WIRTSCHAFT+MARKT 3/2017

SACHSEN | 23
Fotos: Schloss Wackerbarth
ders ist, verändert sich auch das Weinsortiment
von Jahr zu Jahr. Aktuell umfasst
es rund 30 verschiedene Weine. Beständig
ist jedoch die Wein-Philosophie: Wackerbarths
Kellermeister Jürgen Aumüller
keltert aus den sächsischen Trauben
elegante Weine, die alle Genießer mit ihrer
Komplexität und Finesse begeistern.
Diese als „Cool Climate“-Weine bezeichnete
Weinstilistik liegt international voll
im Trend.
In den vergangenen Jahren stellten Frost,
Hagel und extreme Niederschläge die
Verantwortlichen des Sächsischen
Staatsweingutes vor erhebliche Herausforderungen.
Zwischen 2009 und
2013 verlor man in Radebeul insgesamt
2,5 Weinjahrgänge. Doch ungeachtet
der witterungsbedingten Ernteausfälle
verzeichnet Schloss Wackerbarth
seit Jahren ein gleichbleibendes
Umsatzwachstum in allen
Geschäftsbereichen. Geschäftsführerin
Sonja Schilg: „Dieses
Wachstum setzen wir auch im
laufenden Jahr fort.“
Quelle dieser erfolgreichen Entwicklung
ist der hohe Qualitätsanspruch.
„Wir setzen auf die
‚Klasse statt Masse‘-Strategie
und überzeugen mit einer hohen
Qualität, sowohl bei den Erlebnisangeboten
auf unserem Weingut, als auch bei unseren
Weinen und klassischen Flaschengärsekten“,
so Schilg. Da verwundert es
nicht, dass Weine und Sekte aus Radebeul
regelmäßig bei nationalen
wie internationalen
Verkostungen und
Wettbewerben prämiert
werden. Bei der „Mundus
Vini Frühjahrsverkostung
2017“, einem
der größten und renommiertesten
Weinwettbewerbe
der Welt, wurden
jüngst die „2015er Radebeuler
Goldener Wagen
Traminer Spätlese“ und
die „2015er Edition Paradies“
mit einer Goldmedaille
geehrt.
Sorgt für höchste Wein- und Sektqualität: Kellermeister Jürgen Aumüller.
Die 140 Mitarbeiter,
davon 19 Auszubildende,
kümmern
sich neben der Wein- und Sektproduktion
auch um ein abwechslungsreiches
Veranstaltungsangebot auf
Schloss Wackerbarth. Pro Jahr
zählt das Erlebnisweingut über
190.000 Gäste. „Immer mehr
Genießer sind heute auf der Suche
nach erlesenen, manufakturell
hergestellten Produkten aus
der Region“, stellt Geschäftsführerin
Schilg fest. „In diesem
Zusammenhang steigt sowohl
das Interesse an unseren erlesenen
Kreationen als auch an Schloss Wackerbarth
selbst. Als Erlebnisweingut sind
wir ein Weingut zum Anfassen: Unsere
Gäste können hinter die Kulissen unserer
Wein- und Sektmanufaktur blicken und
unseren Kellermeistern
über die
Schulter schauen.
So lernen sie die
Geheimnisse der
Wein- und Sektbereitung
kennen
und erleben den
sächsischen Weinund
Sektgenuss
mit allen Sinnen.“
Das Sächsische Staatsweingut bewirtschaftet eine Rebfläche
von 104 Hektar.
Vom Sächsischen
Staatsweingut in
Radebeul profitieren
unzählige
Handwerker und
Mittelständler sowie Winzer aus der Region.
Ganz bewusst werden bei den zahlreichen
Veranstaltungen sächsische Partner,
Kultureinrichtungen und Manufakturen
eingebunden. Im Gasthaus des Schlosses
setzt man auf die Verarbeitung von
Produkten aus der Region. Von sächsischen
Winzerkollegen kauft das Staatsweingut
unter anderem Trauben zu oder
unterstützt diese mit fachspezifischen
Weiterbildungsangeboten. Selbst bei der
Zusammenstellung von Präsenten und Geschenkideen
werden die Weine und Sekte
von Schloss Wackerbarth mit ausgesuchten
Erzeugnissen regionaler Partner wie
den Herrnhuter Sternen, Wendt & Kühn
oder der Porzellanmanufaktur Meißen
kombiniert.
Wie für die meisten Winzer ist es auch für
das Team von Schloss Wackerbarth eine
besondere Herausforderung, als Weingut
wirtschaftlich zu arbeiten. Schließlich
spielt die Witterung sowohl für die Erträge
in den Weinbergen als auch bei den Veranstaltungsangeboten
eine kaum zu beeinflussende
Rolle. Geschäftsführerin Sonja
Schilg: „Wir begegnen diesen Herausforderungen
mit klaren Wachstumsstrategien
und investieren jedes Jahr – auch
im Hinblick auf unsere Mission als Staatsweingut
– in die Weinberge und die Qualität.
Dadurch erhalten wir das sächsische
Weinkulturerbe auch für zukünftige Generationen.“
W+M
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