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Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

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B-Abwehr noch ausgebaut werden. Müssten <strong>des</strong>halb z.B. im Rahmen von Auslandseinsätzen<br />

der Bun<strong>des</strong>wehr nahezu alle <strong>zur</strong> Zeit <strong>zur</strong> Verfügung stehenden<br />

Ressourcen und fachkompetenten Berater für die B-Abwehr ins Ausland verbracht<br />

werden, so ist davon auszugehen, dass bei gleichzeitigem Auftreten einer<br />

Katastrophe durch biologische Gefahrenstoffe im eigenen Land nicht mehr auf<br />

fachkompetente Hilfe in den Zentren der Bun<strong>des</strong>wehr <strong>zur</strong>ückgegriffen werden<br />

könnte.<br />

Zentren bei Freisetzung chemischer (Gefahren-)Stoffe (C-Fall)<br />

Bei Unfällen oder Katastrophen mit Freisetzung chemischer (Gefahren-)Stoffe<br />

könnten folgende Zentren mit Spezialwissen als Anlaufstellen für den Arzt im<br />

ÖGD in Frage kommen:<br />

MEDITOX®<br />

In Baden-Württemberg wurde unter Leitung der Deutschen Rettungsflugwacht<br />

eine medizinisch-toxikologische Informationszentrale als Expertensystem für<br />

Gefahrgutunfälle entwickelt. Durch Integration der Alarmzentrale der Deutschen<br />

Rettungsflugwacht, Datenbanken, aktueller Telekommunikation und einem Bereitschaftsdienst<br />

von Toxikologen kann seit November 1996 bei Schadensfällen eine<br />

Einsatzleitung unterstützt werden [25]. Nach Erstellung eines vorbereiteten Notfallprotokolls<br />

erfolgt die Beratung durch MEDITOX aus dem Hintergrund per<br />

Telefon oder Fax. Die MEDITOX-Fachberater sind speziell notfallmedizinisch<br />

ausgebildet, leitende Notärzte oder verfügen über Erfahrung als überregional tätige<br />

Berater bei Gefahrgutunfällen. Es erfolgt keine klinische Einzelfall- oder Laienberatung.<br />

Bei Bedarf werden neben analytischer Beratung auch eigene Analytiksysteme<br />

z.B. in Kooperation mit der Berufsfeuerwehr Mannheim verwendet. Es<br />

ist möglich, die komplett luftverlastbar ausgelegte Analytik-Einheit an den Schadensort<br />

zu verlegen und engmaschige Analysen vor Ort durchzuführen. MEDI-<br />

TOX schätzt das Ausbreitungsverhalten der gefährlichen Substanz mithilfe von<br />

mikrometeorologischen Rechenmodellen ab und legt Gefährdungsbereiche in<br />

Kooperation mit der Einsatzleitung fest. Die Beratungstätigkeit von MEDITOX<br />

erfolgt kostenfrei. Bei Einschaltung der MEDITOX-Analytik-Einheit werden die<br />

Kosten feuerwehrintern nach dem Verursacherprinzip abgerechnet. Darüber hinaus<br />

weisen die Mitarbeiter von MEDITOX großes rettungsdienst-logistisches Wissen<br />

auf, was <strong>zur</strong> Vermittlung von Spezialkliniken, Antidotbeschaffung etc. hilfreich<br />

sein kann.<br />

MEDITOX wurde konzipiert für Gefahrgutunfälle mit und ohne Freisetzung <strong>des</strong><br />

Transportguts, Unfälle mit Chemikalien in Betrieben und bei Großbränden sowie<br />

für Brände in Problembereichen mit der Gefahr der Freisetzung hochtoxischer<br />

Brandgase, Geruchsbelästigungen und unbekannten Vergiftungen. Bei Fragen oder<br />

im Katastrophenfall können sich die Ärzte im ÖGD an MEDITOX wenden.<br />

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