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werden frühzeitig auch invasive Anwendungswege umgesetzt [115]. Wie in der<br />

Abbildung 1-3 in Blau dargestellt beschrieb Dickson 2010 den Einsatz von<br />

NSAIDs und Capsaicin bei peripherer Sensibilisierung der Nozizeptoren [30]. Die<br />

Wirkung des Capsaicins erfolgt über die Blockade transmembranöser<br />

Ionenkanäle [86, 96]. Die Abbildung 1-3 stellt in Grün die Behandlung von<br />

Natriumkanal (Na + - Kanal) vermittelten Schmerzmechanismen vor. In<br />

beschädigten nervalen Strukturen wird eine fehlerhaften Verteilung und<br />

Expression von Natriumkanälen, welche die Grundlage für pathologische<br />

Spontanaktivitäten darstellt angenommen [86]. Lanz führt Carbamazepin (CBZ),<br />

Phenytoin, Lidocain (LA) und Oxcarbamazepin als wirksam an [86]. Bei<br />

geschädigten nervalen Strukturen ist zudem eine Überexpression von<br />

Kalziumkanälen (Ca 2+ -Kanälen) beschrieben [86, 95, 102]. In der Abbildung 1-3<br />

ist der pharmakologische Ansatz in der Farbe Gelb dargestellt. Pregabalin und<br />

Gabapentin haben sich als wirksam erwiesen [39, 73]. Diese Substanzen<br />

entfalten ihre Wirkung an Kalziumkanälen und nehmen an der Schnittstellen<br />

zwischen peripheren Nervenendigungen und den sogenannten wide-dynamicrange-Neuronen<br />

(WDR-Neuronen) Einfluss [88]. Laufenberg beschrieb eine<br />

reduzierten N-Methyl-D-Aspartat (NMDA) Rezeptor induzierten Aktivierung der<br />

WDR-Neurone als Folge einer supprimierten Glutamatfreisetzung [88]. Die<br />

darauffolgende Stufe greift auf Ebene der zentralen Schmerzsensibilisierung an<br />

und ist in der Abbildung 1-3 in Rot gekennzeichnet [30]. Hier können Opioide und<br />

Ketamine eingesetzt werden [30]. In der Literatur wurde die erfolgreiche<br />

Behandlung von neuropathischen Schmerzen mit Ketaminen beschrieben,<br />

unerwünschte Nebenwirkungen wie Halluzinationen sind jedoch möglich [106]. In<br />

der nächsten Stufe auf Ebene der „Schmerzmatrix“ und auf Ebene der zentralen<br />

Inhibition werden Opioide, trizyklische Antidepressiva und Duloxetin verwendet<br />

[115]. Opiate entfalten ihre Effekte durch Inhibition der neuronalen Aktivität im<br />

Thalamus, im limbischen System oder durch Modulation absteigender<br />

schmerzhemmender Bahnen [73]. Der schmerzlindernde Effekt trizyklischer<br />

Antidepressiva wird von Laufenberg-Feldmann durch Blockade von<br />

Natriumkanälen und die daraus resultierende reduzierte Erregbarkeit erklärt,<br />

Duloxetin hat potenzierenden Effekte auf absteigenden Systeme der<br />

Schmerzinhibition [88].<br />

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