Wirtschaftsbericht_2016
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wirtschaftliche Eckdaten<br />
<strong>Wirtschaftsbericht</strong> Österreich <strong>2016</strong><br />
Bei den Wachstumshemmnissen wird u.a. Bürokratie, administrative Belastung und Regulierung<br />
genannt, vor allem als Hemmnis für die unternehmerische Tätigkeit. Konkret werden auch die<br />
Vorschriften für Unternehmensgründungen und den Dienstleistungssektor angegeben. Angeführt<br />
werden auch die hohe Abgabenquote und die Lohnnebenkosten als Hemmschuh für das Wachstum<br />
in Österreich. Die schlechte Stimmung, die immerhin von drei Respondenten angeführt wird, wird<br />
auch insofern als problematisch angesehen, als diese auch auf die Investitionen drückt. Die feh-<br />
lenden Investitionsanreize werden immerhin einmal als Problem angeführt. Bei der Bildung werden<br />
unterschiedliche Facetten angeführt einerseits Probleme bei Hoch und Geringqualifizierten, an-<br />
dererseits die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage insbesondere im technisch-naturwis-<br />
senschaftlichen Bereich und schließlich auch die zu geringe Berücksichtigung von bildungsfernen<br />
Schichten und von Elementarpädagogik und Volksschulen. Auch die aktuelle europäische Klimapo-<br />
litik wird mitunter als nachteilig für das Wachstum gesehen, als das Potential in diesem Bereich<br />
nicht genützt wird. Betreffend Finanzen wird einerseits die Austeritätspolitik kritisiert, die zu wirt-<br />
schaftlicher Stagnation führt, andererseits aber auch die mangelnde Stabilität. Die Nachfragesi-<br />
tuation wird einerseits global andererseits aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit als problematisch<br />
eingeschätzt. Einzelthemen, die genannt wurden, betreffen die Ungleichheit in der Verteilung von<br />
Vermögen und Einkommen, die hohe Inflation, die zu geringen Mittel für Grundlagenforschung, die<br />
geringe Flexibilität des Arbeitsmarktes, die finanzielle Belastung der Unternehmen und die diskre-<br />
tionären Politikerinterventionen. Schließlich wird ein fehlendes Gesamtkonzept für einen österrei-<br />
chischen Weg als Wachstumshemmnis gesehen.<br />
Reform- und Einsparungspotential wird u.a. im Bereich Verwaltungsvereinfachung und De-<br />
regulierung sowie im Föderalismus und damit im Zusammenhang stehend dem Finanzausgleich<br />
geortet. Auch im Bildungsbereich und im Bereich der sozialen Sicherheit, d.h. bei Gesundheit und<br />
Pensionen, wird Reformbedarf gesehen. Schließlich werden Reformen bei Unternehmensgründun-<br />
gen, Arbeitsmarkt, Kreditvergabe und Steuerhinterziehung bzw. -vermeidung als weitere Themen<br />
genannt und es wird vorgeschlagen, Reformpotential in einem Reformdialog auszuloten.<br />
15