversity-Audit des Stifterverbandes und signalisiert damit, dass Integration, Inklusion und<br />

Offenheit zentrale institutionelle Merkmale sind.<br />

Schließlich unternimmt <strong>Bochum</strong> viele Maßnahmen zur Steigerung der Familienfreundlichkeit. So<br />

profitieren Familien in <strong>Bochum</strong> von dem vielfältigen Angebot in der Stadt und der Nähe zu ande-<br />

9 www.global-young-faculty.de<br />

10 www.akafoe.de<br />

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