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Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung Studiengang ...

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Das Menschenbild 12<br />

Der Aufbau des Wohlfahrtsstaates, welcher sich in den Jahren nach 1945 mit<br />

einem weiteren Schub entwickelte, ist daher zielgerichtet. Fehlende Strukturen im<br />

Zusammenhang mit Massenarbeitslosigkeit, sozialer Not, ließen es zu, dass es zu<br />

einer faschistischer Machtübernahme kommen konnte. Daher war es notwendig,<br />

den Menschen in die Gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einzubeziehen.<br />

Dies wird unter anderem im Gr<strong>und</strong>gesetz mit der Charakterisierung Deutschlands<br />

„als demokratischer <strong>und</strong> sozialer Rechtsstaat“ deutlich. 40<br />

Die <strong>Soziale</strong> Marktwirtschaft die in der Nachkriegszeit installiert worden war, fusst<br />

dabei auf einem marktliberalen Konzept, welches durch Erfahrungen aus den<br />

Zeiten der Weimarer Republik <strong>und</strong> der des 2. Weltkrieges beeinflußt war, 41 sowie<br />

auf den Gr<strong>und</strong>zügen der katholischen Soziallehre. 42 Sie war aber, wie oben<br />

bereits erwähnt, alles andere als ein reines Wirtschaftskonzept. Vielmehr<br />

definierte sie das Gesellschaftliche Handeln in einem „umfassenden<br />

Werterahmen“ 43 , der die soziale Komponente mit einschloß.<br />

Die Konzentration auf den sozialen Ausgleich, <strong>und</strong> der damit einhergehenden<br />

Aufbau des Sozialstaates, lag die Überlegung zu Gr<strong>und</strong>e, dass nur so sozialer<br />

Friede realisierbar würde. 44<br />

Um einen funktionierenden Staat verwirklichen zu können stehen sowohl der Staat<br />

als auch seine Bürger in der Pflicht. Jeder Bürger hat dabei Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />

die im gesellschaftlichen Miteinander immanent sind. 45 Auf der anderen Seite steht<br />

die Politik. Ihr fällt die Aufgabe zu jedem Menschen die Teilnahme am<br />

gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.<br />

Die Gr<strong>und</strong>lage war dabei wieder der von Konrad Adenauer proklamierte<br />

Personengedanke. Dieser sah vor, dass die Grenzen des Staates dort zu ziehen<br />

sein, wo in die Würde, Freiheit <strong>und</strong> Selbstständigkeit des Menschen eingegriffen<br />

wird. 46<br />

40 vgl. Butterwegge, 2006, S. 65<br />

41 vgl. Zehetmair, 2007, S. 123<br />

42 vgl. Kroker, Dechamps, 2000, S. 87<br />

43 Zehetmair, 2007, S.123<br />

44 vgl. Pilz, 2004, S. 33<br />

45 CDU, 2010 (Internetquelle)<br />

46 vgl. Zehetmair, 2007, S. 104

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