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Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung Studiengang ...

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Deutschland in den 80er Jahren 25<br />

das Sozialsystem. Das bestehende planwirtschaftliche System der DDR musste in<br />

das b<strong>und</strong>esdeutsche System überführt werden. Es kam dabei zu starken Brüchen<br />

im Osten. 100 Ostdeutschland sollte in das System einer modernen Gesellschaft<br />

überführt werden. 101 Allerdings wurden die Kosten der „Einheit“ viele Jahre<br />

unterschätzt 102 .<br />

Im Einigungsvertrag wurden Systemreformen zur Angleichung an<br />

b<strong>und</strong>esrepublikanische sozialrechtliche Strukturen festgehalten. Die<br />

Sozialleistungsquote stieg dabei von 1989 bis 1994 von 30,7% bis auf 34,1% 103 ,<br />

welche zu einer Steigerung der Staatsverschuldung in der Zeit 1990 bis 1998 von<br />

42% auf über 63% des Bruttoinlandsprodukts führte <strong>und</strong> damit leicht den im<br />

Maastrichter Vertrag festgelgten Grenzwert von 60% des BIP überstieg. 104 Die<br />

hohe Staatsverschuldung war für die Regierung Schröder später ein zentraler<br />

Punkt um die Agenda 2010 zu begründen.<br />

Ein weiterer zentraler Punkt war die Übertragung der ehemals Volkseigenen<br />

Betriebe an die Treuhandanstalt. Diese sollte die Unternehmen zu einer<br />

wettbewerbsorientierten Struktur verhelfen <strong>und</strong> privatisieren. 105<br />

Das diese Bestrebungen durchaus negative Auswirkungen hatten wurde an den<br />

ab 1992 steigenden <strong>Arbeit</strong>slosenzahlen sichtbar. 106<br />

Der B<strong>und</strong> versuchte mit der Einführung des Solidaritätszuschlages 1991 sowie mit<br />

der Erhöhung der Mehrwertsteuer 1993 von 14% auf 15% die Kosten der<br />

Wiedervereinigung zu stemmen.<br />

Eine weitere Geldquelle wurde in den Sozialversicherungssystemen gef<strong>und</strong>en.<br />

Dadurch sollten direkte Steuererhöhungen vermieden werden. 107<br />

Als Folge dessen wurde die aktive <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik zurückgefahren um den<br />

Staatshaushalt zu konsolidieren. 108 Nach Meinung des Soziologen Franz- Xaver<br />

100 vgl. Geißler, 2006, S. 360<br />

101 ders., S. 360<br />

102 Dobner, 2007, S. 11<br />

103 Pilz, 2004, S.43<br />

104 Merkel u.a., 2006, S. 162<br />

105 vgl. Kampe, 1993, S. 7<br />

106 BpB, 2010 (Internetquelle)<br />

107 vgl. Butterwegge, 2006, S. 127<br />

108 vgl. Butterwegge, Kl<strong>und</strong>t, Zeng, 2005, S. 21

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