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Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

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Als lebensbedrohliche hochkontagiöse Infektionen im engeren Sinne werden die<br />

durch Viren ausgelösten hämorrhagischen Fieber (Ebola, Lassa, Marburg, Krim-<br />

Kongo und weitere Erreger), sowie die Lungenpest und Affenpocken angesehen.<br />

Allen Infektionen ist gemeinsam, dass sie von Mensch zu Mensch übertragen werden<br />

können und eine hohe Mortalitätsrate haben. Diese Liste ist keineswegs vollständig<br />

– neben vielen anderen Viruserkrankungen, die unter einem hämorrhagischen<br />

Bild ablaufen können, werden beständig neue Erregerarten isoliert, die<br />

gleichfalls schwere und hochinfektiöse Erkrankungen auslösen können.<br />

Bun<strong>des</strong>-Länder-Arbeitsgruppe Seuchenschutz<br />

Außergewöhnliche Seuchengeschehen oder der Einsatz biologischer Agenzien zu<br />

kriminellen oder terroristischen Zwecken stellen eine besondere Herausforderung<br />

für den <strong>Öffentlichen</strong> Gesundheitsdienst dar. Zur Erarbeitung entsprechender fachlicher<br />

Empfehlungen konstituierte sich 1998 eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe<br />

Seuchenschutz unter Federführung <strong>des</strong> RKI. Empfehlungen wurden 1998 als Rahmenkonzept<br />

publiziert und 1999 aktualisiert [15].<br />

„Kompetenzzentren“: In dem veröffentlichten Rahmenkonzept sind für verschiedene<br />

Regionen Deutschlands so genannte Kompetenzzentren vorgesehen. Unter<br />

„Kompetenzzentrum“ ist eine organisatorische Zusammenführung von Personen<br />

mit besonderem Fachwissen im Sinne eines fest etablierten Arbeitsteams zu verstehen.<br />

Ihm sollten in jedem Falle Fachleute der Gesundheitsbehörde, <strong>des</strong> Behandlungszentrums,<br />

<strong>des</strong> Rettungsdienstes und ein Krankenhaushygieniker, im Einsatzfall<br />

auch ein Beauftragter <strong>des</strong> örtlichen Lagezentrums oder der Polizei- bzw.<br />

Ordnungsbehörde sowie ein Vertreter der für die Koordinierung zuständigen<br />

Lan<strong>des</strong>gesundheitsbehörde, angehören. Die Bezeichnung der bereits benannten<br />

Kompetenzzentren variiert: z.B. „Kompetenzzentrum“ in Frankfurt/M., „Seuchenstab“<br />

in Leipzig, „Fachstab Seuchenschutz“ in Hamburg. Sie geben nähere Informationen<br />

zu weiteren Fragen <strong>des</strong> Managements eines derartigen Falles in ihrem<br />

jeweiligen Einzugsbereich, bieten im Einzelfall konkrete Beratung und Entscheidungshilfe<br />

an und sind 24 Stunden am Tag erreichbar (bzw. alarmierbar). Gegebenenfalls<br />

kann von einem Kompetenzzentrum auch vor Ort (konsiliarische)<br />

Hilfestellung geleistet werden, insbesondere bei der Entscheidung über die Verlegung<br />

eines Patienten und der Organisation eines notwendigen Krankentransportes.<br />

Das Kompetenzzentrum koordiniert auch die antiepidemischen Maßnahmen<br />

und die Presse- und Offentlichkeitsarbeit, vermittelt fehlende spezielle<br />

Personenschutzausrüstung und berät hinsichtlich der erforderlichen Desinfektionsund<br />

Abfallbeseitigungsmaßnahmen und ggf. hinsichtlich der Organisation der<br />

Obduktion und der Bestattung [13].<br />

Beispielhaft ist im Folgenden die Struktur <strong>des</strong> „Kompetenzzentrums Hessen“,<br />

das im April 2001 eingerichtet wurde, dargestellt [16].<br />

Teil dieses Konzeptes ist die Etablierung eines Kompetenzzentrums für hochkontagiöse<br />

lebensbedrohliche Erkrankungen (KHLE). Das Kompetenzzentrum ist ein<br />

Netzwerk bestehend aus verschiedenen Einrichtungen und Institutionen (Abbildung<br />

10):<br />

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