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Menschen von chronischen Schmerzen betroffen [181]. Bei Tumorpatienten liegt<br />

der Anteil je nach Literatur zwischen 66% [109, 121, 134, 154] und 90% [46, 88].<br />

1.3.2.4 Palliativmedizinischer Behandlungsansatz<br />

In der palliativmedizinischen Versorgung werden regelhaft chronische<br />

Schmerzphänomene angetroffen [90]. Der therapeutische Ansatz der<br />

palliativmedizinischen Schmerzbehandlung ist das durch Cicerly Saunders<br />

entwickelte „Total pain Konzept“ [88, 115] geprägt. Das Konzept setzt die<br />

Berücksichtigung physischer, psychischer, sozialer, emotionaler und spiritueller<br />

Faktoren und deren Einflussnahme auf das Schmerzempfinden um [24, 115].<br />

1.3.3 Schmerzerhebung<br />

1.3.3.1 Anamnese<br />

Eine gründlichen Anamneseerhebung ist Voraussetzung für eine adäquate<br />

Schmerztherapie [44, 115, 145]. Bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen treten<br />

meist nozizeptiv- somatische, nozizeptiv- viszerale und neuropathische<br />

Schmerzanteile nebeneinander auf („Mixed Pain Syndrom“) [49, 88, 115]. Daher<br />

bildet die sorgfältige Schmerzdiagnostik mit der Identifizierung des<br />

schmerzauslösenden Pathomechanismus eine fundamentale Voraussetzung für<br />

eine differenzierte Pharmakotherapie von Tumorschmerzen [145]. Bislang fehlt<br />

jedoch ein international anerkanntes, standardisiertes und validiertes Tool zum<br />

Assessment von Tumorschmerzen [79, 159].<br />

In Deutschland steht derzeit unter anderem der validierte Fragebogen der<br />

Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes zur Verfügung [61].<br />

1.3.3.2 Schmerzmessung / Assessment<br />

Grundlage einer adäquaten Behandlung ist die regelmäßige quantitative<br />

Erfassung der Schmerzintensität [88, 115]. Die Einschätzung des<br />

Schmerzniveaus sollte wenn möglich durch den Patienten selbst erfolgen [7].<br />

Empfohlen wird die Differenzierung zwischen maximalem, Ruhe- und<br />

erträglichem Schmerzniveau [115]. Zur Dokumentation kann die numerischen<br />

Analogskala (NRS) verwendet werden [22, 33, 37, 66, 79, 92, 104, 123, 124, 146,<br />

153, 163]. Die NRS enthält die Ziffern „0“ bis „10“: null entspricht keinen<br />

Schmerzen, zehn beschreibt den stärksten vorstellbaren Schmerzen [44, 88].<br />

Etablierte Alternativen sind die visuelle Analogskala (VAS), eine 10 Zentimeter<br />

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