Gsungen & G\'spielt 3/2016

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PROBEWEIS VOLKSMUSIKSEMINAR FÜR STUBNMUSIG IN KRONBURG Beginn: Ende: Freitag, 7. Oktober 2016, ab 15:00 Uhr Sonntag, 9. Oktober 2016, 13:00 Uhr Ort: Beschreibung: Kosten: Referenten: SEMINAR FÜR HOSENSACKINSTRUMENTE … und all’s was no schian klingt. Beginn: Ende: Ort: Referenten: Seminarbeitrag: Hotelkosten: Kronburg Anmeldeschluss: 31. August 2016 Anmeldung: Seminar für Gitarre, Hackbrett, Harfe, Kontrabass, Klarinette, Okarina, Querflöte, Steirische Harmonika und Zither Seminarbeitrag 70,00 € Erwachsene 65,00 € Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereins, 60,00 € Kinder Aufenthaltskosten 130,00 € bis 140,00 € für 2 Tage Halbpension Doppelzimmer, 144,00 € bis 154,00 € Halbpension Einzelzimmer, Kinder bis 12 Jahre -30% im Zimmer der Eltern Baumgartner Ferdinand, Dellago Otto, Hochstöger Helga, Kathrein Christoph, Pirschner Andreas, Reinstadler Katja, Reitmeir Peter, Reinstadler Miriam, weitere Referenten nach Bedarf! schriftlich an: Helga Hochstöger, Dollinger 38, 6464 Tarrenz E-Mail: helga@stadtapotheke-landeck.at, Fax: 05442/6233411, Mobil 069913623343 Freitag, 18. November 2016, 18:00 Uhr Sonntag, 20. November 2016, nach dem Mittagessen Schönberg im Stubaital Kurt Posch (Vlb.) Okarina; Günther Arnold (BR) Maultrommel; Otto Dellago (Südtirol) Mundharmonika, Gitarre; Susanne Fritz (T) Raffele; Gernot Niederfriniger (Südtirol) Schwegel, Raffele, Okarina; Sabrina Haas (T) Gitarre; Fabian Steindl (K) St. Harmonika, Zither; Sonja Steusloff-Margreiter (T) Kontrabass, Peter Margreiter (T) St. Harmonika, Akkordeon, Gitarre 70,00 € Erwachsene 65,00 € Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereines 60,00 € Kinder 60,00 €/Tag – Vollpension zzgl. Ortstaxe; Gasthof Handl, Schönberg im Stubaital Anmeldung: Anmeldung bis spätestens 1. Oktober 2016 unter: www.tiroler-volksmusikverein.at Foto: S.Steusloff-Margreiter Foto: Seminarteam 52 G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2016
MÅNNSBILD MUSIKANTENBLUT In Gustl Retschitzeggers Adern fließt Musik, seit er denken kann. Für den Vollblutmusikanten aus dem Tiroler Oberland ist sie Jungbrunnen und Lebenselixier. Text: Yvonne Kathrein | Fotos: Günther Laimböck, Foto Mathis rüaß Di Gott, Frau Wirtin“, „G„Grüße aus dem Tirol“, „Lebenslust“, „Wenn mi des Hoamweh plågt“, „Musikantenbluat“ … Wir stehen im Hausgang und bewundern die unzähligen so und so ähnlich benannten Kassetten, Schallplatten und CDs, die einem sofort ins Auge fallen, wenn man Gustls Haus in Schönwies betritt. „Des isch mei Lebnswerk, kånn ma so sågn“, blitzt es aus seinen blitzblauen Augen, die noch blauer wirken durch sein blau-weiß kariertes Hemd, das er zur kurzen Lederhose trägt. Er zeigt sichtlich stolz auf seine mittlerweile acht Singles, 16 Langspielplatten und 15 CDs umfassende Sammlung, auf der „Die Silberspitzler“, „Die Original Tiroler Spitzbuam“, „Die Alpenvagabunden“, die „Tiroler Wirtshausmusi“, das „Flügelhornduo Retschitzegger“, die „Gamsbergmusi“, das „Gustl Trio“, der „Zwoa Länderklang“, die „Almröslbläser“, das „Bläserduo Alpenklang“ … verewigt sind – bei all diesen Gruppen war beziehungsweise ist Gustl im wahrsten Sinne tonangebend, ob als Gründer, Leiter, Sänger und Musikant oder als Komponist und Texter. Eine Stiege führt in das Untergeschoß. Gustl deutet hinunter: „Ietz zoag i enk glei mei Musigzimmer.“ Wir folgen ihm. Ich wundere mich über die vielen Lederhosen, die an der Wand hängen. Ich zähle zwölf Stück. „Sind das alles deine?“, frage ich. Er schmunzelt, bejaht es und öffnet die Tür zum Musikzimmer. Vor uns steht eine Unzahl an Instrumenten. Sechs Posaunen, griffbereit auf Posaunenständern, zwei Tuben, zwei Tenorhörner, eine Basstrompete, drei Flügelhörner, eine Harfe, ein Osttiroler Hackbrett und drei Steirische! Ich bin begeistert und frage, ob das die Instrumente seiner Musikanten sind. Gustl lacht: „Die haben ihre eigenen Instrumente. Die hier gehören alle mir.“ Unglaublich! Und schon greift Gustl zur Posaune und lässt einen Jodler erklingen. Dann aber bittet er uns in seine getäfelte Stube. Ich kenne Gustl noch aus jener Zeit, in der ich mit meinen Geschwistern als „Menas Hausmusig“ herumkam und des Öfteren mit der „Tiroler Wirtshausmusi“ zusammentraf, und ich erinnere mich als erstes immer daran, mit wie viel Enthusiasmus Gustl es verstand, das Publikum musizierend und lustige Geschichtln erzählend zu unterhalten. Und ich bewunderte damals schon seine unbändige Energie, die mir dann so richtig zu Bewusstsein kam, als ich im Juni 2001 den verhinderten Harfenist Franz Madreiter bei der Tiroler Wirtshausmusi in Laterns vertreten durfte: keine Spur von Müdigkeit bei Gustl, noch ein Stückl und noch eins, und noch eins mit dem ebenfalls anwesenden Andi Pirschner, und eins mit Stefan Tschol undundund … und am nächsten Morgen ging’s weiter: Johann Öttl, bei dem wir übernachtet hatten, wollte mit Gustl noch unbedingt sein neues Tenorhorn ausprobieren! Ach, es war ein Erlebnis, das damit endete, dass ich erst mit etwas Verspätung zum Geigenunterricht in Landeck kam. Egal, so viel Energie muss irgendwo ein Ventil haben, und sei es das von Gustls Posaune, Tenorhorn oder Flügelhorn. Oder von seiner Tuba. Und irgendwo gibt’s sicher auch eins auf dem Osttiroler Hackbrett, und wenn nicht, dann vielleicht eins auf dem E-Bass. Ja, Gustl ist ein Allround-Talent, wovon ich mich überzeugen kann, als ich nebenbei im Booklet einer seiner jüngsten CDs blättere und auf den Fotos den Vollblutmusikanten mit immer anderen Instrumenten entdecke. Hat er denn Unterricht auf all diesen Instrumenten erhalten? „Nein“, lacht Gustl. Das hat er sich selbst beigebracht. Er sagt das eher beiläufig, aber mit einem verschmitzten Lächeln. Ich bin baff und will nun aber wissen, wie alles angefangen hat. Musikalische Wurzeln Ich erfahre, dass er in Fulpmes seine Kindheit verbrachte – der Vater war als Sensenschmied aus Roßleithen bei Windischgarsten in Oberösterreich dorthin gekommen. Aber nicht er, sondern die Mutter war es dann, die ihre Sangesfreude auf ihre Kinder übertrug: besonders die Melodien der damals sehr populären Geschwister Buchberger waren da von ihrer wunderschönen Sopranstimme zu hören. Sie lehrte Gustl und seine Schwester Mely unzählige ihrer Lieder, zuerst ein-, dann zweistimmig, und schon bald konnten sich die beiden Geschwister ein Gustl vor seinem Lebenswerk. In 53 Jahren als Tanzmusikant kommt einiges zusammen. G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 41. JAHRGANG | HEFT 03 | SEPTEMBER 2016 53
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