WIRTSCHAFT+MARKT 3/2017
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24 | W+M LÄNDERREPORT<br />
Hauptstadt der Fintechs<br />
Frankfurt ist Deutschlands Bankenmetropole. Doch bei den Fintechs,<br />
den jungen Finanzfirmen, hat Berlin die Nase vorn. Die Hauptstadt<br />
gilt sowohl der Anzahl als auch der Größe der Finanz-Start-ups nach<br />
als der wichtigste Fintech-Standort in Deutschland.<br />
Von Matthias Salm<br />
Die Zahlen unterscheiden sich zwar,<br />
aber sie kommen letztlich zum selben<br />
Schluss: Laut einer Analyse<br />
von Barkow Consulting und der comdirect<br />
Bank AG residierten im Herbst 2016<br />
von 544 bundesdeutschen Fintechs 179<br />
in Berlin. Die Beratungsgesellschaft EY<br />
(Ernst & Young) taxiert die Gesamtzahl<br />
junger Finanzunternehmen auf 250, davon<br />
70 mit Sitz in der Hauptstadt. Doch<br />
welche Kriterien letztlich auch für die Einstufung<br />
als junges Finanz-Start-up herangezogen<br />
werden: Berlin lässt in allen<br />
Rankings die konkurrierenden Standorte<br />
Frankfurt, Hamburg und München deutlich<br />
hinter sich.<br />
Warum gerade Berlin? „Das Thema Finanzen<br />
wird in Berlin anders und neu, frei von<br />
Altlasten der bisherigen Branchenriesen<br />
und bestehender Strukturen gedacht“, ist<br />
sich Christopher Grätz sicher. Grätz, CEO<br />
und Mitbegründer der kapilendo AG, gehört<br />
zu den Pionieren der Berliner Fintech-<br />
Szene. In Berlin stünde die Perspektive einer<br />
jungen onlineaffinen Kundengeneration<br />
im Mittelpunkt – „ohne die Schatten<br />
schwergewichtiger Bankentürme im Nacken“,<br />
so Grätz.<br />
Die Crowdlending-Plattform kapilendo<br />
machte im vergangenen Jahr bundesweit<br />
Schlagzeilen, weil der Berliner Fußball-<br />
Bundesligist Hertha BSC mit ihrer Hilfe<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 3/<strong>2017</strong>