20.03.2017 Aufrufe

Gsungen & G\'spielt 3/2016

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

RÜCKSICHT<br />

GITARRESEMINAR IN<br />

THIERBACH <strong>2016</strong><br />

Wer einmal am Seminar in der hintersten Wildschönau<br />

teilgenommen hat, der möchte immer wieder kommen.<br />

Ausgezeichnete Organisation<br />

Und wenn ich schon beim Lob Verteilen<br />

bin: Ein ganz dickes gehört den<br />

Referenten! Allen voran Sabine Spöck<br />

und Joch Weißbacher, die das Seminar<br />

jedes Jahr organisieren und für dessen<br />

reibungslosen Ablauf bürgen. Während<br />

Sabine ihre meiste Arbeit im Vorfeld leisten<br />

muss, hat Joch seinen ersten großen<br />

Auftritt bei der legendären Vorstellungsrunde<br />

am Freitagabend. Und allein diese<br />

Runde in der wie eigens dafür geschaffenen<br />

Speckbacher Stube ist die Anreise<br />

wert, entlockt doch die lockere und unkonventionelle<br />

Art der Moderation vom<br />

Joch alles mögliche Wissenswerte von<br />

den „Neuzugängen“, aber auch bislang<br />

Unbekanntes von den „alten Hasen“, die<br />

man eigentlich schon recht gut zu kennen<br />

glaubte. Für Heiterkeit ist an diesem<br />

Abend auf jeden Fall ausreichend gesorgt.<br />

Die Krönung der organisatorischen<br />

Symbiose von Sabine und Joch kann man<br />

dann am Samstagabend miterleben oder<br />

besser -erhören bei ihrem – schon traditionellen<br />

– gemeinsamen und sehr harmonischen<br />

Vorspiel der Giuliani-Ländler,<br />

die Sepp Eibl, wie‘s scheint, eigens für<br />

die zwei bearbeitet hat.<br />

Text: Christian Schönnagel | Fotos: Ralph Kapavik<br />

Höchste Konzentration ist gefragt, wenn<br />

Sabrina Haas unterrichtet.<br />

Schon wieder nach zwei in der Früh<br />

– ich wollte heut‘ eigentlich eher ins<br />

Bett geh‘n, gestern war‘s nämlich auch<br />

schon drei Uhr. Aber so ist es halt mal, zumindest<br />

auf dem Gitarreseminar in Thierbach,<br />

man hat die besten Vorsätze, und da<br />

sitzen halt die Sabrina, die Franziska und<br />

der Matthias vom Afelder Dreigesang in<br />

der Speckbacher Stube und stimmen ein<br />

Lied an, glockenrein und gefühlvoll wie‘s<br />

schöner nimmer geht. Da kannst du nicht<br />

einfach vorbei geh‘n, ins Bett, du hockst<br />

dich dazu, hörst zu und genießt. Und damit<br />

noch nicht genug, da kommen dann<br />

auch noch der Joch, der Stefan und der<br />

Reinhard, in Summa die Wechselsaitigen,<br />

und spielen in ihrer unverkennbaren<br />

Manier einen Halbwalzer, dass dir ein<br />

Schauer über den Rücken läuft, was soll<br />

man da machen, außer da bleiben? Trotz<br />

allem bin ich um sieben Uhr schon wieder<br />

wach, und wie ich zum Frühstück geh‘,<br />

schneit es ganz leicht. Pfingsten ist heuer<br />

so zeitig, dass es mit den Eismännern<br />

zusammen fällt, und Thierbach liegt auf<br />

knapp 1200 Meter, da kann‘s schon noch<br />

mal ein bisserl weiß werd‘n, auch um<br />

diese Jahreszeit; unserer Spiel- und Sangesfreude<br />

wird das keinen Abbruch tun.<br />

Zum dritten Mal bin ich jetzt da heroben<br />

beim Sollererwirt, einem Gasthaus, wie‘s<br />

sein soll: Das Haus, traditionsschwanger<br />

und voller Flair, die Wirtsfamilie, die das<br />

gesamte Personal ausmacht, immer freundlich,<br />

hilfsbereit und zur Stelle, und das Essen<br />

– viel zu gut dafür, dass man eineinhalb<br />

Tage (und zum Gutteil zwei Nächte) nur<br />

sitzt und Musi spielt oder zuhört.<br />

Tolle Referenten<br />

Die anderen Referenten stehen ihnen<br />

selbstverständlich in nichts nach, nur<br />

brauchen sie sich halt nicht mehr um die<br />

Organisation zu kümmern. Da ist zunächst<br />

die Sabrina Haas, ebenso wie die<br />

Sabine und der Joch in der Wildschönau<br />

daheim. Sie spielt nicht nur ausgezeichnet<br />

Gitarre – die Abschlussprüfung am<br />

Tiroler Landeskonservatorium steht in<br />

Kürze bevor (Anm. d. Redaktion: Sabrina<br />

hat ihr Studium mittlerweile abgeschlossen)<br />

–, sie zupft und streicht auch den<br />

Kontrabass bei der 4Kleemusig, und den<br />

eingangs erwähnten Afelder Dreigsang<br />

rundet sie mit ihrer warmen Altstimme<br />

ab. Sabrina hatte ich bisher noch nicht als<br />

Lehrerin, aber vielleicht ist es ganz gut<br />

so, böse Zungen behaupten nämlich, sie<br />

kontrolliere vor jeder Unterrichtseinheit<br />

die Fingernägel ihrer Schüler!! Da geht’s<br />

beim Klaus Karl schon lockerer zu, da<br />

brauchst‘ nicht einmal Noten. Klaus ist<br />

ein Protagonist des Auswendigspielens,<br />

und das, obwohl er selber unzählige Eigenkompositionen<br />

zu Papier gebracht<br />

hat. Den Senior unter den Referenten,<br />

der immer zusammen mit seinem Faktotum<br />

Gerti (Ehefrau, Sekretärin und Sales<br />

Managerin) auftritt, bringt so leicht nichts<br />

aus der Ruhe, nicht einmal, wenn er auf<br />

die Schnelle mit seinem Bassflügelhorn<br />

bei einer Weise die erste Stimme blasen<br />

soll, natürlich ohne Noten. Fehlt noch einer<br />

in der Runde der Meistergitarristen:<br />

Stefan Hackl, genaugenommen Dr. phil.<br />

Stefan Hackl. Er spielt nicht nur ausgezeichnet<br />

Gitarre und bringt es anderen<br />

erfolgreich bei, er schreibt auch noch<br />

Bücher über alles, was mit der Gitarre zu<br />

tun hat. Und er hat es geschafft, dass sogar<br />

ich – nach zwei Jahren – endlich den<br />

Scheffauer auswendig spielen kann!<br />

24<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER <strong>2016</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!