08.12.2012 Aufrufe

Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung Studiengang ...

Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung Studiengang ...

Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung Studiengang ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schwerpunkt <strong>Arbeit</strong> 74<br />

Auswirkungen für diese Verschiebungen, welche schon vor der Agenda 2010 in<br />

anderen Ländern sichtbar wurden, sind nach Deutung des Soziologen Amitai<br />

Etzioni, dass jeder selbstständige Akteur nur noch dem eigenen Nutzen<br />

verpflichtet ist <strong>und</strong> damit der gesellschaftliche Zusammenhalt auf dem Spiel<br />

steht. 334<br />

Nach der Meinung Amitai Etzionis sind daher durchaus Gefahren für die<br />

Gesellschaft zu erkennen. Nach Ansicht des Wirtschaftswissenschaftlers Gerhard<br />

Wilke, sind diese Gefahren aber nicht zwangsläufig.<br />

Seiner Meinung nach müssen die Menschen nicht „gut“ oder mit einer „hohen“<br />

Moral ausgestattet sein, sondern können auch unter ökonomischen Bedingungen<br />

<strong>und</strong> der Eigenliebe verpflichtet, zusammenleben. 335<br />

Damit impliziert Wilke was Michel- Schwartze beschreibt, das die „optimale<br />

Ausnutzung vor <strong>Arbeit</strong>skraft [...] um so erreichbarer erscheint, je mehr viele<br />

<strong>Arbeit</strong>skräfte um wenige <strong>Arbeit</strong>splätze konkurrieren.“ 336<br />

Der damit aufgebaute Druck wird unter anderem damit befeuert, dass wie es der<br />

Soziologe André Gorz beschreibt, diejenigen die allein die Erwerbsarbeit als einzig<br />

mögliche Gesellschaftsform sehen, immer wieder damit argumentieren, dass<br />

Gesellschaftlichkeit <strong>und</strong> ein sinnvolles Leben nur mit der Erwerbsarbeit erreicht<br />

werden kann. 337<br />

Die eingerichteten Möglichkeiten von Mini- <strong>und</strong> Midi Jobs sind ein Hinweis darauf,<br />

dass die <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> die aus Sicht der ehemaligen B<strong>und</strong>esregierung erreichbare<br />

Vollbeschäftigung, gelingen kann. Alle auch die als „Stille Reserve“ bezeichneten<br />

Älteren <strong>und</strong> die Frauen sollten auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt eine Chance bekommen. 338<br />

334 vgl. Etzioni, 1994, S. 68<br />

335 vgl. Wilke, 2003, S. 161-162<br />

336 Michel- Schwartze, 2010, S. 13<br />

337 vgl. Gorz, 2000, S. 82<br />

338 FES, 2010 (Internetquelle)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!