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21 Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte<br />

21.0 Methodische Erläuterungen<br />

Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte<br />

Das System der Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte besteht aus zwei methodisch<br />

aufeinander abgestimmten Erhebungen, den jährlich durchgeführten Laufenden<br />

Wirtschaftsrechnungen (LWR) und den fünfjähriich durchgeführten Einkommens- und<br />

Verbrauchsstichproben (EVS). In beiden Statistiken wurden Haushalte von Ausländem<br />

mit einbezogen.<br />

Die Laufenden Wirtschaftsrechnungen werden seit Beginn des Jahres 1999 in neu<br />

konzipierter Form durchgeführt. Eine ausführliche Darstellung des neuen Konzepts der<br />

Laufenden Wirtschaftsrechnungen wurde in seinen Grundzügen dargestellt in<br />

»Wirtschaft und Statistik«, 7/1997, S. 455 ff. und 10/2000, S. 773 ff. Aufgrund der<br />

gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen, insbesondere in den letzten<br />

Jahren, hatte der Aussagegehalt dieser Statistik in ihrer bislang durchgeführten Form als<br />

Erhebung bei drei ausgewählten Haushaltstypen mehr und mehr abgenommen. Der<br />

erreichte Grad an Repräsentanz der einzelnen Haushaltstypen zur Beurteilung der<br />

Lebenslage privater Haushalte war nicht mehr zufrieden stellend.<br />

Die neuen Laufenden Wirtschaftsrechnungen sind weitgehend der Einkommens- und<br />

Verbrauchsstichprobe angepasst worden. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben konnten<br />

jedoch nicht, wie in der EVS, die privaten Haushalte von Selbstständigen und<br />

Landwirten/-wirtinnen in die Erhebung einbezogen werden, da eine Befragung von<br />

Selbstständigenhaushalten nach dem Gesetz in den LWR nicht zulässig ist. Stellen<br />

selbstständige Haushaltsmitglieder nicht den Haupteinkommensbezieher innerhalb des<br />

Haushalts, sind sie auch in den neuen Laufenden Wirtschaftsrechnungen in die<br />

Erhebung einbezogen.<br />

Die LWR sind als rotierende Quartalserhebung konzipiert. Monatlich rotierend werden<br />

2 000 Haushalte einbezogen, je Quartal also 6 000 Haushalte, die während des Berichtsjahres<br />

an insgesamt vier Befragungswellen teilnehmen. Die Ergebnisse der neuen<br />

LWR werden nicht mehr als einfache ungewichtete Durchschnitte präsentiert, sondern<br />

es erfolgt eine repräsentative Hochrechnung am Mikrozensus. Für die Haushalte der<br />

ersten Befragungswelle des Berichtsjahres (erstes Quartal) werden allgemeine Angaben<br />

- soziodemographische Merkmale der Haushaltsmitglieder, Wohnverhältnisse, Ausstattung<br />

des Haushalts mit langlebigen Gebrauchsgütem - zum Stichtag 1. Januar<br />

erfragt. Von den Haushalten in jedem Quartal werden einen Monat lang alle Einnahmen<br />

und Ausgaben in ein Haushaltsbuch eingetragen.<br />

Aktuelle Ergebnisse der LWR über die Einkommen und Einnahmen sowie die Ausgaben<br />

privater Haushalte enthält Tabelle 21.3 in diesem Jahrbuch. Weitere Ergebnisse zu<br />

diesem Themenkomplex sind der Fachserie 15 »Wirtschaftsrechnungen«, Reihe 1 zu<br />

entnehmen.<br />

In der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003 wurden rund 60 000 Haushalte<br />

aller Gruppen der Bevölkerung erfasst. Personen in Anstalten und Gemeinschaftsunterkünften<br />

und Haushalte mit besonders hohen Einkommen (monatliches Haushaltsnettoeinkommen<br />

18 000 Euro und mehr) blieben unberücksichtigt. Erhebungen fanden seit<br />

1962/63 in fünfjährigem Abstand im früheren Bundesgebiet statt, seit 1993 auch in den<br />

neuen Ländern und Berlin-Ost.<br />

Im vorliegenden Jahrbuch werden die ersten Ergebnisse des Einführungsinterviews der<br />

EVS 2003 zum Stichtag 1. Januar 2003 über die Ausstattung privater Haushalte mit<br />

Gebrauchsgütem (Tabelle 21.1) sowie deren Wohnverhältnisse (Tabelle 21.2) veröffentlicht.<br />

Diese Ergebnisse gehen zurück auf eine Stichprobe von 59 713 Haushalten, die<br />

am Einführungsinterview der EVS 2003 teilgenommen haben. Die Ergebnisse dieser<br />

Haushalte wurden auf die Gesamtheit von 37,9 Mill. Privathaushalten hochgerechnet,<br />

um repräsentative Ergebnisse für Deutschland zu erhalten.<br />

Da auch 2003 noch Unterschiede in den Lebensverhältnissen der privaten Haushalte im<br />

früheren Bundesgebiet und in den neuen Ländern und Berlin-Ost feststellbar waren,<br />

werden die Ergebnisse der Befragung getrennt nach »Früheres Bundesgebiet« und<br />

»Neue Länder und Berlin-Ost« dargestellt. Außerdem werden Angaben für »Deutschland«<br />

nachgewiesen.<br />

Zeitbudgeterhebung 2001/02<br />

Die Zeitbudgeterhebung wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend vom Statistischen Bundesamt in Zusammenarbeit mit den<br />

Statistischen Ämtern der Länder durchgeführt. Die Stichprobe umfasste 5400 Haushalte<br />

mit über 12 600 Personen, die rund 37 700 Tagebücher zur Erfassung der Zeitverwendung<br />

führten. Alle Haushaltsmitglieder ab zehn Jahren hatten an drei Tagen, zwei<br />

Wochentagen und einem Samstag oder Sonntag, ihren Tagesablauf mit eigenen Worten<br />

aufzuschreiben. Die Dauer der einzelnen Tätigkeiten wurde auf einer Zeitskala markiert,<br />

die Zehn-Minuten-Schritte aufweist. Neben der für die Befragten wichtigsten Aktivität<br />

konnte eine gleichzeitige Tätigkeit eingetragen werden. Des Weiteren wurde erfragt, mit<br />

wem Aktivitäten ausgeübt wurden. Hierzu waren vorgegebene Kategorien (Kinder unter<br />

10 Jahren, (Ehe-)Partner/-in, andere Haushaftsmitglieder, andere bekannte Personen)<br />

anzukreuzen. Der Ort der Aktivitäten und die Wegezeit wurde zusammen mit der Hauptaktivität<br />

erhoben. Um die verschiedenen Tagebucheintragungen für die Datenauswertung<br />

zu vereinheitlichen, wurden sie nach einem Aktivitätenverzeichnis mit mehr als<br />

230 verschiedenen Aktivitäten vercodet. Die Erhebungsteilnehmer haben weiterhin<br />

einen Personenfragebogen ausgefüllt, in dem Angaben über die persönliche Situation<br />

zu machen waren wie Alter, Geschlecht, Erwerbsbeteiligung, Freiwilligenarbeit, erbrachte<br />

Hilfeleistungen, berufliche und außerberufliche Weiterbildung. Angaben über<br />

die Zusammensetzung des Haushaltes, die Wohnsituation und die Infrastruktur des<br />

Wohnumfeldes wurden in einem Haushaltsfragebogen erhoben.<br />

Versorgung und Verbrauch<br />

Tabelle 21.5 enthält eine Gegenüberstellung von Ergebnissen aus der Produktions- und<br />

Außenhandelsstatistik. Aus Produktion und Einfuhr abzüglich Ausfuhr berechnet sich<br />

die im Inland verfügbare Menge, die nicht mit dem tatsächlichen Inlandsverbrauch<br />

gleichzusetzen ist. Dieser ergibt sich erst bei Berücksichtigung der Vorratsveränderungen,<br />

für die keine Zahlen vorliegen. Als Produktion gilt im Allgemeinen die zum Absatz<br />

bestimmte Produktion; in manchen Fällen wird die Gesamtproduktion ausgewiesen.<br />

Hierbei handelt es sich um die zum Absatz bestimmte und die zur Weiterverarbeitung im<br />

selben Betrieb sowie in anderen Betrieben desselben Unternehmens bestimmte Erzeugung<br />

in einer Summe-, sie ist jeweils durch Fußnote gekennzeichnet.<br />

Die in Tabelle 21.6 enthaltenen Ergebnisse über die Inlandserzeugung und die Vorräte<br />

sind Unterlagen des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und<br />

Landwirtschaft, Bonn, entnommen. Es handelt sich bei fast allen Erzeugnissen um<br />

geschätzte Zahlen. Die Vorräte umfassen nicht die Bestände beim Handel und auf dem<br />

Transport, mit Ausnahme von Getreide, Zucker und Butter, bei denen die<br />

Handelsbestände einbezogen sind-, der Verbrauch enthält auch Schwund, Verlust,<br />

Verderb, Abfall usw. - Getreideerzeugnisse sind in Getreidewert, Zucker in<br />

Weißzuckerwert, Eiprodukte in Schaleneiwert, Butterund andere Fette von Landtieren in<br />

Reinfett berechnet.<br />

Tabelle 21.7 enthält, mit Ausnahme der Angaben für Wein, Ergebnisse der Verbrauchsteuerstatistiken<br />

über die versteuerten Mengen ausgewählter Genuss- und Nahrungsmittel.<br />

Bei Tabakerzeugnissen und Bier werden in die Berechnung des Verbrauchs<br />

auch an die Beschäftigten der betreffenden Branchen steuerfrei gewährte Naturalien<br />

(Deputate, Haustrunk) einbezogen. Der tatsächliche Verbrauch differiert von den versteuerten<br />

Mengen um die Veränderungen der Bestände beim Handel und auf dem<br />

Transport.<br />

Der in Tabelle 21.8 dargestellte Nahrungsmittelverbrauch je Einwohner wird vom<br />

Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft anhand der<br />

so genannten Emährungsbilanzen ermittelt. Unter Nahrungsverbrauch ist hier die insgesamt<br />

für den Verbrauch zur Verfügung stehende, nicht aber die tatsächlich verzehrte<br />

Menge zu verstehen. Die Angaben über den Verbrauch von Tiefkühlkost enthalten den<br />

Absatz (einschl. der Tiefkühlerzeugnisse aus Direkteinfuhren) an den Lebensmittelhandel<br />

und an Großverbraucher (Kantinen, Krankenhäuser, Gaststätten usw.).<br />

624 Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch <strong>2004</strong>

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