2010-02
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Reisen<br />
Ein tierisches Vergnügen<br />
von Edith Maria Bürger<br />
Foto: Gottfried Klör<br />
Der Tag hatte erst die Mittagszeit erreicht, und der<br />
Wind blies kräftig übers Meer, der die Wellen tänzeln<br />
und sprudeln ließ. Es war herrlich an diesem Tag am<br />
Strand spazieren zu gehen. Die Sonne hatte sich zwar zurückgezogen,<br />
aber nach heißen Sommertagen tat es so richtig gut,<br />
sich eine frische Brise um die Nase wehen zu lassen.<br />
Nicht nur mein Mann und ich empfanden die Kühle angenehm,<br />
auch unserem jüngsten Sohn schien es zu gefallen,<br />
denn er stapfte vergnügt durch den Sand und suchte im<br />
Strandgut nach irgendwelchen interessanten Dingen. Doch<br />
auch das schönste Spielzeug wird für Kinder nach einiger<br />
Zeit langweilig, daher entschlossen wir uns zum nahe gelegenen<br />
Tierpark zu fahren, der allerhand zu bieten vermochte.<br />
www.diakonie-sw.de<br />
Unzählige Hasen und Kaninchen gab es zu bewundern,<br />
die in ausgiebig großen Käfigen untergebracht waren. Artgerechtes<br />
Futter stand in Körben bereit, mit dem man die<br />
Tiere füttern konnte. Auch der daneben gelegene Schweinestall<br />
war hochinteressant, denn die Hängebauchschweine<br />
hatten erst vor ein paar Tagen ihre Jungen bekommen, die<br />
sehr munter durch den Stall stoben. Ebenso die wunderschönen<br />
Volieren mit exotischen Vögeln nahmen wir für<br />
längere Zeit in Augenschein.<br />
Das unweit gelegene Ziegengehege hatte es unserem<br />
Sohn besonders angetan, denn die Kinder durften hinein,<br />
um die Tiere zu füttern und zu streicheln. Doch das eine<br />
oder andere Böckchen war wohl mit dem näheren Kontakt<br />
nicht so ganz einverstanden, und sie äußerten sich<br />
mit Nasenstübern und kleinen Hieben. Das war unserem<br />
Sohnemann nicht so geheuer, deshalb verließ er auf dem<br />
schnellsten Wege das Gehege. Ein wenig Zeit verblieb uns<br />
noch, den nahe gelegenen kleinen See zu umwandern, der<br />
von einem Wald umrahmt war.<br />
Jetzt kam auch die Sonne wieder zum Vorschein, und<br />
wir machten eine kurze Rast auf einer Bank. Verwundert<br />
nahmen wir zur Kenntnis, dass mutterseelenallein ein Huhn<br />
durch den Wald spazierte und geradewegs auf uns zukam.<br />
Ganz ungeniert pickte es an unseren Schuhen. „Hast du<br />
dich verlaufen, Frau Huhn?“, fragte unser Sohn amüsiert,<br />
„oder hast du Hunger?“ Bereitwillig öffnete er seinen mit-<br />
24 durchblick 2/<strong>2010</strong>