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Gsungen & G\'spielt 3/2016

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INT´RESSANTERWEIS<br />

I MAG NET KÜAH HIATN<br />

Seit 2010 wird im Rahmen des Alpenländischen Volksmusikwettbewerbes<br />

der Herma Haselsteiner-Preis vergeben.<br />

Wer war die Frau, die hinter diesem Namen steckt? Dietlinde<br />

Thurner, eine ehemalige Schülerin, erinnert sich.<br />

Text: Joch Weißbacher | Fotos: privat<br />

1966 gemeinsam mit Sepp Landmann<br />

die treibende Kraft für die Gründung<br />

des Tiroler Volksmusikvereins, der seit<br />

2010 die Erinnerung an diese tatkräftige,<br />

temperamentvolle und traditionsbewusste<br />

Frau in Form des Herma Haselsteiner-Preises<br />

beim Alpenländischen<br />

Volksmusikwettbewerb hochhält.<br />

Internationale Auftritte<br />

Doch zurück zum Jahr 1946, in dem der<br />

Chor gegründet worden war. Nach ersten<br />

Auftritten in der heimatlichen Umgebung,<br />

aber auch auf dem Bozner Gut<br />

der Familie Haselsteiner, führte ein Ausflug<br />

in die damalige Partnerstadt von<br />

Wörgl, nach Solothurn in die Schweiz.<br />

Von dort bekam man später einen großen<br />

Ballen feinsten schwarzen Tuches<br />

für die einheitlichen Dirndlgwandl der<br />

Mädchen. Mit selbstgeschneiderten<br />

Röcken und Schürzen sowie mit selbstgestrickten<br />

Strümpfen traten die jungen<br />

Sängerinnen dann auch bald vor Prominenz<br />

aus dem In- und Ausland auf, so<br />

zum Beispiel vor dem Schah von Persien<br />

oder der Königin von England.<br />

Vor dem Landhaus: Der Mädchenchor der Hauptschule Wörgl mit Herma Haselsteiner (Mitte) und<br />

Dietlinde Thurner, geb. Mehr (2. von rechts vorne). Wer erkennt die anderen jungen Sängerinnen?<br />

mag net Küah hiatn“ … Mit diesem<br />

bekannten und bis heute gern<br />

„I<br />

gesungenen Lied sorgte im Jahre 1948<br />

der Mädchenchor der Hauptschule<br />

Wörgl für eine Sensation: Die Schülerinnen<br />

unter der Leitung von Frau Herma<br />

Haselsteiner errangen einen ersten<br />

Preis beim Österreichischen Bundessingen<br />

im Wiener Konzerthaus. Das war<br />

der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die<br />

sich – wenn auch unter anderen Vorzeichen<br />

– bis heute fortsetzt. Schließlich<br />

war die so erfolgreiche Leiterin<br />

des Wörgler Mädchenchores im Jahre<br />

„Wir haben uns einfach in der Klasse<br />

zusammengestellt und gesungen“ – so<br />

erinnert sich Frau Dietlinde Thurner an<br />

die Proben mit ihrer Handarbeitslehrerin<br />

Herma Haselsteiner – „während<br />

der kleine Hans Peter auf und unter den<br />

Bänken herumkraxelte.“ Sie war nicht<br />

streng, nahm es aber sehr genau mit<br />

dem sorgfältig ausgesuchten Liedgut,<br />

das dreistimmig eingeübt wurde. „Das<br />

Wichtigste war ihr dabei immer, dass<br />

wir selber Freude hatten am Singen.“<br />

Erfolgreiche Tirolerinnen in Wien<br />

Und nach erfolgreichem Bezirks- und<br />

Landessingen war es soweit: Mit ihren<br />

glockenhellen Stimmen konnte<br />

der Chor die strengen Juroren in Wien<br />

überzeugen und stolz den 1. Preis für<br />

16<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER <strong>2016</strong>

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