Gsungen & G\'spielt 3/2016

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SEITENWEIS INT´RESSANTERWEIS 5 VON SIEGERN UND VERLIERERN 8 GÜRTEL MIT TRADITION VEREINSMEIEREI 11 SÜDTIROLER VOLKSMUSIKKREIS INT´RESSANTERWEIS 12 GEDANKEN ZUM HERMA- HASTELSTEINER PREIS 16 I MAG NET KÜAH HIATN RÜCKSICHT 18 JAHREIN, JAHRAUS - MIT KLAMPFEN, FIDELN UND STIMMBANDLN ... 20 26. ALMBLASEN MIT BERGMESSE AM ZUPALSEE IN VIRGEN/OSTTIROL 21 „A NUIS LIADL“ ZUR JUBILÄUMSFEIER 22 MIT PFEIFEN, SAITEN, TROMMELKLANG 24 GITARRESEMINAR IN THIERBACH 2016 26 11. VINSCHGER MUSIZIERTAGE IM ALMHOTEL GLIESHOF 28 TRAUER UM PROF. DR. JOSEF SULZ (1930-2016) 30 „DA KANNST DU SPÄTE NACHWELT LESEN“ BILDLWEIS 32 36. MUSIZIERWOCHE ROTHOLZ STELLT´S ENK VOR 34 50 JAHRE STANGLWIRTSBUAM 36 DAS SIND WIR 38 ZITHERKLÄNGE (EINMAL) ANDERS 40 DIE UNBEQUEME WISSENSCHAFT KREIZWEIS 42 VOM NEID STÜCKWEIS 46 SCHNEEFINKEN WALZER 48 ES HERBSTLT SCHON BALD 48 JETZT KIMMT SCHO DIE HERBSTZEIT 49 CONTRADANZ PROBEWEIS 52 SEMINARE MÅNNSBILD 53 MUSIKANTENBLUT VORSICHT 57 VERANSTALTUNGEN 61 VOLKSMUSIK IM RADIO VEREINSMEIEREI 66 MITGLIED WERBEN & GRATIS ZUM TIROLER ADVENTSINGEN! IMPRESSUM G‘sungen & G‘spielt – Mitteilungen des Tiroler Volksmusikvereins und des Südtiroler Volksmusikkreises Herausgeber: Tiroler Volksmusikverein, ZVR: 742355401, Postfach 807, Gabelsbergerstraße 1, 6020 Innsbruck, Tel.: +43 (0)512 5566, E-Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at, www.tiroler-volksmusikverein.at Bürozeiten: Mo 14:00 bis 18:00 Uhr Schriftleitung: Yvonne Kathrein, Riedbach 20, 6162 Mutters, E-Mail: yvonne.kathrein@ uibk.ac.at, Günther Laimböck, gu.laimboeck@tsn.at Redaktionsteam: Kathrin Witschnig, Heinz Fechner, Joachim Stecher, Ralph Kapavik, Franz Hermeter, Lisa Thurner Beiträge aus Südtirol: Südtiroler Volksmusikkreis, Dominikanerplatz 7, 39100 Bozen, Tel.: +39 0471 970555, Fax 980922, E-Mail: info@volksmusikkreis.org, www.volksmusikkreis.org Bürozeiten: Mo bis Fr, 08:00 – 12:00 Uhr u. 13:00 – 15:00 Uhr Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Druck- und Verlagsges. mbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Auflage: 2.200 Stück Redaktionsschluss für das Dezember-Heft: 14. Oktober 2016. Die Redaktion behält sich Kürzungen und das Redigieren der zugesandten Beiträge vor Titelfoto: Thomas Erichsen. Die mit Namen des Verfassers gekennzeichneten Artikel sind nicht unbedingt als Meinung des Herausgebers anzusehen. Tiroler Volksmusikverein: www.tiroler-volksmusikverein.at | Südtiroler Volksmusikkreis: www.volksmusikkreis.org 4 G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2016
INT´RESSANTERWEIS VON SIEGERN UND VERLIERERN Seit jeher versucht der Mensch, besser zu sein als andere. Er will erfolgreich sein und ist bestrebt, sich mit anderen zu messen, egal ob auf kultureller, sportlicher, politischer oder wirtschaftlicher Ebene. Aber warum? Text: Lisa Thurner W arum tritt der Mensch in eine Wettbewerbssituation? Warum will er zeigen was er kann? Warum will er mit anderen konkurrieren? Warum will er erfolgreicher sein als andere? Wettbewerbe spielen in unserer Gesellschaft in nahezu allen Lebenslagen eine tragende Rolle. Ob in Schule, Beruf, Politik, Wirtschaft, Fernsehen oder Internet: Alles und Jeder steht ständig in Konkurrenz. Doch schaffen Konkurrenz und Wettbewerb nicht Leistungsdruck für die Beteiligten? Ist das positiv oder negativ zu sehen? Wenn die Wettbewerbsteilnehmer zu unfairen Mitteln greifen, um sich Vorteile zu holen, sind nicht Misstrauen, Manipulation, Angst oder ein Gegeneinander direkte Folgen? Warum tut sich der Mensch dies also an? Gründe für Wettbewerb Sandra Richter stellt in ihrem Buch „Mensch und Markt – Warum wir den Wettbewerb fürchten und ihn trotzdem brauchen“ mehrere Ursachen für Wettbewerb dar, unter anderem das freie Spiel. (Richter 2012, 9) Die Realität des Spiels erstreckt sich über die Tier- und Menschenwelt zugleich. Der Philosoph Johann Huizinga, der den Begriff des ‚Homo ludens‘ geprägt hat, führt hier an, dass Tiere wohl kaum auf den Menschen gewartet haben, dass diese sie erst das Spielen lehrten. Und doch spielen Tiere genau wie Menschen, alle Grundzüge des Spiels sind schon im Spiel der Tiere verankert. Kultur jedoch setzt auf jeden Fall eine menschliche Gesellschaft voraus, so kommt der Philosoph zu dem Schluss, das Spiel älter als Kultur ist. Wer ist der Stärkere, Geschicktere, Schnellere? Der Homo faber nutzt das Spiel für den Erfahrungsgewinn. (Pieter Brueghel d. Ä., Die Kinderspiele, 1560, Kunsthistorisches Museum Wien) Homo ludens vs. Homo faber In unserem Bewusstsein steht das Spiel oftmals dem Ernst gegenüber. Spiel ist freies Handeln, Spiel ist nicht das „gewöhnliche“ Leben, es „spielt“ sich innerhalb bestimmter Grenzen von Zeit und Raum ab und es ist wiederholbar. Wir Menschen spielen Instrumente, spielen Theater, spielen Brett- oder Kartenspiele, spielen mit Gefühlen, spielen mit Sportgeräten, spielen mit unseren Kindern oder Tieren, spielen mit allem möglichen. Das Spiel ist für Erwachsene Freizeitbeschäftigung, oft auch „Zeitvertreib“. Diese Bezeichnung wird der Sache aber nicht gerecht. Im Spiel probieren wir Neues, sind bei der Sache, schweifen weder mit den Gedanken ab, noch grübeln wir über uns selbst nach, wie der Psychiater und Psychologe DDr. Manfred Spitzer des Universitätklinikums Ulm sagt (vgl. Interview, „Der Mensch ist nur im Spiel ganz Mensch“, www.haysworld.de/ausgaben/2012/01/ der-mensch-ist-nur-im-spiel-ganzmensch/). In der Spielwissenschaft sind der Homo ludens und der Homo faber, von Max Scheler geprägte Begriffe, zu unterscheiden. Der Homo ludens ist ein Typus, der im selbstgenügsamen, zweckfreien Spiel über Zufälle und Möglichkeiten Sinn findet und dabei Weltkenntnis erwirbt, während der Homo faber das zweckgerichtete, in systematischen Spielfolgen aufgebaute Lernen für den Erfahrungsgewinn nutzt. Der Homo ludens spielt intrinsisch motiviert, der Homo faber gebraucht das Spiel gezielt für außerhalb des Spiels liegende Zielsetzungen. „Man könnte sagen, der Homo ludens spielt aus Vergnügen, ohne sich messen zu wollen, während der Homo faber das Spiel zielgerichteter, auch für den Wettbewerb verwendet. Spielerisches Lernen ist sowohl für Tie- G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2016 5
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