Wirtschaftsbericht_2016
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Wirtschaftspolitisches Programm<br />
<strong>Wirtschaftsbericht</strong> Österreich <strong>2016</strong><br />
Energie- und Klimastrategie, Energieforschungs-<br />
strategie<br />
Auf EU-Ebene wurde 2014 der Rahmen für eine Energie- und Klimapolitik für 2030 beschlossen.<br />
2015 folgten Vorschläge für dessen Umsetzung - der sogenannte Governance Prozess, der die Er-<br />
stellung von nationalen Energie- und Klimaplänen vorsieht. Jeder Mitgliedstaat soll darin aufzeigen,<br />
welche Beiträge er zur Erreichung der EU-Ziele leisten wird, und darstellen, mit welchen Instru-<br />
menten diese erreicht werden sollen.<br />
In Österreich wurden 2009 Maßnahmenvorschläge für eine Energiestrategie Österreich entwickelt,<br />
mit einem Zeithorizont bis 2020. Um Klarheit über die zukünftige Ausrichtung der Energie- und<br />
Klimapolitik zu haben, Investoren einen stabilen Rahmen zu bieten und den Vorgaben der EU zu<br />
folgen, wird an einer Energie- und Klimastrategie für 2030 mit Perspektive für 2050 gearbeitet. Es<br />
ist ein mehrstufiger Prozess mit breiter StakeholderBeteiligung, mit der Vorlage eines Grünbuchs<br />
im Juni <strong>2016</strong> als ersten Schritt. Dieses dient als Grundlage für eine öffentliche Konsultation. Die<br />
Ergebnisse der Konsultation werden in die Strategie einfließen. Aufbauend auf der Strategie werden<br />
die nationalen Energie- und Klimapläne entwickelt werden. Zentrale Aspekte sind Versorgungssi-<br />
cherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und eine leistbare und faire Verteilung der Kosten.<br />
Darüber hinaus wird der breit angelegte Strategieprozess „Dialog Energiezukunft 2050“ die Grund-<br />
lagen für eine Weiterentwicklung der Energieforschungsstrategie für Österreich liefern. Unter Be-<br />
teiligung von Vertretern und Vertreterinnen aus Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft soll die zu-<br />
künftige Energieforschung auf die aktuellen Herausforderungen für die Energiezukunft ausgerichtet<br />
werden.<br />
Energieeffizienz<br />
Die konsequente Steigerung der Energieeffizienz in allen Sektoren ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor<br />
im Rahmen der Energie- und Klimapolitik. Die Europäische Union hat sich daher das Ziel gesetzt,<br />
die Energieeffizienz bis 2020 um 20% im Vergleich zu den Prognosen zu verbessern, bis 2030 wird<br />
eine Verbesserung von mindestens 27% angestrebt. In Österreich ist die Forcierung der Energieef-<br />
fizienz neben der Sicherstellung der Versorgungssicherheit und dem Ausbau erneuerbarer Energien<br />
eine der tragenden Säulen der Energiepolitik.<br />
Ziel des BundesEnergieeffizienzgesetzes 2014 ist die Reduktion des Endenergieverbrauchs durch<br />
Energieeffizienzmaßnahmen auf 1.050 PJ, ein ambitioniertes Ziel angesichts eines erwarteten Wirt-<br />
schafts und Bevölkerungswachstums bis 2020. Nach über einem Jahr Energieeffizienzgesetz kann<br />
eine positive Zwischenbilanz gezogen werden - Energielieferanten und Unternehmen haben laut<br />
EnergieeffizienzMonitoringstelle die gesetzlichen Vorgaben bisher übertroffen.<br />
• Lieferantenverpflichtung: Mit Ablauf der Frist am 14.2.<strong>2016</strong> mussten die Energielieferanten<br />
erstmals ihre Energieeffizienzmaßnahmen im Ausmaß von 0,6% ihres Vorjahresabsatzes mel-<br />
den. Aus den gemeldeten Maßnahmen zeigt sich, dass das Energiesparziel übererfüllt wird und<br />
mehr Maßnahmen als erforderlich im Haushaltsbereich gesetzt werden (40% der Energieeffizi-<br />
enzmaßnahmen müssen im Haushaltsbereich erfolgen).<br />
• Unternehmensverpflichtung: Große energieverbrauchende Unternehmen haben zumindest alle<br />
vier Jahre ein qualitativ hochwertiges Energieaudit zu erstellen oder ein kontinuierliches Ma-<br />
nagementsystem mit Energieschwerpunkt einzurichten. Diese Verpflichtung trifft rund 2000<br />
Unternehmen.<br />
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