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Germany Yearbook - 1876 - Prussia_ocr

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134(45)<br />

Der Beschlass hat keine rechtliche Wirkung, bevor derselbe bei dem Handelsgerichte,<br />

in dessen Bezirk die Genossenschaft ihren Sitz hat, in das Genossenschaftsregister<br />

eingetragen worden ist.<br />

§ 7. Bei jedem Handelsgerichte, in dessen Bezirk die Genossenschaft eine Zweigniederlassung<br />

hat, muss diese behufs der Eintragung in das Genossenschaft*-<br />

register angemeldet werden, und ist dabei Alles zu beobachten, was die §§ 4<br />

bis 6 für das Hauptgeschäft vorschreiben.<br />

§ 8. Das Genossenschaftsregister ist ö ffe n tlic h , und es gelten hierbei die im<br />

Allgemeinen deutschen Handels-Gesetzbuche in Bezug auf das-Handelsregister<br />

gegebenen Bestimmungen.<br />

Abschnitt II.<br />

Ym i t a Rechtswklltnlssen der Genossenschafter unter einauder, sowie von den Rechtsverhältnissen<br />

derselben und der Genossenschaft gegen Dritte.<br />

§ 9. D as R e c h t8 v e rh ä ltn iss der G enossenschafter u n te r e in a n d e r<br />

r ic h te t sic h zu n äch st nach dem G e se llsc h a ftsv e rtra g e . Letzterer<br />

darf von den Bestimmungen der nachfolgenden Paragraphen nur in denjenigen<br />

Punkten abweichen, bei welchen dies ausdrücklich für zulässig erklärt ist.<br />

In Ermangelung einer andern Bestimmung des Gesellschaftsvertrags wird<br />

der Gewinn unter die Genossenschafter nach Höhe von deren Geschäftsanteilen<br />

vertheilt, ebenso der Verlust, soweit diese A nteile zusammen zu dessen<br />

Deckung ausreichen, wogegen ein nach Erschöpfung des Genossenschaftsvermögens<br />

noch zu deckender Rest gleichmässig nach Köpfen von sämmtlichen<br />

Genossenschaftern aufgebracht wird.<br />

Genossenschafter, welche auf ihre Geschäftsanteile die ihnen statutenmässig<br />

obliegenden Einzahlungen geleistet haben, können von andern Genossenschaftern<br />

nicht aus dem Grunde, weil letztere auf ihre A nteile mehr eingezahlt haben,<br />

im Wege des Rückgriffs in Anspruch genommen werden, sofern nicht der Gesellschaftsvertrag<br />

ein Anderes festsetzt.<br />

§ 10. Die Rechte, welche den Genossenschaftern in Angelegenheiten der Genossenschaft,<br />

insbesondere in Beziehung auf die Führung der Geschäfte, die Einsicht<br />

und Prüfung der Bilanz und die Bestimmung der Gewinnverteilung zustehen,<br />

werden von der Genossenschaft in der Generalversammlung ausgeübt.<br />

Jeder Genossenschafter hat hierbei Eine Stimme, wenn nicht der Gesellschaftsvertrag<br />

ein Anderes festsetzt.<br />

§ 11. Die e in g e tra g e n e G en o ssen sch aft kann u n ter ih re r F irm a R echte<br />

erw erben und V e rb in d lic h k e ite n eingehen, E ig en th u m und an d ere<br />

d in g lich e R ech te an G ru n d stü ck en erw erben, vor G erich t k lag en<br />

und v e rk la g t w erden.<br />

Ihr ordentlicher Gerichtstand ist bei dem Gerichte, in dessen Bezirk sie<br />

ihren Sitz h at<br />

G en o ssen sch aften g elten a ls K aufleute im Sinne des A llg e ­<br />

m einen deu tsch en H an d els-G esetzb u ch es, soweit dieses Gesetz keine<br />

abweichenden Vorschriften enthält.<br />

§ 12. In so w e it die G e n o sse n sc h a ftsg lä u b ig e r aus dem G enossenschafts-<br />

Vermögen n ic h t b e frie d ig t werden können, h aften ihnen alle G e­<br />

n o ssen sch after, ohne dass diesen die E in re d e der T h eilu n g zuste<br />

h t, fü r die A u sfälle so lid a risc h und m it ihrem ganzen V e r­<br />

mögen. D iese S o lid a rh a ft kann von einem G e n o sse n sc h a ftsg<br />

lä u b ig e r nur g eltend gem acht w erden, wenn im F a lle des Concurses<br />

die V oraussetzungen des § 51 v o rlieg en , oder wenn die<br />

E röffnung des Concurses n ic h t erfo lg en kann.<br />

W er in eine bestehende G enossenschaft e in tr itt, h a fte t g leich<br />

den andern G enossenschaftern für a lle von der G en o ssen sch aft<br />

auch vor seinem E in tr itte ein g egangene V e rb in d lic h k e ite n .<br />

Ein en tg e g e n ste h e n d er V e rtra g is t gegen D ritte ohne re c h tlic h e<br />

W irkung.<br />

Die einer Genossenschaft beigetretenen Frauenspersonen können in Betreff<br />

der dadurch eingegangenen Verpflichtungen auf die in den einzelnen Staaten<br />

geltenden Rechts-Wohlthaten der Frauen sich nicht berufen.<br />

§ 13. Die Privatgläubiger eines Genossenschafters sind nicht befugt, die zum Genossenschaftsvermögen<br />

gehörigen Sachen, Forderungen oder Rechte oder einen<br />

Antheil an denselben zum Behufe ihrer Befriedigung oder Sicherstellung in<br />

Anspruch zu nehmen.<br />

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