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6 Zusammenfassung<br />

Im Rahmen von fortgeschrittenen Tumorerkrankungen nimmt die adäquate<br />

Schmerzbehandlung eine herausragende Bedeutung ein. Aktueller<br />

Behandlungsstandard ist das WHO-Stufenschema, welches ausschließlich auf<br />

der mehr oder minder gut erhobenen Schmerzintensität des Patienten beruht.<br />

Zudem wurden in der klinischen Praxis Anwendungsschwächen deutlich. In der<br />

Schmerztherapie können daher oftmals keine zufriedenstellenden Ergebnisse<br />

erzielt werden, sodass diesbezüglicher Optimierungsbedarf besteht. Eine<br />

Alternative könnte ein Mechanismen-orientierter Ansatz darstellen. Dieser<br />

erfordert eine dezidierte Analyse bezüglich der pathophysiologischen<br />

Schmerzgenese. Die vorliegende retrospektive Untersuchung basiert auf einer<br />

Krankenaktenevaluation von 406 stationären palliativen Tumorpatienten des<br />

Marien Hospitals Herne, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, der<br />

Jahre 2011-2012, die nach Krankenhausaufnahme vom WHO-Schema auf ein<br />

Mechanismen-orientiertes Schema (MOST) umgestellt worden waren. Als<br />

Haupthypothese wurde angenommen, dass eine dezidierte Schmerztherapie auf<br />

dem Boden eines Mechanismen-orientierten Modells zu einer Verbesserung der<br />

Schmerztherapie- auch bei zugrundeliegenden neuropathischen Schmerzformenführt.<br />

Parameter der Therapieevaluation waren die Schmerz- und<br />

Begleitsymptomintensitäten bei Aufnahme und Entlassung. Als<br />

Einschlusskriterien wurden die präzise Dokumentation des Schmerzniveaus<br />

(VRS) und die vollständige Dokumentation der Schmerzmedikation definiert. Die<br />

statistische Auswertung wurde mit SPSS (Version 20.0) durchgeführt. Zur<br />

Anwendung kamen neben der deskriptiven Statistik der Wilcoxon-Test, der<br />

McNemar-Test und Fishers Exakter Test. Als Signifikanzniveau wurde p ≤ 0,05<br />

festgelegt. In die Auswertung einbezogen wurden bei vollständiger<br />

Datendokumentation insgesamt 141 (im Alter von 67+/- 12,7Jahren) der 406<br />

(34,7%). Ausgeschlossen wurden 202 von 406 (50%) Patientenakten, die im<br />

Verlauf des stationären Aufenthaltes verstorben waren und 63 der 406 (15,3%)<br />

Krankenakten mit unvollständiger Dokumentation. Starke Schmerzen<br />

(Schmerzstäke 3) bei Aufnahme hatten 55 (39%) der 141 in die Auswertung<br />

einbezogenen Patientenakten. Bei Entlassung hatte sich diese Anzahl derer mit<br />

starken Schmerzen auf lediglich 4 von 141 (2,8%) Patienten reduziert, was einem<br />

Anteil von über 90% entspricht. Schmerzfreiheit (Schmerzstärke 0) war bei der<br />

60

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