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INT´RESSANTERWEIS<br />
Jedes Mitglied des Mädchenchores erhielt eine<br />
Urkunde.<br />
Kinderchöre, „die nicht konzertmäßig<br />
in bestimmten Zeitabständen auftreten“<br />
in Empfang nehmen. Und das am<br />
Tag nach einer 13-stündigen Zugfahrt<br />
in die Bundeshauptstadt! „Unterwegs<br />
bekamen einige besonders Neugierige<br />
sogar rußgeschwärzte Gesichter, weil<br />
sie sich zu weit aus dem Fenster gelehnt<br />
hatten“, erinnert sich Frau Thurner.<br />
Die Bahnstrecke war nach dem Krieg<br />
noch nicht vollständig elektrifiziert und<br />
man fuhr hinter einer kohlebeheizten<br />
Dampflok …<br />
In der Bundeshauptstadt war der Chor<br />
in einem unterirdischen „Bunkerhotel“<br />
untergebracht und fieberte dem nächsten<br />
Tag entgegen, an dem man so erfolgreich<br />
mit zwei einfachen Tiroler<br />
Liedern auftrat. Der Festakt bei der<br />
Preisverleihung wurde übrigens von<br />
den Wiener Sängerknaben musikalisch<br />
umrahmt!<br />
Bei der Ankunft in Wörgl gab es einen<br />
unvorstellbaren Empfang für die erfolgreichen<br />
Sängerinnen. Ganz Wörgl war<br />
angeblich auf den Beinen und freute<br />
sich mit ihnen.<br />
Der Erfolg dieses Chores, den später<br />
einige Absolventinnen als „Haselsteiner<br />
Dirndln“ fortsetzten, dauerte fast<br />
drei Jahrzehnte an. Herma Haselsteiner<br />
starb am 2. September 1982.<br />
Wir ehren ihr Andenken mit dem Herma<br />
Haselsteiner-Preis, der im Oktober<br />
beim Alpenländischen Volksmusikwettbewerb<br />
wieder an herausragende<br />
Gruppen und Solisten vergeben wird.<br />
Erst später kam das „Geinzl“, der kecke Strohhut mit Hahnenfeder, dazu.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER <strong>2016</strong> 17