11.12.2012 Aufrufe

Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kommentar:<br />

Das Expertensystem MEDITOX erscheint als ein sehr kompetenter Ansprechpartner<br />

für den Arzt im ÖGD. Es ist aber auch bei diesem Netzwerk unklar, inwieweit<br />

seine Strukturen im Krisenfall einer Katastrophe mit einer Vielzahl von zu versorgenden<br />

Patienten noch ausreichend und effizient sind, um zielorientierte Handlungsanweisungen<br />

geben zu können.<br />

Der Zusammenschluss TUIS/ICE ist zwar direkt in die Katastrophenschutzpläne<br />

eingebunden, aber es bestehen nicht in allen Unternehmen der chemischen Industrie<br />

zu ihren jeweiligen Produkten fachkompetente rund um die Uhr Bereitschaften.<br />

Die Werkfeuerwehr der BASF ist primär für den praktischen Einsatz<br />

vor Ort bei Unglücksfällen mit Agenzien aus der firmeneigenen Produktpalette<br />

vorgesehen und muss nicht unbedingt bei Gefahrenlagen mit chemischen Stoffen<br />

anderer Hersteller Hilfe leisten.<br />

Die Expertise der Giftnotrufzentralen für eine fernkommunikative Beratung ist zu<br />

einem relativ großen Spektrum an giftigen Agenzien sehr umfangreich und sollte<br />

für den Arzt im ÖGD auch bei Fragen in der Notfallsituation einer Katastrophe<br />

hilfreich sein können. Jedoch gilt erneut, dass die Leistungsfähigkeit der Zentren<br />

auf die Betreuung einzelner verunfallter Patienten ausgerichtet ist und keine Aussagen<br />

zu deren Funktionalität bei gleichzeitigem Anfall von vielen Verunglückten<br />

gemacht werden können.<br />

10.4 Erfordernisse und Lösungsansätze<br />

Die Umsetzung <strong>des</strong> Konzeptes der fachlichen Unterstützung der Ärzte im ÖGD<br />

in Katastrophensituationen durch Wissens- und Kompetenzzentren kann anhand<br />

der dargelegten Analysen im Rahmen dieses Forschungsprojektes nur vorgeschlagen<br />

werden, die Verwirklichung bedarf jedoch letztendlich der politischen Zustimmung<br />

und liegt nicht im Ermessen <strong>des</strong> Projektnehmers. Als Wegmarken einer<br />

nachhaltigen Umsetzungspolitik für die verbesserte <strong>Einbindung</strong> der Amtsärzte in<br />

die Katastrophenabwehr werden folgende Schritte vorgeschlagen:<br />

– Analyse der vorhandenen Zentren, Klärung <strong>des</strong> rechtlichen und administrativen<br />

Umfelds, sowie der Bedarfs- und Alarmplanung unter realistischer Einbeziehung<br />

der weiteren Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung der Bun<strong>des</strong>republik<br />

Deutschland auf kommunaler, Länder- und Bun<strong>des</strong>ebene;<br />

– Nachhaltigkeit in verbindlichen, tragfähigen Absprachen unter Einbeziehung<br />

horizontaler und vertikaler Schnittstellen zwischen den Entscheidungsträgern<br />

in der Politik, den Instituten und den Trägern der Zentren bezüglich medizinischer<br />

Hilfestellungen;<br />

– Etablierung der infrastrukturellen Voraussetzungen in den Zentren und in der<br />

Ressourcenverteilung als Basis für ein effizientes und rasches Handeln im<br />

Bedarfsfall unter multisektoraler Einbeziehung der Bedürfnisse der Gesundheitsbehörden<br />

und anderer Mitglieder <strong>des</strong> Katastrophenschutzstabes <strong>zur</strong> medizinischen<br />

Versorgung der Bevölkerung;<br />

259

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!