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Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung Studiengang ...

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Welches Menschenbild stand hinter den Reformen? 80<br />

System gegenüber welches sie, obwohl zur Partizipation anhaltend,<br />

ausschließt. 365<br />

Eine weitere Erklärung ist die von Politikern beschriebene fehlende<br />

Steuerungskraft der Wirtschaft. 366 Globalisierung <strong>und</strong> der Markt, sowie ein<br />

wirtschaftlicher Aufschwung, wie durch Gerhard Schröder postuliert, sind<br />

allerdings keine Sicherheit für eine Stärkung der Demokratie. Vielmehr wird<br />

deutlich, dass nur durch das Aufhalten von Desintegrationsprozessen die<br />

Demokratieentlehrung verhindert werden könnte. 367 Diese Prozesse aufzuhalten,<br />

um „[...] die Wirkungen der Globalisierung nicht unmittelbar den einzelnen [...]“ 368<br />

ereilen zu lassen, ist eine andere Bedingung für das Aufhalten vom Rückzug aus<br />

demokratischen Verfahren.<br />

Für Deutschland hat sich gerade auch nach der Einführung der Agenda 2010 ein<br />

Trend ergeben, der die gefühlte politische Machtlosigkeit bei knapp der Hälfte der<br />

Gesamtbevölkerung sieht. 369<br />

Auch über die von Medien vermittelten Bilder der Politik, kann es zu einer<br />

Demokratieentlehrung kommen. So haben wie es der Politikwissenschaftler<br />

Thomas Meyer beschreibt, die „[...] mühsamen Procedere der Demokratie, unter<br />

den Gesetzen der Medienwelt, kaum eine Chance“. 370 Vorallem die Konzentration<br />

auf Personen, bietet den Politikern die Möglichkeit sich schnell auch mit<br />

populistischen Thesen über z.B. <strong>Arbeit</strong>slosengeld II Empfänger <strong>und</strong> Migranten in<br />

die Schlagzeilen zu bringen. 371 Die Äußerungen des ehemaligen SPD<br />

Finanzsenators von Berlin, Thilo Sarrazin haben dieses verdeutlicht. 372<br />

Anders als in den Medien sinkt die Akzeptanz der Bürger für die Politik, wenn die<br />

Entscheidungswege intransparent sind. In den Medien werden die Positionen<br />

vertreten, die Beschlüsse sind für viele Bürger allerdings nicht durchsichtig. Die<br />

steigende Bedeutung der Europäischen Union kann für die Bürger der<br />

Nationalstaaten <strong>und</strong> deren Demokratieverständnis folgen haben. Beschlüsse <strong>und</strong><br />

365<br />

vgl. Heitmeyer 2008, S. 242<br />

366<br />

vgl. Regierungserklärung, 2010 (Internetquelle)<br />

367<br />

Heitmeyer, 2008, S. 243<br />

368<br />

Willems, 2002, S. 53<br />

369<br />

vgl. Heitmeyer, 2008, S. 76<br />

370<br />

Decker, 2006, S. 86<br />

371<br />

FR- Online, 2010 (Internetquelle)<br />

372<br />

Süddeutsche Zeitung, 2010 (Internetquelle)

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