11.12.2012 Aufrufe

Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nicht-ärztliches Personal<br />

Als spezielle Schwierigkeiten in der Analyse der beruflichen Ausbildungsinhalte<br />

dieser Gruppe waren zunächst die in einschlägigem Schrifttum fehlenden Aufgabenprofile<br />

für Katastrophenfälle. Es war von extrem unterschiedlichen Ausbildungsschwerpunkten<br />

in den diversen medizinischen Hilfsberufen auszugehen.<br />

Zusammenfassend lässt sich aber doch konstatieren, dass die beruflichen Spezialisierungen<br />

und fakultativen Fortbildungen nur in minimalem Umfang theoretische<br />

Inhalte mit katastrophenmedizinischer Relevanz ohne jegliche Vermittlung praktischen<br />

Wissens aufweisen.<br />

Auch in den USA und Großbritannien wurden Bemühungen angestellt, die Curricula<br />

der Aus- und Weiterbildung im <strong>Öffentlichen</strong> Gesundheitswesen hinsichtlich<br />

katastrophenmedizinischer Inhalte zu untersuchen [8,9,11,27,28]. Es resultierten<br />

aus diesen Studien ganz ähnliche Ergebnisse und damit Kritikpunkte wie bei unserer<br />

Analyse: auch hier ließen sich nur eine kleine Anzahl von Kursen oder Vorlesungen<br />

mit Inhalten, die Bezug zu Katastrophen haben könnten, finden. Es gab<br />

kein Gesamtkonzept <strong>zur</strong> Ausbildung in der Katastrophenmedizin. Als Schwerpunkte<br />

in den angloamerikanischen Ländern fielen Kurse zu Risikoeinschätzungen,<br />

Risikominimierungen, Abwasserentsorgung und Umweltrecht auf; einige<br />

Kurse beschäftigten sich mit der Thematik der Naturkatastrophen mit den Schwerpunkten<br />

Epidemiologie, Politik und Zuständigkeiten einzelner Hilfsdienste. In<br />

einer Analyse von 24 Schulen und 18 sogenannten „Graduate Programs“ in den<br />

USA stellte man fest, dass 23 gar keine Kurse mit möglichen katastrophenmedizinischen<br />

Inhalten anboten. Die Universitäten mit dem größten Ausbildungsangebot<br />

waren die ohnehin größten Universitäten der USA wie Harvard, Berkeley, etc.<br />

Die offensichtlich un<strong>zur</strong>eichende Aus- und später Weiterbildung für Katastrophenfälle<br />

wurde massiv kritisiert [27,28].<br />

Generell liegt so der Verdacht von beträchtlichen Qualifikationsdefiziten <strong>des</strong> ärztlichen<br />

und nicht-ärztlichen Personals im ÖGD für die Bewältigung von Katastrophen<br />

nahe. Es sollten <strong>des</strong>halb unbedingt Reformansätze <strong>zur</strong> Etablierung einer<br />

umfassenderen beruflichen Ausbildung im Gebiet Katastrophenmedizin im ärztlichen<br />

und nicht-ärztlichen Bereich diskutiert und Ideen <strong>zur</strong> Steigerung der Effizienz<br />

und Effektivität dieser Maßnahmen umgesetzt werden.<br />

135

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!