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Science Scorecard - Abschlussbericht Bochum

Wissen messen, Regionen gestalten – Eine Analyse der Wissenschaftsstadt Bochum.

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Der Erkenntnistransfer, der über rein technologische Aspekte hinausgeht, wird in <strong>Bochum</strong> sehr<br />

aktiv betrieben. Auch die nicht-technischen Disziplinen kooperieren mit Unternehmen vor Ort<br />

in Form von Forschungsvorhaben, wobei <strong>Bochum</strong> auch immer wieder selbst Gegenstand von<br />

Untersuchungen ist. Das Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung an der RUB ist<br />

dafür ein zentraler Akteur. Die vielen Hochschulen <strong>Bochum</strong>s wiederum leisten mit der Ausbildung<br />

vieler tausender Studierenden in ganz unterschiedlichen Bereichen einen großen Beitrag,<br />

Wissen über Köpfe in die Stadt zu transferieren. Gerade die EBZ Business School und die Hochschule<br />

für Gesundheit kooperieren eng mit Praxispartnern und potenziellen Arbeitgebern ihrer<br />

Absolventen. Eine ganze Reihe von Formaten, die Erkenntnistransfer zwischen Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft fördern, hat sich im Laufe der Zeit etabliert. Dazu gehören das Mercator<br />

Research Center Ruhr, die gemeinsame Arbeitsstelle RUB/IGM, das Deutsche Bergbau-<br />

Museum, das Planetarium, die Shakespeare-Tage, die _Situation Kunst und viele andere mehr.<br />

Schließlich lässt sich unter dem Begriff der Transferstrukturen eine Vielzahl von Einrichtungen<br />

nennen, deren Kernaufgabe es ist, Transfer jedweder Art zu fördern und als Wissensbroker<br />

den Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft umzusetzen. Im Gegensatz zu<br />

anderen Wissenschaftsstandorten wird in <strong>Bochum</strong> die Zusammenlegung von Transfereinrichtungen<br />

nicht sehr stark vorangetrieben, sondern es bestehen hier vielfältige Strukturen, um das<br />

Transferpotenzial der Wissensproduzenten und der Wissensrezipienten zusammenzubringen. Der<br />

RUB kommt darin eine zentrale Rolle zu, die sie über die rubitec GmbH und die oben beschriebenen<br />

Einrichtungen wahrnimmt. Die Einrichtung und Umsetzung der WorldFactory wird in<br />

besonderem Maße das Thema Wissenstransfer berühren. Es bleibt abzuwarten, inwieweit hier<br />

neben oder im Zusammenspiel mit den bestehenden Transferansätzen neue Potenziale geschaffen<br />

werden, die dann auch zur Stärkung des Standorts <strong>Bochum</strong> beitragen können.<br />

KOMMUNIKATION<br />

Kommunikation in und über den Wissenschaftsstandort umfasst zwei Bereiche. Als Wissenschaftskommunikation<br />

werden wissenschaftliche Inhalte lokal, regional, national und international<br />

vermittelt, was dem Wissen im und über den Standort zugutekommt. Als Standortkommunikation<br />

werden zusätzlich jene Ansätze verstanden, die gezielt die Stärken und Qualitäten<br />

<strong>Bochum</strong>s transportieren und dabei explizit auch die Wissenschaft in ihren Inhalten und Strukturen<br />

mit einbeziehen. Beides wird in <strong>Bochum</strong> überdurchschnittlich aktiv und erfolgreich betrieben,<br />

was man an den innovativen Formaten vor Ort erkennen kann.<br />

Wissenschaftskommunikation in <strong>Bochum</strong> wird von allen Akteuren der Wissenschaft sowie auch<br />

über die <strong>Bochum</strong> Marketing GmbH betrieben, was der <strong>Bochum</strong>er Bevölkerung Gelegenheiten<br />

gibt, Einblicke in Forschung und Lehre zu nehmen. Die zahlreichen Organisationen mit ihren<br />

sehr unterschiedlichen Themensetzungen und Zielgruppen lassen sich kommunikativ kaum bündeln,<br />

wobei die Veranstaltungsreihe Hörsaal City, die WissensNacht Ruhr oder Saturday Morning<br />

Physics gute Beispiele dafür sind, dass die Wissenschaftler über ihre Fachgemeinschaften<br />

hinaus ihre Ergebnisse zeigen. Eine zentrale Plattform für Wissenschaft in <strong>Bochum</strong> wäre jedoch<br />

durchaus denkbar.<br />

Orte, an denen Wissenschaft zu erleben ist, sind in <strong>Bochum</strong> einige zu finden. Es sind vor allem die<br />

wissenschaftlichen Einrichtungen selbst –beispielsweise das Audimax oder das Bergbau-Museum<br />

–, an denen Wissenschaft zu erleben ist. Mit dem Blue Square befindet sich zudem ein zentraler<br />

Vorlesungs- und Seminarort in der Stadtmitte, der Studierende in die Stadt zieht und anderen<br />

Veranstaltern die Möglichkeit gibt, im städtischen und gleichzeitig universitären Flair Veranstaltungen<br />

durchzuführen. Es gibt in <strong>Bochum</strong> nicht den einen Ort der Wissenschaftskommunikation,<br />

sondern <strong>Bochum</strong> steht mit seinen vielen Hochschulen und Studierenden für das Konzept<br />

der Stadt als Campus.<br />

Das Anliegen der Standortkommunikation nach innen und außen wird am deutlichsten daran,<br />

dass die Stadt Wissenschaft als ein zentrales Anliegen verfolgt und sich als Wissenschaftsstadt<br />

beispielsweise über die neue Stadtmarke »Wissen. Wandel. Wir-Gefühl« präsentiert. Mit der<br />

Stadtmarke und der konsequenten Weiterentwicklung <strong>Bochum</strong>s zur Wissenschaftsstadt ziehen<br />

die <strong>Bochum</strong>er Akteure an einem Strang, um dem Strukturwandel mit einer klaren Zukunftsvision<br />

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