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Gsungen & G\'spielt 3/2016

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TONLEITER<br />

Foto: privat<br />

K<br />

ennen Sie den? Wie lautet der übliche<br />

Gruß zwischen zwei Trompetern:<br />

„Servus. I bin besser als du!“ Was<br />

wohl auf den ersten Blick wie ein etwas<br />

abgegriffener Musikerwitz (selbstverständlich<br />

fast ohne jeglichen Realbezug)<br />

erscheint, hat bei genauerer Betrachtung<br />

doch einen tieferen Sinn und führt uns geradewegs<br />

zur Antike. Schon lange bevor<br />

die alten Griechen sich in sportlichen Disziplinen<br />

gemessen haben, stellten sie sich<br />

mit großem Vergnügen musisch-künstlerischen<br />

Wettstreiten und ermittelten die<br />

Besten aus ihrer Mitte. Zurück zur Gegenwart:<br />

Der leider heuer verstorbene Begründer<br />

des Alpenländischen Volksmusikwettbewerbes<br />

Prof. Dr. Josef Sulz hatte im<br />

Jahre 1974 wohl etwas anderes im Sinn.<br />

Ihm war wichtig, die musizierende und<br />

singende Jugend des Alpenraumes zusammenzuführen<br />

und ihr die Freude an unserem<br />

volkmusikalischen Kulturgut wieder<br />

zu geben. So steht beim Innsbrucker Wettbewerb<br />

seit Anbeginn die Begegnung, die<br />

musikalische Beratung durch die Juroren<br />

und das gemeinsame Tun im Vordergrund.<br />

Das beweist vor allem das umfangreiche<br />

Rahmenprogramm. Und statt eines Lorbeerkranzes,<br />

den in der Antike die Besten<br />

der Besten erhielten, winken den Herma<br />

Haselsteiner-PreisträgerInnen heuer wieder<br />

zweckgebundene Preisgelder, die sie<br />

für verschiedenste Aufwendungen volksmusikalischer<br />

Art verwenden können und<br />

sogar eine gemeinsame CD-Produktion<br />

in einem renommierten Tonstudio! So<br />

freue ich mich jetzt schon auf ein Wiedersehen<br />

im Congress Innsbruck oder<br />

auch bei „Aufghorcht“ in der Innsbrucker<br />

Innenstadt!<br />

Peter Margreiter<br />

Obmann Tiroler Volksmusikverein<br />

Foto: Juliane Jehle<br />

itius, altius, fortius“, schneller, hö-<br />

stärker, so lautet das Motto der<br />

„Cher,<br />

Olympischen Spiele seit ihrer Wiederbelebung<br />

durch den Franzosen Pierre de Coubertin<br />

im Jahre 1896. Die Olympischen<br />

Spiele von Rio sind Geschichte, der 22.<br />

Alpenländische Volksmusikwettbewerb/<br />

Herma Haselsteiner-Preis in der mehrmaligen<br />

Olympiastadt Innsbruck steht unmittelbar<br />

vor der Tür. Zugegeben, der Volksmusikwettbewerb<br />

wird wahrscheinlich<br />

nicht ganz so im Fokus der Weltöffentlichkeit<br />

stehen, wie es etwa bei den Olympischen<br />

Spielen in Brasilien der Fall war,<br />

jedoch werden die jungen VolksmusikantInnen<br />

in Innsbruck mindestens genauso<br />

wie die Olympioniken ihr Bestes geben.<br />

Sehr wohl im Mittelpunkt des Interesses<br />

steht der Volksmusikwettbewerb<br />

in dieser Ausgabe des „G’sungen &<br />

G’spielt“. Allerhand wurde zusammengetragen,<br />

um sich auf unterschiedliche<br />

Art und Weise dem Thema anzunähern.<br />

Als Kontrapunkt zur Wettbewerbsthematik<br />

sind einige Seiten Legenden der<br />

Volksmusik gewidmet. Ihre Geschichten<br />

und Anekdoten lassen den wahren Kern<br />

der Volksmusik spüren und vielleicht so<br />

manche oder manchen der werten Leserschaft<br />

in Erinnerungen schwelgen.<br />

Natürlich wurde auch wieder viel Platz<br />

für eine Fülle von Veranstaltungen und<br />

Seminaren geschaffen, die entweder bereits<br />

hinter uns liegen oder in den nächsten<br />

Wochen und Monaten bevorstehen. Diese<br />

ungeheure Vielfalt zeigt wiederum, und<br />

damit schließen wir wieder bei Olympia<br />

an: „Dabei sein ist alles“ in der großen<br />

Tiroler Volksmusikfamilie.<br />

Günther Laimböck<br />

Yvonne Kathrein<br />

Leitung des Redaktionsteams<br />

Foto: privat<br />

E<br />

in Musikant, der durch sein Singen,<br />

Musizieren und Tanzen die<br />

Seele seiner Landschaft und seiner Mitmenschen<br />

zum Klingen bringt und damit<br />

Freude schenkt, hat seinen persönlichen<br />

Wettbewerb bereits gewonnen.<br />

Durch den Alpenländischen Volksmusikwettbewerb<br />

im Oktober wird Innsbruck<br />

wieder eine musikalisch-kulturelle<br />

Kommunikationsstelle, wo sich<br />

junge Menschen durch ihr selbstbewusstes<br />

Musizieren begegnen können.<br />

Kreativität, Vielfalt, musikalische und<br />

menschliche Qualitäten werden durch<br />

das volksmusikalische Tun hörbar und<br />

erlebbar: nach dem Motto „Reden ist<br />

Silber, Singen ist Gold“. Prof. Dr. Josef<br />

Sulz hat uns als Wegbereiter in der Musikpädagogik<br />

auch für die Volksmusik<br />

wegweisende Initiativen, weiterführende<br />

Denkanstöße und wertvolle Aufgaben<br />

hinterlassen. Viele seiner ehemaligen<br />

Studenten sind heute wichtige und<br />

tragende Persönlichkeiten in Forschung,<br />

Pflege und Pädagogik der Volksmusik.<br />

Freuen wir uns an den Früchten, die andere<br />

für uns wohlwollend gesät haben,<br />

wagen wir immer wieder neu Verantwortung<br />

für die Gemeinschaft zu übernehmen<br />

und bringen wir immer wieder<br />

uns selbst und unsere Mitmenschen zum<br />

Klingen!<br />

Gernot Niederfriniger<br />

Obmann Südtiroler Volksmusikkreis<br />

G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER <strong>2016</strong> 3

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