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Port-Reservoir implantiert worden. Die intrathekale Analgetika-Applikation war<br />

über eine externe Pumpe durchgeführt worden. Diese war mit Morphin, einem<br />

Lokalanästhetikum (Bupivacain) sowie Clonidin gefüllt worden. Unter der<br />

sukzessiver Dosisanpassung der intrathekalen Pharmakotherapie war die orale<br />

Opioid- sowie die Ketamin-, die Pregabalin- und die Korticoid- Medikation<br />

reduziert und schließlich abgesetzt worden. Im weiteren Verlauf hatte der Patient<br />

eine deutliche Beschwerdereduktion auf ein für ihn akzeptables Schmerzniveau<br />

beschrieben. Als Restschmerz hatte Herr H. noch eine moderate<br />

Berührungsempfindlichkeit im Bereich des linken Beines beschrieben, die<br />

Rückenschmerzen waren komplett verschwunden. Herr H. hatte regelmäßig an<br />

physiotherapeutischen Maßnahmen teilnehmen können. Dabei war er mental<br />

erheblich reger und weniger depressiv gewesen.<br />

Der Patient war am 04.08.2011 mit folgender Medikation in die ambulante<br />

Palliativversorgung entlassen worden: Pumpenfüllung: Morphin IR 6 mg/die,<br />

Clonidin 0,15 mg/die, Bupivacain 0,5% 0,3 ml/h sowie Morphin 60 mg bei Bedarf,<br />

Lorazepam 1 mg bei Bedarf zur Nacht, Doxepin 25 – 25 – 50 mg (mit der<br />

Empfehlung für eine langsame Reduktion und Rotation z. B. auf Amitriptylin),<br />

Celecoxib 200 mg.<br />

In der schmerzmedizinischen Beurteilung des Fallbeispiels musste davon<br />

ausgegangen werden, dass neben den Rückenschmerzen als Folge der<br />

Wirbelkörpermetastasen (nozizeptiver Schmerz) bereits mit Beginn der<br />

Schmerzausstrahlung in das Bein bzw. dem nachgewiesenen Tumoreinbruch in<br />

den Spinalkanal eine zentrale neuropathische Schmerzkomponente bestanden<br />

hatte. Eine operative Intervention hatte diese Beschwerden nur unzureichend<br />

mindern können. Das Gleiche hatte für die durchgeführten Radiotherapien<br />

gegolten. In der Pharmakotherapie war die Erweiterung der Opiatmedikation mit<br />

Pregabalin und einem trizyklischen Antidepressivum, was den gültigen Leitlinien<br />

für die Behandlung neuropathischer Schmerzen entsprach erfolgt. Bei<br />

unzureichender Beschwerdelinderung war eine Opiatrotation vorgenommen<br />

worden. Zusätzlich hatte Herr H. Ketamin sowie eine anxiolytische bzw.<br />

sedierende Behandlung erhalten.<br />

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