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WIRTSCHAFT+MARKT 3/2017

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14 | W+M SCHWERPUNKT<br />

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident<br />

Erwin Sellering vor dem Schweriner Schloss.<br />

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD):<br />

„Wir müssen wieder partnerschaftlich<br />

mit Russland zusammenarbeiten“<br />

W+M: Herr Ministerpräsident, angesichts<br />

der vielen internationalen Krisenherde setzen<br />

die Deutschen wieder verstärkt auf Urlaub<br />

im eigenen Land. Ist Mecklenburg-<br />

Vorpommern für den im Sommer zu erwartenden<br />

Touristenboom gerüstet?<br />

Erwin Sellering: Wir haben seit Jahren in<br />

jedem Jahr einen neuen Übernachtungsrekord.<br />

Da geht es spürbar aufwärts. Mecklenburg-Vorpommern<br />

ist einfach ein wunderschönes<br />

Land und wir haben dazu passend<br />

eine hervorragende touristische Infrastruktur.<br />

Wir merken schon, dass in den<br />

letzten zwei bis drei Jahren aufgrund von<br />

internationalen Krisen noch mehr Urlauber<br />

als zuvor zu uns kommen und das führt<br />

uns manchmal bis an unsere Kapazitätsgrenze.<br />

Aber das ist natürlich eine schöne<br />

Entwicklung.<br />

W+M: Was tut die Landesregierung aktuell,<br />

um die touristische Infrastruktur zu verbessern?<br />

Erwin Sellering: Allein in den letzten zwei<br />

Jahren haben wir 120 Millionen Euro für<br />

die Verbesserung der touristischen Infrastruktur<br />

ausgegeben. Wir sind allerdings<br />

auch schon recht weit. Die ganz großen<br />

Investitionen sind ja in den zurückliegenden<br />

Jahren bereits realisiert worden. Wir<br />

haben viele schöne, moderne Häuser. Die<br />

Bäderarchitektur ist sehr attraktiv. Das unterstützen<br />

wir auch künftig, weil der Tourismus<br />

ein wichtiger Wirtschaftszweig ist<br />

und zudem den Effekt hat, dass noch mehr<br />

Menschen unser Land kennenlernen.<br />

W+M: Befürchten Sie, dass die vielen Sympathisanten<br />

der AfD und eine vielerorts zu<br />

beobachtende ausländerfeindliche Stimmung<br />

die touristische Anziehungskraft Ihres<br />

Landes schwächen könnten?<br />

Erwin Sellering: Das lässt sich so bislang<br />

aus den Tourismuszahlen nicht ablesen.<br />

Ich glaube, dass man das Phänomen AfD<br />

auch nicht speziell auf unser Land bezieht.<br />

Die Partei ist ja leider bundesweit in Parlamente<br />

eingezogen. Für mich ist ein anderer<br />

Punkt entscheidend: Mecklenburg-<br />

Vorpommern ist ein weltoffenes und gastfreundliches<br />

Land und soll es auch bleiben.<br />

Was ich mit Stolz sagen kann, ist, dass bei<br />

uns tausende gegen Rechtsextreme auf<br />

die Straße gehen und für Toleranz und Offenheit<br />

eintreten. Das wird in der Öffentlichkeit<br />

durchaus bemerkt.<br />

W+M: Neben dem Tourismus ist die Gesundheitswirtschaft<br />

einer der wichtigsten<br />

Wirtschaftszweige für Ihr Land. Gibt es konkrete<br />

Vorstellungen, diese beiden Schlüsselbranchen<br />

in Zukunft besser zu verzahnen?<br />

Erwin Sellering: Natürlich. Ziel muss<br />

es sein, dass im Gesundheitsbereich viel<br />

mehr auf Prävention gesetzt wird. Unser<br />

Angebot dafür ist attraktiv: Wir haben ein<br />

Land, das wunderschön ist, mit gesunder<br />

Luft und dem Meer. Die Leute kommen zu<br />

uns, verleben hier eine oder zwei Wochen.<br />

Dabei verbringen sie eine erholsame und<br />

entspannte Zeit und werden gleichzeitig<br />

aufgeklärt über Ernährung, Sport und ein<br />

gesundes Leben insgesamt. Dann fahren<br />

sie begeistert nach Hause und halten sich<br />

möglichst an die gewonnenen Erkenntnisse<br />

und kommen im nächsten Jahr wieder<br />

nach Mecklenburg-Vorpommern.<br />

W+M: In früheren Jahren verbrachten Sie<br />

Ihren Urlaub mit der Familie gern auf dem<br />

Foto: W+M<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 3/<strong>2017</strong>

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