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INT´RESSANTERWEIS<br />
I MAG NET KÜAH HIATN<br />
Seit 2010 wird im Rahmen des Alpenländischen Volksmusikwettbewerbes<br />
der Herma Haselsteiner-Preis vergeben.<br />
Wer war die Frau, die hinter diesem Namen steckt? Dietlinde<br />
Thurner, eine ehemalige Schülerin, erinnert sich.<br />
Text: Joch Weißbacher | Fotos: privat<br />
1966 gemeinsam mit Sepp Landmann<br />
die treibende Kraft für die Gründung<br />
des Tiroler Volksmusikvereins, der seit<br />
2010 die Erinnerung an diese tatkräftige,<br />
temperamentvolle und traditionsbewusste<br />
Frau in Form des Herma Haselsteiner-Preises<br />
beim Alpenländischen<br />
Volksmusikwettbewerb hochhält.<br />
Internationale Auftritte<br />
Doch zurück zum Jahr 1946, in dem der<br />
Chor gegründet worden war. Nach ersten<br />
Auftritten in der heimatlichen Umgebung,<br />
aber auch auf dem Bozner Gut<br />
der Familie Haselsteiner, führte ein Ausflug<br />
in die damalige Partnerstadt von<br />
Wörgl, nach Solothurn in die Schweiz.<br />
Von dort bekam man später einen großen<br />
Ballen feinsten schwarzen Tuches<br />
für die einheitlichen Dirndlgwandl der<br />
Mädchen. Mit selbstgeschneiderten<br />
Röcken und Schürzen sowie mit selbstgestrickten<br />
Strümpfen traten die jungen<br />
Sängerinnen dann auch bald vor Prominenz<br />
aus dem In- und Ausland auf, so<br />
zum Beispiel vor dem Schah von Persien<br />
oder der Königin von England.<br />
Vor dem Landhaus: Der Mädchenchor der Hauptschule Wörgl mit Herma Haselsteiner (Mitte) und<br />
Dietlinde Thurner, geb. Mehr (2. von rechts vorne). Wer erkennt die anderen jungen Sängerinnen?<br />
mag net Küah hiatn“ … Mit diesem<br />
bekannten und bis heute gern<br />
„I<br />
gesungenen Lied sorgte im Jahre 1948<br />
der Mädchenchor der Hauptschule<br />
Wörgl für eine Sensation: Die Schülerinnen<br />
unter der Leitung von Frau Herma<br />
Haselsteiner errangen einen ersten<br />
Preis beim Österreichischen Bundessingen<br />
im Wiener Konzerthaus. Das war<br />
der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die<br />
sich – wenn auch unter anderen Vorzeichen<br />
– bis heute fortsetzt. Schließlich<br />
war die so erfolgreiche Leiterin<br />
des Wörgler Mädchenchores im Jahre<br />
„Wir haben uns einfach in der Klasse<br />
zusammengestellt und gesungen“ – so<br />
erinnert sich Frau Dietlinde Thurner an<br />
die Proben mit ihrer Handarbeitslehrerin<br />
Herma Haselsteiner – „während<br />
der kleine Hans Peter auf und unter den<br />
Bänken herumkraxelte.“ Sie war nicht<br />
streng, nahm es aber sehr genau mit<br />
dem sorgfältig ausgesuchten Liedgut,<br />
das dreistimmig eingeübt wurde. „Das<br />
Wichtigste war ihr dabei immer, dass<br />
wir selber Freude hatten am Singen.“<br />
Erfolgreiche Tirolerinnen in Wien<br />
Und nach erfolgreichem Bezirks- und<br />
Landessingen war es soweit: Mit ihren<br />
glockenhellen Stimmen konnte<br />
der Chor die strengen Juroren in Wien<br />
überzeugen und stolz den 1. Preis für<br />
16<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER <strong>2016</strong>