Wirtschaftsbericht_2016
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Wirtschaftspolitisches Programm<br />
<strong>Wirtschaftsbericht</strong> Österreich <strong>2016</strong><br />
waltungsstrukturen und eine ebenso klare Abgrenzung der jeweiligen Verantwortung des Bundes<br />
und der Länder mit sich bringen, wodurch die bisherigen Landesschulräte bzw. der Stadtschulrat<br />
für Wien abgelöst werden. Die Kollegien werden ersatzlos abgeschafft, für die Bestellung von<br />
Schulleitern und Schulleiterinnen usw. werden einheitliche Objektivierungsverfahren eingeführt.<br />
Dadurch werden die neun verschiedenen Verwaltungssysteme vereinheitlicht und zukünftig in ver-<br />
gleichbaren Strukturen organisiert, indem beispielsweise die Verwaltung der Landes- und Bun-<br />
deslehrer und -lehrerinnen in allen Ländern durch diese neue Behörde erfolgen wird. Gemäß dem<br />
Stufenplan der Bundesregierung werden erste Maßnahmen der Bildungsreform bereits im Schuljahr<br />
<strong>2016</strong>/17 wirksam.<br />
Ausbau der ganztägigen Schulformen<br />
Ganztägige Schulformen können einen wichtigen Beitrag für mehr Bildungsqualität und Chancen-<br />
gerechtigkeit leisten und Eltern mit schulpflichtigen Kindern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
erleichtern. Aus diesem Grund werden den Ländern seit 2014 bis 2018 bis zu 800 Mio. € für Per-<br />
sonal und Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Neben dem quantitativen Ausbau ist die qualitative<br />
Verbesserung ganztägiger Schulen mit einem umfassenden Bildungs- und Erziehungsangebot, das<br />
sich auf den gesamten Tagesablauf bezieht, wichtig. Der Betreuungsteil in ganztägigen Schulen<br />
ist Teil eines pädagogischen Gesamtkonzeptes des jeweiligen Schulstandortes, das alle an der<br />
Schule Tätigen mittragen und im Sinne einer lernenden Organisation weiter entwickeln. Bildung,<br />
Erziehung und Betreuung müssen ein ganzheitliches Angebot in der Schule darstellen und neue<br />
Lernformen ebenso wie außerschulische Kooperationspartner einbeziehen.<br />
Integration von Flüchtlingskindern und -jugendlichen<br />
Aus dem sogenannten „Integrationstopf“ werden zusätzliche 23,75 Mio. € für die Integration von<br />
Flüchtlingskindern und –jugendlichen verwendet. Damit werden im Jahr <strong>2016</strong> gezielte Maßnahmen,<br />
wie die Sprachförderung und Einrichtung mobiler interkultureller Teams zur Unterstützung der<br />
Schulstandorte sowie Fördermaßnahmen für nicht schulpflichtige Flüchtlinge im Alter 15+, gesetzt.<br />
Von den zusätzlichen Mitteln aus dem „Integrationstopf II“ sollen mit rund 40 Mio. € insbesonde-<br />
re jene Schulen profitieren, die besondere Unterstützung brauchen. Daher werden die Mittel für<br />
Sprachförderung erneut aufgestockt.<br />
Mobile interkulturelle Teams können künftig von den Schulstandorten zur gezielten Unterstützung<br />
und Integration von Flüchtlingskindern an den Schulen angefordert werden. Insbesondere wenn es<br />
um Kommunikationsprobleme mit den Eltern oder Konfliktlösung in der Schule geht, unterstützen<br />
sie die Schulpsychologie. Österreichweit werden 75 zusätzliche qualifizierte Personen eingesetzt,<br />
wobei besonderer Wert auf Sprachkenntnisse in Arabisch, Farsi, Somali und Englisch gelegt wird.<br />
Seit November 2015 können jugendliche Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse sogenannte „Über-<br />
gangsstufen“ an den BMHS besuchen. In den 44 österreichweit angebotenen „Lehrgängen für Ju-<br />
gendliche ohne Kenntnisse der Unterrichtssprache Deutsch“ werden nichtschulpflichtigen Flücht-<br />
lingsjugendlichen Kompetenzen für den späteren Besuch einer BMHS oder einer Lehre vermittelt.<br />
Ebenso werden Maßnahmen der Basisbildung für 15- bis 19-Jährige Flüchtlinge nach den Qua-<br />
litätsstandards der Initiative Erwachsenenbildung angeboten. Hier geht es um die Vermittlung<br />
von Sprachkompetenz in Deutsch, Rechnen, IKT und Lernkompetenz. Mit rund 3,6 Mio. € werden<br />
1.200 zusätzliche Plätze in der Erwachsenenbildung geschaffen. Mit den Mitteln aus beiden Inte-<br />
grationstöpfen wird der Ausbau der Sprachförderung für das laufende Schuljahr ermöglicht. Die<br />
Zahl der Lehrer- und Lehrerinnen-Planstellen für neue Schüler und Schülerinnen, deren Kenntnisse<br />
der Unterrichtssprache Deutsch nicht ausreichen, wird von bisher 442 auf 650 und durch den In-<br />
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