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2010-02

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Erinnerung<br />

Margret Rechs öffnete für den durchblick ihr<br />

sportliches Nähkästchen.<br />

etliche Jahre um das Fußballtalent aus dem südlichen Siegerland,<br />

das nun trotz gesundheitlicher Beschwerden Tore<br />

für den VfL 08 Klafeld-Geisweid am Fließband schoss. „So<br />

hat Dr. Eden dafür gesorgt, dass der Sport und insbesondere<br />

das Fußballspielen meinen Mann vor schweren Folgeerkrankungen<br />

geschützt hat“, erzählte Margret Rechs, um dann<br />

einige brisante Erlebnisse aus ihren sportlichen „Nähkästchen“<br />

preiszugeben. Als sie Ende der vierziger Jahre des vergangenen<br />

Jahrhunderts als<br />

Mitglied der TG „Friesen“<br />

auf dem Klafelder Schießberg<br />

für den VfL Handball<br />

spielte, bekam sie großen<br />

„Knatsch“ mit „Friesen“-<br />

Oberturnwart Alfred Grüdelbach.<br />

„Aber Rudi hat<br />

dann zwischen uns vermittelt<br />

und den Mann wieder<br />

beruhigt.“<br />

Als dann einige Wochen<br />

später die Handballer<br />

und Fußballer des VfL<br />

gemeinsam zu einem Spiel<br />

nach Eving-Lindenhorst<br />

fuhren, da kamen sich die<br />

handballspielende Turnschwester<br />

und der fußballbegeisterte<br />

„Eisbär“<br />

endgültig näher. Rudi und Margret verlobten sich und<br />

besiegelten ihr Eheversprechen im traditionsreichen Geisweider<br />

„Römerkeller“ mit dem damaligen Spezialgetränk<br />

„Quatsch“. Das sprudelnde alkoholfreie Mixgetränk galt<br />

gleichsam als „Sekt für Arme“ und wurde besonders gerne<br />

von den jungen Fürstinnen und Fürsten bei Siegesfeiern<br />

„vereinnahmt“. Margret Rechs war übrigens überrascht<br />

von dem schönen dunkelblauen Anzug, den ihr Verlobter<br />

zur Feier des Tages trug. Erst später erfuhr sie, dass dies<br />

die umgearbeitete (heute würde man sagen „neu gestylte“)<br />

Marineuniform von Rudi Rechs war.<br />

Und noch etwas hatte die rüstige Rentnerin zum<br />

Besten zu geben. Beim VfL 08 Klafeld-Geisweid war<br />

es üblich, dass die Spieler nach dem Spiel ihre Schuhe<br />

mit nach Hause nahmen und dort putzten bzw. von ihren<br />

Müttern oder Ehefrauen putzen ließen. Ja, bis ein gewisser<br />

Klaus Schlicker mit seinem Freund Werner Figge<br />

im Schlepptau aus dem Ruhrgebiet zur Schießbergelf<br />

stießen. Beide wurden schnell zu Leistungsträgern,<br />

auf die man nicht mehr verzichten wollte. Die solchermaßen<br />

„Unverzichtbaren“ sorgten nun dafür, dass die<br />

Fußballschuhe der Spieler nach dem Spiel fortan beim<br />

Verein verblieben und dort geputzt wurden. „Es wurde<br />

eigens ein VfL-Vereins-Schuhputzer angeworben, der<br />

seine Aufgabe ehrenamtlich und mit großer Euphorie erfüllte“,<br />

erzählte Margret Rechs, und die noch verbliebenen<br />

Zeitzeugen können dies bestätigen. Die Zeitverläufe<br />

brachten es dann bekanntlich mit sich, dass außer einem<br />

Schuhputzer noch weitere dienstbare Geister sich um das<br />

Wohlergehen der Spieler kümmerten. Nicht nur beim VfL<br />

08 Klafeld-Geisweid. Und nicht nur „auf’m Platz.“<br />

Dr. Horst Bach<br />

3 FOTOS: Dr. Horst Bach/Archiv Bach<br />

Kein Feinstaubfilt er<br />

nöti g !<br />

DIREKT VOM HERSTELLER<br />

durchblick 2/<strong>2010</strong> 21

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