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Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung Studiengang ...

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Zweite Legislatur von Rot-Grün 49<br />

<strong>Arbeit</strong>sgelegenheit angeboten bekommen würden. Wenn sie diese aber ablehnen,<br />

könnten sie mit den im zweiten Gesetz für moderne Dienstleistungen am<br />

<strong>Arbeit</strong>splatz beschlossenen Sanktionen belegt werden.<br />

Gerhard Schröder formulierte es in seiner Regierungserklärung mit folgenden<br />

Worten: „Niemandem aber wird künftig gestattet sein sich zu Lasten der<br />

Gemeinschaft zurückzulehnen. „Wer zumutbare <strong>Arbeit</strong> ablehnt [...], der wird mit<br />

Sanktionen rechnen müssen.“ 204<br />

Der Anreiz besteht also darin, eine Aufgabe zu übernehmen, welche durch<br />

reguläre <strong>Arbeit</strong>sverhältnisse nicht gewährleistet werden konnte. Der<br />

gesellschaftliche Gedanke wird wieder deutlich. Mit den vorher genannten<br />

Äußerungen wird aber auch ein Zwangskontext suggeriert. Die Kritik, dass diese<br />

<strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten sozialversicherungspflichtige <strong>Arbeit</strong>splätze verdrängen<br />

würden, wurde lange nicht ernst genommen. Vor wenigen Wochen kritisierte der<br />

B<strong>und</strong>esrechnungshof, dass durch diese <strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten weniger neue<br />

Normalarbeitsverhältnisse (NAV) geschaffen würden als im Zusammenhang mit<br />

den entstandenen Kosten erwartet würden, darüber hinaus bestünde die Gefahr,<br />

dass immer mehr Aufgaben der Kommunen übernommen würden. 205<br />

Als Teil des sogenannten Hartz- IV Gesetzes, ist auch die Verkürzung des<br />

Bezuges von <strong>Arbeit</strong>slosengeld umgesetzt worden. Je nach Lebensalter <strong>und</strong><br />

Vollbeschäftigungszeit werden die Bezüge von <strong>Arbeit</strong>slosengeld gestaffelt. Ältere<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmer über 55 Jahren beziehen demnach maximal 18 Monate<br />

Geldleistungen in Höhe von 67% bzw. 60% des zugr<strong>und</strong>eliegenden letzten<br />

Nettoverdienstes. 206 Nach Ablauf dieses Zeitraums fallen die <strong>Arbeit</strong>slosen auf den<br />

geringeren Satz des <strong>Arbeit</strong>slosengelds II zurück. Laut Schröders<br />

Regierungserklärung „[ist] es auch deswegen notwendig, um vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

einer veränderten Vermittlungssituation <strong>Arbeit</strong>sanreize zu geben.“ 207 Das diese<br />

Verfahrensweise auch zum „Bumerang“ werden könnte, beschreibt Frank Pilz. Es<br />

können zwar kurzfristig Milliarden Euro eingespart werden, da die älteren<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmer auch private Altersvorsorge betrieben haben <strong>und</strong> diese nun auf das<br />

204 Regierungserklärung, 2010 (Internetquelle)<br />

205 FAZ, 2010 (Internetquelle)<br />

206 BA, 2010 (Internetquelle)<br />

207 Regierungserklärung, 2010 (Internetquelle)

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