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systematisch dokumentiert. Daher konnte die jeweilige Ursache der Schmerzen<br />

im Rahmen der Studie nicht berücksichtigt werden.<br />

5.4 Therapie neuropathischer Schmerzen<br />

Die Identifizierung und Behandlung von neuropathischen Schmerzen ist von<br />

großer Bedeutung bei Tumorpatienten [25, 84, 89]. In der hiesigen Arbeit hatten<br />

insgesamt 38,2% (44 von 115 Krankenakten) der Patienten unter<br />

neuropathischen Schmerzen gelitten, Grond beschrieb 36% und Bennett 40%<br />

von neuropathischen Schmerzen Betroffene [9, 53]. In der medikamentösen<br />

Behandlung derartige Schmerzformen nehmen pathophysiologische<br />

Mechanismen eine herausragende Rolle ein [68, 77, 114, 142, 172].<br />

Neuropathisch vermittelte Schmerzen bleiben jedoch oft unentdeckt und nicht<br />

ausreichend behandelt [10, 115]. Es fehlt eine standardisierte Vorgehensweise,<br />

die zu einer besseren Versorgung der Patienten führen sollte [10, 25, 84, 89]. Die<br />

herausragende Bedeutung dieser Schmerzform wird auch aus der Analyse des<br />

Zusammenhangs der Schmerzform und Schmerzintensität deutlich (Abbildung<br />

4-6). In den Krankenakten in denen das Vorliegen starker Schmerzen<br />

nachgewiesen werden konnte, waren in (54,6%) der Akten neuropathische<br />

Schmerzformen identifiziert worden, während in den Krankenakten mit<br />

Vermerken zur Vorlage leichter Schmerzen nur in wenigen Akten (17,2%)<br />

entsprechende Schmerzformen diagnostiziert worden waren.<br />

In Kapitel 4.9 wurde die Behandlung mit einer Dreifachkombination<br />

(Antidepressiva, Antikonvulsiva und Opiate) beschrieben. Im Rahmen der<br />

vorliegende Studie wurden zur Therapie der neuropathischen Schmerzen oft nur<br />

morphinhaltige Präparate allein (bei Aufnahme 45,5% bei Entlassung 56,8%)<br />

oder in Kombination entweder mit einem Antidepressivum oder einem<br />

Antikonvulsivum eingesetzt. Bei Aufnahme waren noch 4,5% ohne<br />

entsprechende Medikation, bei Entlassung lediglich 2,3%. Es konnte eine<br />

Steigerung um 11,3% der alleinigen Opiattherapie bei der Entlassung beobachtet<br />

werden. In der Kombination aus Opiaten und Antikonvulsiva war der Anstieg mit<br />

2,3% geringer. Die duale Behandlung mit Antidepressiva und Opiaten nahm<br />

hingegen ab. Des Weiteren wurde in dieser Subklientel eine Steigerung des<br />

Einsatzes einer Durchbruchmedikation um 38,7% verzeichnet. Eine Kombination<br />

aus Opiaten, Antidepressiva und Antikonvulsiva wurde in der Studie von<br />

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