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Untersuchung zur Einbindung des Öffentlichen ...

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Arzt im ÖGD Ansprechpartner mit adäquater Fachkompetenz <strong>zur</strong> Abwehr von biologischen<br />

Gefahren- und Kampfstoffen <strong>zur</strong> Unterstützung <strong>zur</strong> Seite zu geben, sollen<br />

hier nur Möglichkeiten der Wissens- und Kompetenzzentren der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

<strong>zur</strong> Bewältigung einer Katastrophe mit biologischen Gefahren diskutiert werden.<br />

Die Bun<strong>des</strong>wehr unterhält ein mit der NATO abgestimmtes System zum Schutz<br />

vor biologischen Gefährdungen, das im Wesentlichen vier Komponenten umfasst<br />

[18]: Abschreckungsmaßnahmen <strong>zur</strong> Verhinderung <strong>des</strong> Einsatzes von B-Waffen,<br />

von der ABC-Abwehr getragene technische B-Schutzmaßnahmen <strong>zur</strong> Verhinderung<br />

einer Exposition gegen ausgebrachte Kampfstoffe, die B-Aufklärung zum<br />

möglichst frühzeitigen Nachweis von B-Stoffen und deren Identifikation sowie die<br />

B-Dekontamination <strong>zur</strong> Reduktion der Kampfstoffaufnahme. Für den Arzt im<br />

ÖGD von besonderer Bedeutsamkeit erscheinen die Möglichkeiten der B-Detektion<br />

in der Umwelt, die Warnung und Alarmierung vor B-Stoffen mit zeitlichem<br />

Vorlauf z.B. für Evakuierungsmaßnahmen sowie die Dekontaminationsmöglichkeiten<br />

nicht nur bei gesunden Personen sondern auch bei konventionell Verwundeten<br />

und B-Stoff geschädigten Patienten.<br />

Die Bun<strong>des</strong>wehr unterscheidet zwischen dem technischen und medizinischen<br />

B-Schutz. Der technische B-Schutz dient der Aufklärung und Dekontamination<br />

von Material- und Gerätschaften, von Bekleidung und Ausrüstung [19]. Unter der<br />

Vorstellung, dass es bei einem Angriff zu einer Freisetzung von B-Kampfstoffaerosolen<br />

käme, soll mithilfe <strong>des</strong> technischen B-Schutzes die Ausbreitung und<br />

Wirksamkeit der B-Stoffe erheblich und effektiv reduziert werden. Der medizinische<br />

B-Schutz ist ein Komplex aus medizinischen, organisatorischen und logistischen<br />

Prinzipien, Verfahren und Maßnahmen, die auf Folgen<strong>des</strong> ausgerichtet sind<br />

[20]:<br />

• Schutz und Wiederherstellung der Gesundheit der Soldaten durch diagnostische,<br />

immun- oder chemoprophylaktische und therapeutische Maßnahmen<br />

• Bewahrung <strong>des</strong> Personals beim Umgang mit ansteckungsfähigen Patienten<br />

oder Material durch Prophylaxe, Isolier- und Schutzmaßnahmen vor Ansteckung<br />

• Verhinderung der Entstehung, Ausbreitung und dem Übergreifen von Seuchen<br />

auf die Zivilbevölkerung durch seuchenhygienische Maßnahmen (Absonderung,<br />

Desinfektion, Schädlingsbekämpfung) und <strong>des</strong> Imports gefährlicher<br />

Infektionskrankheiten nach Deutschland<br />

• zweifelsfreie Abklärung von B-Angriffen und ungewöhnlichen Krankheitsund<br />

To<strong>des</strong>fällen mithilfe der B-Aufklärung und Spezialdiagnostik .<br />

Zur medizinischen Versorgung bei einer akuten B-Bedrohung gehören auch aktive<br />

und passive Immunisierungsmaßnahmen, Chemoprophylaxe sowie postexpositionelle<br />

Immunprophylaxen. Im Hinblick auf die Realisierbarkeit dieser Zielbereiche<br />

ist jedoch bei Betrachtung der Präventivmaßnahmen für die Situation in<br />

Deutschland in Bezug auf die Verfügbarkeit von Impfstoffen z.B. für das sogenannte<br />

„Dirty Dozen“ zu konstatieren, dass die in geringen Mengen vorliegenden<br />

Impfstoffe nicht vor einer Exposition schützen würden [18].<br />

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