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2015-02

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Unterhaltung<br />

mal wieder so ereiferte. Die neu eingezogenen Nachbarn<br />

schienen seine Frau besonders zur Weißglut zu bringen. Sie<br />

konnten nämlich machen was sie wollten, in denAugen von<br />

Tante Meta war alles falsch.<br />

Da Onkel Herbert gedanklich noch bei seiner geliebten<br />

Fußballtabelle war, bemühte er sich auch nicht besonders,<br />

herauszufinden, in welcher Hinsicht das Verhalten der<br />

Nachbarn seine Frau störte. Er versuchte sich mit einem dahingenuschelten:<br />

„Nein wirklich?“ aus derAffäre zu ziehen<br />

und ließ den Redeschwall seiner Frau an sich vorbeiziehen.<br />

Auch bei den vorherigen Nachbarn hatte Tante Meta<br />

immer etwas auszusetzen gehabt. Mit den Meiers hatten<br />

sie -völlig unbeschadet von dem ständigen Genörgel seiner<br />

Frau – ein „tolles“ Nachbarschaftsverhältnis gehabt.<br />

Sie veranstalteten gemeinsame Grillabende, auf denen<br />

Tante Meta immer vergnügt und ausgelassen alle Späße<br />

mitmachte, um ihm dann am nächsten Morgen von dem<br />

zügellosen und ungehörigen Verhalten vorzujammern.<br />

Solche Vorträge endeten immer mit den Worten: „Das<br />

nächste Mal komme ich nicht mehr mit zu dieser verdorbenen<br />

Gesellschaft!“<br />

Doch wenn wieder eine Einladung ausgesprochen wurde,<br />

hatte sie diesen Entschluss anscheinend vergessen. Ja,<br />

es kam sogar vor, dass sie die Meier’s auch hin und wieder<br />

einlud. Also hütete sich Onkel Herbert, sie an ihren<br />

Entschluss zu erinnern und genoss das ein oder andere<br />

Zusammensein. Er gewöhnte sich einfach an, seine Ohren<br />

auf Durchzug zu stellen und die Beschimpfungen und oft<br />

dreisten Behauptungen an sich abgleiten zulassen.<br />

Doch als Tante Meta keine Ruhe gab mit dieser „Sprengerei“,stellte<br />

er sich vor sie und fragte ziemlich uninteressiert:<br />

„O.K., was ist denn nun eigentlich so schlimm an dem<br />

Tun der Nachbarn? Wir könnten auch mal wieder den Rasen…“<br />

„Nein! Nein! Nein! Ich höre wohl nicht richtig. Das<br />

kann ja nicht angehen. Ich sag’sjaimmer,duhörst mir nicht<br />

zu!“,zeterte sie. Plötzlichhörte er ein dumpfes Knallen. Die<br />

Panoramafensterscheibe zerbarst und Rasenstücke flogen<br />

durch den Raum. Onkel Herbert rannte so schnell er konnte<br />

zu seiner Frau und riss ihr das Fernglas aus der Hand. Was<br />

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er dann sah, ließ ihn fassungslos werden. Ein Krater im<br />

nachbarlichen Garten!! Sofort eilte er zum Telefon und<br />

wählte die Nummer vom Polizeinotruf.<br />

Am nächsten Tagsaßen Tante Meta und Onkel Herbert<br />

einträchtig nebeneinander auf dem Sofa, vor dem<br />

notdürftig mit Folie verklebten Fenster, mit Sicht auf<br />

die Terrasse. Die neue Scheibe hatte einige Tage Lieferzeit<br />

– und so lasen sie gemeinsam in der Zeitung.<br />

Tante Meta wirkte sehr verändert, denn sie verspürte<br />

anscheinend nicht die geringste Lust, sich die Vorgänge<br />

in Nachbars Garten durch das Fernglas anzuschauen.<br />

Diese Menschen seien, wie sie meinte, fürsie „gestorben“.<br />

Und so entdeckten beide dann den Zeitungsartikel<br />

zum Geschehenen:<br />

„KRIEGSZUSTAND IM LAUBENWEG“<br />

Der ehemalige Soldat Arthur S. aus F. hat seine<br />

Nachbarschaft mit einem waghalsigen Sprengmanöver<br />

schockiert. Gestern in den Vormittagsstunden erschreckte<br />

ein Knall den Laubenweg und ließ mehrere<br />

Fensterscheiben zerspringen. Arthur S. hatte sich einen<br />

Gartenteich anlegen wollen und versuchte so, sich<br />

die Arbeit zuerleichtern. Mit einem selbstgebauten<br />

Sprengsatz wollte er sich so die anstrengende Arbeit<br />

des Grabens ersparen. Auf Nachfrage, wie er auf diese<br />

Idee gekommen sei, meinte er: „Ich hab mal in einem<br />

Buch gelesen, dass so etwas Ähnliches ein Farmer in<br />

Australien gemacht hat. Nun ja, wahrscheinlich waren<br />

da die nächsten Nachbarn nicht so nah dran“….<br />

Nun muss sich Arthur S. vor Gericht verantworten und<br />

mit finanziellen Folgen herumschlagen, da seine Versicherung<br />

keinerlei Zahlungen tätigen will. Außerdem<br />

wird er gut daran tun, sich eine neue Wohnung zu suchen,<br />

denn die Anwohner Herbert K. und seine Frau<br />

Meta bezeichnen das nachbarschaftliche Verhältnis als<br />

massiv gestört.<br />

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2/<strong>2015</strong> durchblick 45

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