Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

Abb. 2 Modelle zur Erweiterung der Sachkompetenz des heutigen Arztes im ÖGD für deren verbesserte
Integration in die Katastrophenabwehr
Modell 1: Ein Arzt verfügt über alle Kenntnisse und beherrscht
alle Situationen
Ein Arzt im ÖGD verfügt sowohl über ein so weitreichendes katastrophenmedizinisches
Wissen als auch über solche umfassenden praktischen Kenntnisse und Fertigkeiten
aller relevanten organisatorischen Aspekte, dass er jede nur erdenkbare
Situation bei Katastrophen, Großschadensereignissen und außergewöhnlichen
Erkrankungen zu bewältigen weiss.
Kommentar:
Dieses Modell ist bei realistischer Betrachtung nicht umsetzbar. Die Fülle des
Fachwissens in der Medizin, die Erkenntnisse der Katastrophenmedizin, das Wissen
um organisatorische Prozesse im Rahmen des Managements von Schadensereignissen
vielfachster Art sowie Einblicke in die Verknüpfung von Behörden,
Hilfsorganisationen, Instituten und Verbänden mit rettungsdienstlichen Strukturen
und solchen der Bundeswehr für den Katastrophenfall ist so umfangreich, dass
derartig immense Kenntnisse kaum von einem einzelnen Arzt beherrschbar sind.
Würde sich zum Beispiel dieser einzelne Arzt allein in seinen Fortbildungsbemühungen
auf das Lesen von neu publizierten klinischen Arbeiten aus dem Bereich
der Inneren Medizin konzentrieren, so bedürfte dies unter Berücksichtigung der
zehn führenden Zeitschriften eines Lesesaufwands von 19 Artikeln pro Tag, um auf
dem Stand des aktuellen Wissens zu bleiben [6].
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