2010-02
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Foto: Dr. Horst Bach<br />
Stehen nicht auf dem Schlauch: Setzens Feuerwehr-Seniorengruppe mit ihrem Alterspräsidenten Gerhard Schmidt<br />
(vorne Mitte mit Trophäe) feierten das 20-jährige Bestehen.<br />
Gelöscht wird nur noch der eigene Durst<br />
Setzer Feuerwehr-Senioren treffen sich seit 20 Jahren<br />
Genau 820 Jahre haben die elf Männer zusammen<br />
auf dem Buckel, die da in gemütlicher Runde im<br />
Feuerwehrhaus des Löschzuges Setzen zusammensitzen.<br />
Und insgesamt 550 Jahre sind sie schon bei der<br />
Feuerwehr.<br />
Zu löschen haben die Senioren eigentlich nichts mehr,<br />
außer ihren eigenen Durst. Und der brennt manchmal „heiß<br />
wie Wüstensand“, verrät Gerd Otto, der Gastgeber dieses<br />
Abends. Seine Gattin hat Kartoffelsalat mit Würstchen<br />
und einige „Schenkedonge“ zur Stärkung der „Setzer Elf“<br />
vorbereitet, bevor der regelmäßige Erfahrungsaustausch<br />
der „alten Kameraden“ in die Gänge kommt. Der beginnt<br />
immer mit der Festlegung des nächsten „Gastgebers“. Die<br />
Männer sind aufgrund ihres Alters zwar alle nicht mehr<br />
in der Feuerwehr aktiv, doch „auf dem Schlauch“ stehen<br />
sie deswegen noch lange nicht, wie man schnell dem Gesprächsverlauf<br />
entnehmen kann.<br />
Seit nunmehr genau zwanzig Jahren treffen sich die Kameraden<br />
der Alters- und Ehrenabteilung des Löschzuges<br />
Setzen regelmäßig einmal im Monat zu diesem gemütlichen<br />
Beisammensein. 69 bis 82 Jahre sind sie alt, und wenn es<br />
um die kleine und große Politik geht, dann drehen sie noch<br />
so richtig auf. Grundschulschließung, neuer Kunstrasenplatz<br />
oder Dorfolympiade, das waren die Themen, die in<br />
der Runde zuletzt hauptsächlich für Gesprächsstoff sorgten.<br />
„Bei uns wird zwar kräftig politisiert, doch die Parteipolitik<br />
muss immer außen vor bleiben“, betont Alterspräsident<br />
Gerhard Schmidt. Der 82-jährige Veteran ist schon 50 Jahre<br />
Mitglied in der „Löschgruppe Setzen der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Siegen“, wie die genaue Bezeichnung der Löschtruppe<br />
aus dem Siegener Norden lautet.<br />
Die „erst“ achtzigjährigen Gerhard Stein und Willi<br />
Schreiber halten mit jeweils 65 Jahren Feuerwehr-Mitgliedschaft<br />
allerdings den absoluten Rekord. Einmal im<br />
Jahr werden die Ehefrauen eingeladen, allerdings nicht ins<br />
Feuerwehrhaus, sondern zu einem Tagesausflug in die nähere<br />
Umgebung. „Wä ka da nett?“ lautete am vergangenen<br />
Dienstag wieder die traditionelle Frage des Alterspräsidenten,<br />
als es um den nächsten Ausflug am 18. Mai ging.<br />
Alle können. Die Amtssprache in der Gruppe ist nämlich<br />
Setzer Platt. „Da sinn mer werer doa“, sagen sogar die Urlauber.<br />
Das genaue Reiseziel muss allerdings noch „ausgeguckt“<br />
werden.<br />
Die meisten der Alterskameraden sind Einheimische.<br />
Bis auf Dieter Hellmann. Der inzwischen pensionierte Rektor<br />
der Grundschule trat 1963 seine erste und einzige (!)<br />
Lehrerstelle in Setzen an und löste später den verdienten<br />
Rektor Bässe als Schulleiter ab. Er hat inzwischen die frei<br />
gewordene Wohnung im Feuerwehrgerätehaus bezogen.<br />
Die Einsätze der Setzer „Wehrmacht“ können daher bei<br />
Bedarf auch pädagogisch vorbereitet werden.<br />
Dr. Horst Bach<br />
durchblick 2/<strong>2010</strong> 49